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Marcus Ahlm: Eine Dekade wird vollendet

Anders als bei der „Wilden 13" im Kinder-Klassiker „Jim Knopf", bei der sich der Häuptling doppelt zählt, hat der THW Kiel häufig wirklich 13 Akteure auf dem Spielberichtsbogen stehen. Und der Kapitän trägt die Nummer 13. Marcus Ahlm, seit 2003 in Diensten der Schleswig-Holsteiner, hat dieses Amt im Sommer 2009 übernommen und eine schwedische Tradition fortgeführt, die einst Magnus Wislander und Stefan Lövgren begründeten. Der Posten sei mehr Würde als Bürde, sagt er, und keine Belastung für das Geschehen auf dem Spielfeld. „Wir haben viele Spieler, die gerne Verantwortung übernehmen." 
Der 33-jährige Kreisläufer geht seit neun Spielzeiten für die „Zebras" auf Jagd, eine zehnte wird verfolgen. Der Schwede hat erst im Oktober seinen Vertrag verlängert. Erneut um nur eine Saison – wie schon in der jüngeren Vergangenheit. „Dieser Rhythmus passt mir und dem Verein am besten", sagt Marcus Ahlm. Seit seinem Bandscheibenvorfall im Frühjahr 2008 plant er kurzfristiger. Um in einer anstrengenden Handball-Saison mehr Freiräume zur Regeneration zu haben, hat er überdies seine Karriere in der Nationalmannschaft definitiv beendet. Für eine Fortsetzung seiner Kieler Zeit über 2013 hinaus ist indes noch nicht das letzte Wort gefallen. „Ich denke zwar, dass dann Schluss sein wird, aber eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagt Marcus Ahlm.
Sein Fokus liegt auf der Gegenwart – und den nächsten Wochen und Monaten. „Beim THW haben alle hohe Ziele und hohe Erwartungen", erzählt er. Der inzwischen auf 28:0 Punkten angewachsene vereinsinterne Startrekord wird bestenfalls beiläufig registriert. „Wir schauen nicht so viel auf die Statistik, sondern stets auf die Vorbereitung für den nächsten Gegner", lässt der Schwede durchblicken. Als Kapitän wird ihm die Siegesserie aber besonders freuen: Das Stimmungsbild der Mannschaft, das er der Geschäftsstelle vermitteln kann, sei ausgesprochen gut.
Ob der THW-Kapitän beim Derby in Flensburg dabei sein kann, war zuletzt ungewiss. Beim Bundesliga-Heimspiel Mitte November gegen den TBV Lemgo zog er sich eine Innenbandverletzung im rechten Knie zu. Glück im Unglück: Das Kreuzband war bei der Kollision nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Mediziner befürchteten dennoch, dass Marcus Ahlm bis zu vier Wochen ausfallen könnte.