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KONTER 6 - Goran Sprem: Die lang ersehnte Rückkehr

„Nicht so einfach" seien die letzten gut zwei Jahre gewesen. Goran Sprem beantwortet die Fragen nach der jüngeren Vergangenheit. Man spürt aber, das der kroatische Linksaußen nicht so viel über die Zeit sprechen möchte, in der er von der Handball-Bühne verschwunden war. Seit dem sich die insolvente HSG Nordhorn-Lingen im Frühjahr 2009 aus der Bundesliga verabschiedete, fehlten in der Karriere Einsatzzeiten und Tore.
Der Olympiasieger von 2004 hat eine schwere Schulterverletzung hinter sich, ließ sich vom DHB-Arzt Berthold Hallmaier operieren. Goran Sprem musste viel Geduld aufbringen. Die Reha-Phase verbrachte er in Deutschland, dann trainierte er beim Heimatklub RK Zagreb. De facto war er aber vereinslos, blieb ohne Spielpraxis. „Meine intensive Arbeit hat sich aber gelohnt", sagt er nun. „Ich bin wieder in der Bundesliga." Der VfL Gummersbach nahm ihn bis zum Saisonende unter Vertrag. „Er verfügt über sehr viel Erfahrung, die uns in dieser schwierigen Saison helfen wird", glaubt VfL-Trainer Sead Hasanefendic.
Der 1,84 Meter große Flügelflitzer trifft im Oberbergischen auf einen alten Bekannten, mit dem er die schönen Erinnerungen an WM-Gold 2003 und Olympia-Gold 2004 teilt: Rechtsaußen Vedran Zrnic. „Wir sind Landsleute, Freunde und zusammen beim RK Zagreb aufgewachsen", erzählt Goran Sprem. Auch sonst freut er sich über viele vertraute Gesichter, die er aufgrund seiner Bundesliga-Erfahrung kennt. Seit 2004 stand er in Lübbecke, Melsungen, Nordhorn und bei der SG Flensburg-Handewitt unter Vertrag. Für letztere erzielte er zwischen Oktober 2004 und Juni 2006 in 42 Partien 151 Treffer, hoffte im Schatten von Legende Lars Christiansen aber vergeblich auf ausreichend Einsatzzeiten.
An der deutsch-dänischen Grenze feiert er am heutigen Dienstag sein Auswärts-Comeback. „Es ist zwar schon über fünf Jahre her, dass ich bei der SG war", sagt Goran Sprem. „Aber ich habe noch immer viele Erinnerungen und Kontakte aus jener Zeit. Es war schön hier." Von den einstigen sportlichen Weggefährten spielt nur noch Michael Knudsen für die SG. In Flensburg plant der Kroate einen weiteren Schritt zurück in die Normalität des Handball-Profis. „Ich bin 32 Jahre – und habe noch genug Zeit für meinen Sport."