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Haspa Final 4: Im Halbfinale gegen das „formstärkste“ Team

Siege gegen Göppingen, Essen, Kiel und Hamburg - 2003 und 2004 ließ die SG Flensburg-Handewitt die Sektkorken knallen. Die Nordlichter sackten in den beiden letzten Jahren nicht nur den DHB-Pokal ein, sondern verwandelten auch die Hamburger Color Line Arena in ihre „Wohnstube“. Machen die Flensburger nun den Hattrick perfekt? An der dänischen Grenze gibt man sich zurückhaltend. „Schon die Aufgabe gegen Nordhorn ist eine schwere Hürde“, sagt Manager Thorsten Storm vor dem Halbfinale, das am Samstag um 15 Uhr angepfiffen wird. „Und in einem Finale wäre wohl der THW Kiel in der jetzigen Form als Favorit anzusehen. Der THW steht in der Bundesliga auf Platz eins und hat gegen Göppingen die leichtere Aufgabe.“
Am ersten April-Wochenende war Kent-Harry Andersson in der Grafschaft Bentheim. Der SG-Trainer traf sich dort mit alten Weggefährten wie Ola Lindgren und Bernd Rigterink. Ein rein privates Vergnügen war die Stippvisite dann aber doch nicht. Der 55-Jährige nutzte die Gelegenheit und verfolgte die Bundesliga-Partie zwischen der HSG Nordhorn und FA Göppingen. „Ich bin ganz beeindruckt“, staunte Kent-Harry Andersson nicht schlecht über das klare 39:30 der Niedersachsen. „Die Nordhorner sind für mich im Moment das formstärkste Team der Bundesliga.“ Im Vergleich zum Bundesliga-Duell Anfang März (34:29) schätzt der Schwede die Niedersachsen vor allem auf zwei Positionen stärker ein: auf halblinks und im Tor. Piotr Przybecki ist wieder dabei, und die Keeper Peter Gentzel sowie Jesper Larsson in Bestform.
In der „Stadt der Hochgelobten“ zieht man sich zurück in das „Außenseiter-Schneckenhaus“. „Die Flensburger sind Deutscher Meister und Pokalsieger, standen im Endspiel der Champions League und sind auch diese Saison nur mit acht Minuspunkten belastet“, zählt HSG-Trainer Ola Lindgren auf. Das wird die SG aber nicht darin hindern, mit viel Respekt zu Werke zu gehen. Schon am frühen Freitagnachmittag reist der Tross nach Hamburg, um gegen 17.30 Uhr in der Color Line Arena zu trainieren und dann am Senatsempfang teilzunehmen. Der Samstagvormittag beginnt mit einem „Brunch“. Das andere Halbfinale ist nur ein Nebenschauplatz. „Wir müssen uns auf unsere Aufgabe konzentrieren“, betont Kent-Harry Andersson.
Auf jeden Fall darf man in Hamburg wieder mit einem Handball-Fest rechnen. Die Fans der vier teilnehmenden Mannschaften werden wie im Vorjahr mit ihren Transparenten, Trikots und Gesängen für einen bunten Teppich und eine stimmgewaltige Atmosphäre sorgen. Die Color-Line-Arena ist praktisch wieder ausverkauft – auch wenn der Ticket-Verkauf nicht so rasend schnell verlief wie im Vorjahr.
„Die diesjährige Veranstaltung ist wohl nicht besonders attraktiv“, heißt es lapidar aus der THW-Geschäftsstelle. Dabei ist das erste Halbfinale gegen Göppingen, das am Samstag schon um 12.45 Uhr angepfiffen wird, alles andere als ein Selbstgänger. Immerhin gelang den „Zebras“ in dieser Serie noch kein Sieg gegen die Schwaben. Nach einer 30:31-Auswärtsniederlage folgte ein 33:33-Unentschieden in der Ostseehalle. Da stellt sich die Frage, wer der Favorit auf das Endspiel ist? Am Sonntag um 14.30 Uhr weiß man mehr. Dann ertönt nämlich der Anpfiff für das Finale.


Die SG spielt im Halbfinale gegen die HSG Nordhorn.

 

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Schiedsrichter. Wegen eines möglichen Spiels um Platz drei wurden diesmal vier Gespanne nominiert, und zwar Hagen Becker/Axel Hack (Halberstadt), Bernd Methe/ Rainer Methe (Vellmar), Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz) und Jutta Ehrmann/Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe). Die Zuordnung zu den einzelnen Partien erfolgt erst Freitag


Karten-Situation. Die Color Line Arena ist praktisch ausverkauft. Allerdings hat der Mobilpartner der SG Flensburg-Handewitt, die Autokraft, noch rund 50 Tickets. Das Unternehmen bietet rund um das Final Four einen besonderen Service. Einen Bus-Transfer an beiden Tagen zum Final Four in Hamburg. Noch gibt es 50 Karten (Block O), die mit Transport 88 Euro kosten. Die Tickets sind auch ohne Fahrt für 46,20 Euro erhältlich. Infos und Bestellung bei Frau Wintschel (Telefon 0461/9033915).


Statistik. Die SG Flensburg-Handewitt nahm zuvor schon vier Mal am Final Four (1994, 2000, 2003, 2004) teil. Jedes Mal reichte es für das Finale, zwei Mal (2003, 2004) sogar zum Sieg. Bei einer Bilanz von 12:4 Zählern brachte es die SG bislang auf 211:192 Tore. Lars Christiansen (34/13), Lars Krogh Jeppesen (21), Marcin Lijewski (18), Sören Stryger (17/2), Andrej Klimovets (15) und Joachim Boldsen (15/3) trafen bislang am besten.


Bilanz gegen Nordhorn. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden stehen neun Siege gegenüber. Bei 20:6 Punkten spricht auch das Torverhältnis von 391:351 klar für die SG.


Fernsehen. Der NDR überträgt das Halbfinale der SG „live“ und wäre auch beim Endspiel mit von der Partie.


Doppeltes Jubiläum. Jan Holpert bestreitet im Halbfinale gegen die HSG Nordhorn sein 500. Spiel im SG-Dress. Der Torwart steht seit 1993 bei der SG unter Vertrag. Andrej Klimovets spielt zum 300. Mal für die SG. „Wenn beide so spielen wie gegen Magdeburg, bin ich zufrieden“, schmunzelt Kent-Harry Andersson. Die beiden Jubilare waren am Dienstag die „Spieler des Abends“.

„Final 4 Handball Party“. Im legendären „Café Keese“ findet am Samstagabend ab 20 Uhr die offizielle „Final 4 Handball Party“ statt. Unter dem Motto „Saturday Night Fever“ können die zahlreich angereisten Fans der vier Mannschaften die Nacht zwischen den beiden Spieltagen zum Tage machen. Die Karten für die „Final 4 Handball Party“ können zum Preis von 5 Euro direkt in der Color Line Arena (Haupteingang E1) und gegebenenfalls an der Abendkasse im „Café Keese“ (Reeperbahn 19 - 21) erworben werden.


Auszeichnungen. Wie in den letzten Jahren werden der „beste Spieler“, der „beste Torschütze“ und der „beste Torwart“ ausgezeichnet.  Die Haspa wird eine Prämie ausschütten. 2004 gelang es Lars Krogh Jeppesen, neben dem „Pott“ auch zwei kleinere Pokale abzustauben.


Ehrengäste. Neben Gästen aus der Politik, Dr. Hassan Moustafa (IHF-Präsident) sowie Tor Lian (EHF-Präsident) sind viele Verbandspräsidenten und Ligavertreter aus dem In- und Ausland in Hamburg. Den größten Applaus wird aber mit Sicherheit wieder Joachim Deckarm ernten. Der Weltmeister von 1978, der ein Jahr später schwer verunglückte, weilt erneut unter den Ehrengästen.


Ehrung. Das Fachblatt „Handball-Magazin“ wird den „Trainer des Jahres“ ehren. Von den Lesern wurde Bundestrainer Heiner Brand gewählt, der die DHB-Auswahl 2004 zur Europameisterschaft und zu Olympia-Silber führte.


Die Fans garantieren für Stimmung beim „Haspa Final 4“.

 

Der Weg der SG ins Final Four
2. Hauptrunde: Wilhelmshavener HV (H) 34:28
3. Hauptrunde: Post Schwerin (A) 38:26
Achtelfinale: TuS N-Lübbecke (A) 47:39
Viertelfinale: HSV Hamburg (A) 29:23

 

Weitere Berichte
16.4.2005 - Final-Four empfängt nur Außenseiter (Flensborg Avis; Marc Peetz)
15.4.2005 - Vier Mannschaften, ein Ziel: Her mit dem Pokal! (sh:z; Joachim Hobke, Hans-Werner Klünner)
13.4.2005 - THW-Schwenker und SG-Storm heizen ein (Flensborg Avis; Marc Peetz)
2.5.2004 - SG siegt beim größten Final Four aller Zeiten
13.4.2003 - Das Ende des „Ewigen Zweiten“

 

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