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DHB-Pokal: Wieder 34:28 - eine Runde weiter

Joachim Boldsen in Aktion

Die Videowall spielte nicht verrückt. Die SG Flensburg-Handewitt schlug den Wilhelmshavener HV wie vor 14 Tagen im Punktspiel mit 34:28 (18:15) und gehört zu den letzten 32 Teams im DHB-Pokal. Die Auslosung für die nächste Runde ist am kommenden Dienstag - unmittelbar vor der DSF-Übertragung. "Ich muss wohl mit dem Sieg zufrieden sein, ein Schritt Richtung Hamburg", leuchtete SG-Coach Kent-Harry Andersson nicht unbedingt vor Freude.
Dabei begann alles so schön. Marcin Lijewski erhielt einen Blumenstrauß für sein 100. Pflichtspiel, und sein Team führte schon nach 14 Minuten mit 11:6. Allein "Kraftpaket" Joachim Boldsen hatte zu diesem Zeitpunkt schon vier Mal zugelangt. Dann war plötzlich Funkstille. "Mit den ersten zehn Minuten und mit den letzten zehn Minuten war ich zufrieden - den Rest möchte ich am liebsten vergessen", haderte Kent-Harry Andersson sowohl mit dem Angriff wie mit der Abwehr.
Nach einer Viertelstunde stellte WHV-Coach Michael Biegler seine 6:0-Abwehr personell um, ins Gehäuse ging Adam Weiner, der eine starke Partie lieferte. Und in der niedersächsischen Offensive gelang es, im Rückraum ohne Linkshänder auszukommen. Da der Grieche Alexandros Vasilakis für zwei Tage in seine Heimat zum Militärdienst abkommandiert wurde, versuchten Jan Fegter, Bennet Wiegert oder Robertas Pauzoulis auf seiner Position ihr Glück.
Die SG hatte zwar immer die Nase vorn, verpasste es aber, frühzeitig alles klar zu machen und spielerische Klasse zu versprühen. Manager Thorsten Storm war enttäuscht: "Der eine oder andere Spieler, der bislang noch nicht richtig in die Saison gestartet war, hat es versäumt, die Chance zu ergreifen." Der Geschäftsführer dachte dabei vor allem an Marcin Lijewski, der nicht in die Spur fand. Auch Dan Beutler fehlte das Quäntchen Glück.
Besser machte es Jan Holpert. Auf ihn war Verlass, als Wilhelmshaven nach dem 27:26 sogar am Ausgleich roch. Ein tolles Tor von Johnny Jensen aus der Drehung brachte die "Hölle Nord" auf Touren. Während eines zehnminütigen "Blackouts" der Wilhelmshavener machte die SG ernst. Richtig zufrieden war dennoch niemand. "Wir haben die Partie zwar länger offen gehalten, aber wieder mit sechs Treffern verloren", ärgerte sich WHV-Coach Michael Biegler. "Da bekommt man keine Glücksgefühle." Ein paar Meter weiter saß Thorsten Storm - ebenso angefressen: "Dieses Spiel ist von den Zuschauern nicht angenommen worden - und diejenigen, die gekommen sind, wurden nicht belohnt."


Das Jubiläumsspiel brachte Marcin Lijewski kein Glück.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt - Wilhelmshavener HV 34:28 (18:15)
SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (7 Paraden), Holpert (8/1 Paraden, ein 7m, ab 40.) - Solberg (2), Palmar (2), Runge (1), Jensen (2), Christiansen (14/7), Klimovets (4), Stryger (4), Lijewski (1), Boldsen (4)
Wilhelmshavener HV: Kehle (3 Paraden, bis 12, bei zwei 7m), Weiner (13 Paraden) - Wiegert (4), Fegter (2), Kirschke (1), Schlich (2), Pauzoulis (5), Rasmussen (4), O. Köhrmann (7/2), Gylfason (1), Frackowiak, C. Köhrmann (2)
Schiedsrichter: Geipel/ Helbig (Steuden/ Raguhn); Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Palmar 2 - Frackowiak 2); Siebenmeter: 7/7:3/2 (O. Köhrmann scheitert an Holpert); Zuschauer: 2500
Spielverlauf: 6:3 (7.), 11:6 (15.), 11:10 (20.), 15:11 (25.) - 18:16 (31.), 25:20 (42.), 27:26 (48.), 34:26 (58.)

 

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