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Hamburg zum Neunten

12.04.2013 -Lufthansa Final 4: Gegen den Lokalmatador – schwere Aufgabe für SG

Es ist angerichtet für die 2013er Auflage des Lufthansa Final 4. Am Samstag und Sonntag buhlen die letzten vier Teams um den DHB-Pokal. Mittendrin die SG Flensburg-Handewitt, die zum neunten Mal an der seit 1993 ausgespielten Endrunde teilnimmt. „Das wird eine Riesensache, wir freuen uns alle wahnsinnig darauf", sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes. Seine Truppe trifft am Samstag um 15 Uhr im Halbfinale auf den HSV Hamburg. „Wir spielen auswärts, der Heimvorteil liegt beim HSV", meint der Coach.

Freitagmittag huschte dem Schweden ein Lächeln über das Gesicht. Es zeugte von Optimismus, der sich aus der Personallage speist. Die SG hat bis auf Arnor Atlason keine Verletzungssorgen mehr. „Ich habe eine volle Bank", bestätigte Ljubomir Vranjes. Während er das sagte, beschäftigten sich seine Akteure noch mit individuellen Dehnübungen. Anspannung und Konzentration waren zu spüren – aber auch eine große Vorfreude.

Kein Wunder: Das Lufthansa Final 4 ist ein Handball-Fest. „Jeder, der einmal bei diesem Riesenevent dabei war", erklärt Steffen Weinhold, „möchte da immer wieder hin. Das ist eine ganz besondere Atmosphäre mit den vier Mannschaften und den vier Fan-Blocks." Und Linkshänder Kollege Holger Glandorf ergänzt: „Das Lufthansa Final 4 hat sich in den letzten Jahren absolut gemausert. Es ist immer ein Super-Erlebnis unter absoluten Wettbewerbsbedingungen. Am Samstagvormittag weiß man nie, ob man am Sonntag nochmals spielen soll."

Für die Handball-Fans sind es zwei tolle Tage. Für die Handballer, die das Endspiel erreichen, sogar drei. Denn bereits am Freitagabend erfolgt traditionell der erste offizielle Akt: Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg bittet die vier Mannschaften zum Empfang. Deshalb startete der SG-Tross bereits am frühen Nachmittag gen Elbe und wird sich ganz in der Nähe der O2 World einquartieren. Eine kurze Übungseinheit in der Arena ist eingeplant – zum Schnuppern und für eine Taktik-Besprechung. „Schwitzen wird da keiner", versprach Ljubomir Vranjes.

Die Trainer erwarten eine enge Partie.

Nach ausgiebiger Analyse der Dienstags-Partie erwartet er einen ähnlichen Trend. „Die Abwehrreihen und Torhüter werden wieder dominieren, Kleinigkeiten entscheiden", sagt der Coach. „Das wird eine enge und kampfbetonte Partie", glaubt Mattias Andersson. Der Torwart ist der einzige im SG-Kader, der in Hamburg das Gefühl eines Gesamtsiegs kennengelernt hat. Als 2007 und 2008 bei der Siegerehrung der DHB-Pokal durch die Reihen des THW Kiel wanderte, befand sich Mattias Andersson mittendrin. Diese schillernden Momente berühren den Schlussmann, der seit 2011 das SG-Gehäuse hütet, emotional nicht mehr besonders. „Das ist doch schon so lange her", winkt er ab. „Im letzten Jahr haben wir verloren, und jetzt haben wir eine neue Chance."

60 harte Minuten stehen vor der SG. „Für uns ist es eine sehr schwere Aufgabe, gegen Hamburg in Hamburg zu bestehen", weiß Steffen Weinhold. „Aber wir hoffen auf eine lautstarke Unterstützung unserer Fans und auf ein offenes Spiel." Wenn die SG das Halbfinale gewinnen sollte, würde sie am Sonntag um 14 Uhr im Finale auf den Sieger der Begegnung zwischen der MT Melsungen und dem THW Kiel treffen. Mit einem potenziellen Lieblingsgegner hat sich im SG-Lager niemand beschäftigt. Holger Glandorf: „Mit einer entsprechenden Leistung kann jedes der vier Teams den DHB-Pokal gewinnen."

Darf am Samstag wieder so gejubelt werden wie vor Jahresfrist?

 

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Karten-Situation. Das Lufthansa Final Four ist restlos ausverkauft.

Fernsehen. Sport1 steigt am Samstag ab 14.45 Uhr live ein und zeigt beide Halbfinal-Paarungen. Die Übertragung des Endspiels beginnt am Sonntag um 13.50 Uhr. Zusammenfassungen bringen am Sonntag die ZDF-Sportreportage (ab 17.10 Uhr) und die ARD-Sportschau (ab 18 Uhr).

Public Viewing. Am Samstag und Sonntag findet in der Club100-Lounge an der Flens-Arena ein Public Viewing statt. Die Türen haben am Samstag ab 14 Uhr, am Sonntag ab 13 Uhr geöffnet.

SG-Block. Dank einer Aktion des Club100 werden 1000 Tröten ausgelegt. Damit kann von allen Plätzen im SG-Block die SG tatkräftig unterstützt werden.

Fan-Zug. Am Samstag sind zwischen Flensburg und Hamburg-Hauptbahnhof zwei Waggons (RE 21067) speziell für SG-Fans, die mit dem Wochenend-Ticket reisen, reserviert. Abfahrt ist um 10.09 Uhr am Flensburger Bahnhof, Ankunft in der Hansestadt um 12.14 Uhr. Mit der S-Bahn geht es um 12.28 Uhr weiter nach Stellingen. Am Sonntag ist die gemeinsame Rückfahrt von Hamburg-Stellingen ab 18.10 Uhr geplant. Um 18.43 Uhr startet in Hamburg-Hauptbahnhof der RE 21078.

Bus-Shuttle Hamburg. An beiden Veranstaltungstagen verkehrt ein Bus-Shuttle zwischen der S-Bahn-Haltestelle Stellingen und der O2 World.

Statistik. Die SG Flensburg-Handewitt nahm schon acht Mal am Final Four (1994, 2000, 2003-2005, 2007, 2011, 2012) teil. Sieben Mal reichte es für das Endspiel, drei Mal (2003-2005) sogar zum Sieg. Bei einer Bilanz von 20:10 Zählern brachte es die SG in Hamburg bislang auf 421:400 Tore. Lars Christiansen (51/18), Sören Stryger (38/13), Anders Eggert (31/18), Andrej Klimovets (27) und Joachim Boldsen (27/3) trafen bislang am besten.

Schiedsrichter. Für das Lufthansa Final 4 sind Robert Schulze und Tobias Tönnies (Magdeburg), Holger Fleisch und Jürgen Rieber (Nellingen/Nürtingen) sowie Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Landsberg) nominiert. Die genaue Ansetzung wird erst kurzfristig vorgenommen.

Ehrungen. Die besten Akteure des Lufthansa Final 4 erfahren nach Abschluss des Endspiels eine besondere Würdigung. Die DKB Handball-Bundesliga wird den besten Spieler, den besten Torhüter und den besten Torschützen der diesjährigen Endrunde ehren.

SG-Block 2012
Von: ki