Stripes
Stripes
Archiv

Stimmung in Ferndorf

24.10.2012 -DHB-Pokal: 42:31 – SG im Achtelfinale

Ljubomir Vranjes hat zu seinem 100. Spiel als Chef-Trainer der SG Flensburg-Handewitt einen Sieg geschenkt bekommen. Seine Mannschaft behauptete sich mit 42:31 (25:15) beim Zweitligisten TuS Ferndorf und erreichte damit das Achtelfinale im DHB-Pokal. Die Auslosung erfolgt am kommenden Samstag um 14.15 Uhr in Hamburg. „Ich bin froh, dass wir dabei sind", sagte Ljubomir Vranjes. „Aber auch, dass sich niemand verletzt hat und ich die Einsatzzeiten gut verteilen konnte."

Die Sporthalle Kreuztal war „voll bis unters Dach", registrierte nicht nur SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke eine Festtags-Stimmung im Siegener Kreis. Der TuS Ferndorf hatte den aktuellen deutschen Vize-Meister und Europapokal-Sieger zu Gast. Nach etwas mehr als zwei Minuten erreichte der Jubel seine höchste Lautstärke: Die Westdeutschen hatten das 3:2 erzielt. Es blieb an diesem Abend allerdings die einzige Führung des Außenseiters. Die SG kontrollierte das Geschehen. Nach zwölf Minuten hieß es bereits 7:12.

Die SG musste etwas improvisieren. Der angeschlagene Lars Kaufmann wurde geschont, tauchte noch nicht einmal auf dem offiziellen Spielbericht auf. Im linken Rückraum wechselten sich Arnor Atlason und Thomas Mogensen kontinuierlich ab. Maik Machulla stand erstmals in dieser Saison in der Startaufstellung, versprühte auf der Schaltzentrale viel Spiellaune und demonstrierte einen erstaunlichen Torriecher. Allein in der ersten Hälfte schlug er sechs Mal zu, bei Abpfiff waren es stolze zehn Treffer. „Er war überragend", lobte Ljubomir Vranjes.

Die über 1000 Zuschauer sahen ein munteres Spielchen mit hoher Tor-Frequenz. Es war gewiss keine Partie für Torhüter – Sören Rasmussen stand diesmal 60 Minuten zwischen den SG-Pfosten – und Defensiv-Strategen. Aber auch Abwehrchef Tobias Karlsson zeigte in seinem 150. SG-Spiel Gefallen am Pokal-Rhythmus und lief einen erfolgreichen Gegenstoß zum 10:15. Die schönsten Treffer erzielte einmal mehr Anders Eggert, bis er nach gut 20 Minuten auf der Bank Platz nehmen durfte. Die Zeit für Youngster Malte Voigt war gekommen. „Es war schön, so viel Pokal-Luft zu schnuppern und das Vertrauen vom Trainer erhalten zu haben", sagte der 19-Jährige.

Der Klassenunterschied war nicht zu übersehen. Aber auch die kecken Ferndorfer hatten genug Gelegenheit, ihren Anhängern etwas zu bieten und ließen den Rückstand nicht weiter wachsen. Bei der SG tauchte nun mit Morten Dibbert auch der zweite mitgereiste Nachwuchsmann auf dem Parkett auf – und trug sich beim 27:37 ebenfalls in die Torschützenliste ein. Am Ende waren alle zufrieden: Der Gastgeber knackte die 30er und die SG die 40er Marke. „Das war ein normales Pokalspiel bei einem Zweitligisten", bilanzierte Jubiläums-Trainer Ljubomir Vranjes. „Der Gegner hat gekämpft, wurde vom Publikum unterstützt – und auch wir hatten unseren Spaß."

Maik Machulla überragte in Ferndorf. Fotos: Ki

 

TuS Ferndorf – SG Flensburg-Handewitt   31:42 (15:25)
TuS Ferndorf: Rottschaefer, Hamers – Aust (10/4), Hilger (1), L. Schneider (1), Thomas (6), Lange (6), Johnen (1), Sijaric (1), Bettig, Barkow (4), J. Schneider (1)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen – Karlsson (1), Machulla (10), Atlason (4), Eggert (5), Glandorf (7), Mogensen (1), Svan Hansen (5), Weinhold (2), Dibbert (1), Heinl (2), Voigt (4/1), Knudsen
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen); Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Thomas 2 – Knudsen 2); Siebenmeter: 4/4:1/1; Zuschauer: 1083
Spielverlauf: 1:2 (2.), 3:2 (3.), 3:5 (5.), 5:6 (6.), 5:8 (8.), 7:9 (10.), 7:12 (12.), 9:12 (14.), 10:13 (17.), 11:18 (22.), 12:21 (26.), 14:22 (27.) – 17:26 (34.), 19:28 (36.), 20:30 (38.), 23:31 (40.), 24:35 (46.), 27:35 (49.), 27:38 (54.), 30:39 (56.), 31:40 (59.)

Von: ki