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Nostalgie und Sieg

12.12.2012 -DHB-Pokal: 35:19 – SG gewinnt in Nordhorn

Die SG Flensburg-Handewitt hat sich beim Zweitligisten HSG Nordhorn-Lingen souverän mit 35:19 (16:10) durchgesetzt und hat das Viertelfinale im DHB-Pokal erreicht, das im Februar ausgetragen wird. Die Auslosung erfolgt am kommenden Dienstag im Vorfeld der SG-Partie beim TuS N-Lübbecke. „Wir wollten ins Viertelfinale und mussten diese Runde überstehen", sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „40 Minuten lang wurde uns alles abverlangt, dann konnten wir das Spiel deutlich dominieren."

Das Ergebnis ist natürlich eine gute Kunde, es gab aber auch eine schlechte Nachricht: Das Verletzungspech sorgte einmal mehr für Schrecken. Nach nur drei Einsätzen erwischte es am Dienstag auch Olafur Gustafsson. Beim Abschluss-Training war er auf den Fuß eines Mannschaftskollegen getreten, das rechte Sprunggelenk schwoll an. Die Untersuchung in der Flensburger Diako ergab: ein Außenbandriss. Die medizinische Abteilung der SG bemüht sich nun darum, dass der Isländer möglichst bald wieder einsatzfähig ist. „So etwas habe ich noch nicht erlebt", stöhnte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Uns fehlt nun der fünfte Spieler, der auf halblinks spielen kann." Seit August haben sich bekanntlich Petar Djordjic, Lars Kaufmann, Arnor Atlason und Maik Machulla ernsthafte Blessuren zugezogen.

Olafur Gustafsson war erst gar nicht mit nach Nordhorn gereist. Entsprechend klein war deshalb die Zahl der Aufrechten im Rückraum. Dennoch startete die SG überaus konzentriert und führte nach elf Minuten mit 7:2. Die Nordhorner nahmen bereits jetzt ihr Team-Time-Out, konnten den Trend aber nur bremsen und nicht stoppen. Holger Glandorf, der mit frenetischem Beifall in seiner sportlichen Heimat empfangen wurde, erhöhte auf 12:5. „Der Empfang war herzlich", berichtete Dierk Schmäschke. „Während des Spiels kannten die Zuschauer aber keine Freunde." Auch Holger Glandorf, rund eine Dekade in der Grafschaft Bentheim aktiv, wurde nach einer Aktion – zu Unrecht – ausgepfiffen.

Nur fünf Gegentore nach knapp 20 Minuten – die 6:0-Deckung um Tobias Karlsson arbeitete einmal mehr hochwertig. Dann ging sie es etwas gemächlicher an. Die Niedersachsen durften etwas häufiger Erfolgserlebnisse bejubeln. Der Linksaußen Pavel Mickal, der schon zu Bundesliga-Zeiten zum Nordhorner Kader gehörte, verkürzte mit seinem vierten Treffer auf 10:16 zur Pause. Die zweite Hälfte begann ganz nach dem Geschmack der Nostalgiker: Holger Glandorf zielsicher im Euregium.

Der laute Teil des Publikums hatte damit aber nichts im Sinn. Kräftiger Beifall während der 60 Minuten gab es nur für das eigene Team, das besser ins Spiel fand. Beim 14:18 zog Ljubomir Vranjes die Reißleine und nahm seine Auszeit. Danach gewann die SG wieder an Dominanz und baute den Vorsprung schnell aus. Mit 12:3 ging die nächste Viertelstunde an den Favoriten aus dem hohen Norden. In der Schlussphase durften auch die Youngster ran: Malte Voigt und Thies-Jakob Volquardsen, dem ein lupenreiner Hattrick glückte, trugen sich in die Torschützenliste ein.

Holger Glandorf: Besuch in Nordhorn.

 

HSG Nordhorn-Lingen – SG Flensburg-Handewitt 19:35 (10:16)
HSG Nordhorn-Lingen: Buhrmester, Bartels – Verjans (3/1), Wilmsen (1), Volkhausen, Mickal (5), Miedema, Meyer (1/1), Schagen (4/2), Trodler, Terwolbeck, de Boer (1), Rigterink, Wiese (4)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen (ab 45., bei drei 7m) – Karlsson, Eggert (10/7), Glandorf (6), Mogensen (2), Svan Hansen (2), Weinhold (5), Volquardsen (3), Dibbert, Heinl (1), Voigt (1), von Gruchalla (2), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Behrens/Fasthoff (Düsseldorf); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Wilmsen 2 – Weinhold 2, Volquardsen 2); Siebenmeter: 7/4:8/7 (Rasmussen hält zwei Mal gegen Schagen und Verjans – Eggert verwirft gegen Buhrmester); Zuschauer: 3011
Spielverlauf: 0:3 (5.), 2:4 (8.), 2:8 (13.), 4:9 (17.), 4:11 (18.), 5:12 (20.), 7:12 (21.), 8:13 (25.), 8:16 (28.) – 10:17 (31.), 11:18 (34.), 14:18 (37.), 14:20 (39.), 15:24 (46.), 17:25 (48.), 17:30 (54.), 19:31 (56.)

Von: ki