Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war für Kent-Harry Andersson kurz. Analyse der Champions-League-Partie und Vorbereitung der nächsten Partie – der DVD-Player läuft auf Hochtouren. Denn nur noch zwei Tage bleiben der SG Flensburg-Handewitt bis zum nächsten Bundesliga-Spitzenspiel beim HSV Hamburg am Sonntag. Und die SG-Fans stellen sich die Frage: Gibt es in der Color-Line-Arena ab 15 Uhr den zweiten „Derby-Streich“?
Es war kein schöner Abend gegen Ciudad Real, für einen Akteur war er sogar sehr schmerzhaft. Für Einar Holmgeirsson. Der isländische Linkshänder hat sich ernsthaft verletzt. Die Diagnose lautet: Muskelabriss im linken Oberschenkel im Adduktoren-Bereich und eine Einblutung ins Gewebe. „Die Diagnostik ist abgeschlossen, die Therapie-Maßnahmen sind inzwischen eingeleitet“, sagte SG-Mannschaftsarzt Dr. Ernst Dünnweber. „Einar wird voraussichtlich für zwei Monate ausfallen“.
Der Rest des SG-Kaders traf sich heute nicht zum Handball. Lauf- und Fitness-Training waren angesagt – und eine Besprechung. „Die zweite Halbzeit gegen Ciudad Real müssen wir schnell vergessen“, fordert SG-Coach Kent-Harry Andersson. „Es muss gegen Hamburg mehr Druck von allen Positionen kommen.“ Lars Christiansen ergänzte: „Wir müssen uns steigern, sonst haben wir keine Chance.“ Und Geschäftsführer Fynn Holpert sieht den Schlüssel zum zweiten Derby-Sieg in der Abwehr und gewinnt den zuletzt schwankenden Leistungen sogar etwas Positives ab: „Für Martin Schwalb wird es wirklich nicht einfach, uns auszurechnen. Erst der Rückenwind vom Triumph gegen Kiel, dann die schlechte zweite Hälfte gegen Ciudad Real.“
Der HSV wird voraussichtlich ohne zwei Leistungsträger antreten. Neben Guillaume Gille (Oberschenkel-Zerrung) muss wohl auch der dänische Neuzugang Hans Lindberg passen. Zwar stand der Däne gegen seinen Ex-Klub Viborg HK in der Champions League auf dem Spielfeld, musste sich jedoch nach 13 Minuten auswechseln lassen. Die Schmerzen im rechten Knöchel waren zu groß. Taktisch setzen die Hanseaten nach der Verpflichtung des russischen Routiniers Dimitri Torgowanow verstärkt auf eine 6:0-Defensive. So wie die SG, in der wieder Johnny Jensen mit von der Partie sein wird. Der Norweger möchte sein 200. Pflichtspiel für die SG mit zwei Punkten an der Elbe krönen.
Michael Knudsen möchte den HSV besiegen.
Splitter
Fernsehen. Das Internetfernsehen „hbl.tv“ ist ab 14.50 „live“ dabei.
Schiedsrichter. Frank Lemme/ Bernd Ullrich (Magdeburg)
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