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Bundesliga: 40:35 – sogar Jan Holpert trifft

Die SG Flensburg-Handewitt jagt weiterhin Spitzenreiter Gummersbach. Am Sonntag gewann sie das Nordderby gegen den HSV Hamburg mit 40:35 (21:18). „Diese Torausbeute gegen Hamburg – wirklich hervorragend“, freute sich SG-Coach Viggo Sigurdsson. „Das war eine sehr gute Mannschaftsleistung unserseits.“ Daneben brillierten vor allem Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic, die zusammen 20 Treffer markierten.
Wie würde sich der HSV Hamburg nach der jüngsten Pleite in Magdeburg in der „Hölle Nord“ präsentieren? Die Zuschauer marschierten mit gespannten Gesichtsausdrücken auf ihre Plätze – und registrierten gleich einige Überraschungen. Bertrand Gille, der Weltklasse-Kreisläufer operierte als Spielmacher, während HSV-Coach Martin Schwalb seine Abwehr offensiv einstellte. Bis zum 5:5 (9.) waren keine Trend-Meldungen möglich, dann legte die SG aber eine Schippe drauf.
„Wir verloren leider einige Bälle“, klagte Martin Schwalb später. „So etwas darf nicht passieren, wenn man in Flensburg eine Chance haben möchte.“ Vor allem Sören Stryger und Lars Christiansen zauberten die Bälle blitzschnell in den Kasten. Als Sören Stryger zum 13:7 traf, schien der HSV wieder eine unangenehme Auswärtspartie zu erleben. Die Hamburger hatten inzwischen auf eine 6:0-Abwehr umgestellt, aber noch keine positive Resonanz verspürt.

Ab durch die Mitte: Joachim Boldsen.

Beim 19:13 stimmte sich die „Hölle Nord“ bereits auf ein Handballfest ein. „In dieser Situation hatten wir einige leichte Fehler produziert“, ärgerte sich Viggo Sigurdsson, dass der Vorsprung bis zur Pause schmolz. Die Fans spendierten dennoch eifrig Applaus, gerade für Marcin Lijewski, der nach 30 Minuten neun Versuche in acht Treffer umgemünzt hatte. „Er war der überragende Mann“, sagte Torwart Jan Holpert, der sich etwas mehr Aggressivität von seiner Abwehr gewünscht hätte.
Der Rekordmann setzte sich erst einmal auf die Bank. Er sah, wie sein Team auch im zweiten Durchgang stets auf einer „Komfortzone“ durch das Match bewegte. Zwar wurde Marcin Lijewski etwas enger gedeckt, doch nun war Blazenko Lackovic zur Stelle. Nach 48 Minuten verabschiedete sich Kyung-Shin Yoon mit der dritten Zeitstrafe. Die Entscheidung? Nein! Statt das 32:28 in Ruhe auszubauen, verlor die SG zwei Mal in Überzahl den Ball. 32:30 – es knisterte wieder vor Spannung.
Zwei Treffer von Lars Christiansen ließen die SG-Fan-Gemeinde wieder aufatmen. Und als Marcin Lijewski den Ball zum 37:32 ins Tor schmetterte, wurden die „O, wie ist das schön“-Gesänge angestimmt. Martin Schwalb zog die letzten Trumpfkarten: Totale Offensive in der Abwehr und Iwan Ursic als siebter Feldspieler! Dadurch feierte Jan Holpert ein umjubeltes „Finale“. Zwei Mal wehrte er den Ball ab und antwortete gleich mit einem Distanzwurf ins verwaiste Hamburger Gehäuse. Die Tore drei und vier in seiner langen Karriere brachten die „Hölle Nord“ endgültig zum Kochen.

Überragend: Marcin Lijewski.

 

SG Flensburg-Handewitt – HSV Hamburg 40:35 (21:18)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (31.-45.; 3 Paraden), Holpert (12 Paraden; 2 Tore) – Lackovic (7), Nielsen, Jensen, Christiansen (7/1), Vranjes, Stryger (8/5), Lijewski (13), Boldsen (3), Lauritzen, Knudsen
HSV Hamburg: Stojanovic (4 Paraden), Sandström (3 Paraden) – Schröder (1), Jansen (4/1), Ursic (3), Flohr (1), Knorr (1), B. Gille (5), G. Gille (3), Lijewski (2), Hens (9), Yoon (6/1)
Schiedsrichter: Lemme/ Ullrich (Magdeburg); Siebenmeter: 8/6:2/2 (Christiansen an die Latte, Stryger an den Pfosten); Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Boldsen 2, Nielsen 2, Lauritzen 2 – Yoon 3, G. Gille 4, B. Gille 2, Ursic 2); Rote Karte: Yoon (48.; dritte Hinausstellung); Zuschauer: 6300
Spielfilm: 2:1 (4.), 5:5 (9.), 7:5 (12.), 11:6 (14.), 13:7 (16.), 14:10 (19.), 17:11 (22.), 17:13 (23.), 19:13 (26.), 19:15 (27.), 21:16 (29.) – 24:19 (33.), 24:21 (34.), 26:21 (36.), 28:22 (39.), 29:25 (42.), 31:28 (47.), 32:30 (50.), 34:30 (52.), 37:32 (56.), 38:35 (39.)

 

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