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Stefan Schröder: Der Traum von der Weltmeisterschaft

Das, was er einst im Trikot der SG Flensburg-Handewitt erstmals schaffte, gelang Stefan Schröder zum Ende der letzten Saison beim HSV Hamburg erneut: Er feierte sein Comeback in der Handball-Nationalmannschaft. Mit guten Leistungen will sich der Rechtsaußen in den nächsten Wochen und Monaten für die Weltmeisterschaft in Deutschland empfehlen. Zunächst freut er sich aber auf die Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte – in die Campushalle.
Satte fünf Jahre trug Stefan Schröder das SG-Trikot. Zunächst schnupperte der gebürtige Schweriner in die SG-Reserve, bei der er bis zuletzt ein Zweitspielrecht wahrnahm. Schon im Februar 2000 folgte sein Debüt bei der „ersten Garnitur“. Europapokal gegen GOG Gudme, ein Siebenmeter fand nicht den Weg ins Tor. Diesem Missgeschick folgten aber 152 Treffer und 84 Einsätze. Und der Höhepunkt? „Der Europapokal der Cupsieger in Leon“, schießt es Stefan Schröder über die Lippen. Sein rotwürdiges Foul gegen Carlos Lima leitete damals erst die Heldentat von Jan Holpert ein, die der SG den Triumph rettete.

Stefan Schröder hat sich in der Bundesliga durchgesetzt.

In Flensburg war Stefan Schröder der Shooting-Star, der Teenie-Schwarm, doch der ganze große Durchbruch blieb ihm verwehrt. An Kapitän Sören Stryger kam er nicht vorbei. Kritiker beschäftigten sich teilweise mit seinem Lebenswandel, inzwischen ist Stefan Schröder aber gereift. „Ich bin jetzt Bundesliga-Spieler und kein Talent mehr“, stellt er klar. „Das Wort Talent möchte ich jetzt auch nicht mehr hören.“
Nach 87 SG-Einsätzen und 155 Toren entschied er sich 2004 für den Wechsel an den Rhein, um sich als erster Rechtsaußen in einem Bundesliga-Team zu etablieren. Bei der HSG Düsseldorf kam der heute 25-jährige nicht so zum Zuge, wie er es sich erhofft hatte. So wurde der Vertrag vorzeitig aufgelöst und Schröder kehrte zurück in den Norden. „Ich fühle mich hier oben einfach pudelwohl“, so der Linkshänder. Gekrönt wurde die letzte Saison mit dem Pokalsieg gegen die SG Kronau-Östringen. „Das war ein tolles Erlebnis“, schwärmt Stefan Schröder. „Im Halbfinale überraschten wir Magdeburg, dann der Krimi im Finale – und das alles in unserer Heimspiel-Halle. Einfach klasse!“ Mehrere Tage wurde in der Hansestadt der erste Pokalsieg des HSV Hamburg und die damit verbundene Qualifikation für den Europapokal gefeiert.
Zudem wurde Stefan Schröder zum Ende der Saison wieder in die Nationalmannschaft berufen. „Ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut, mich noch einmal präsentieren zu können.“ Der 25-Jährige bot Bundestrainer Heiner Brand solide Leistungen, machte wenig Fehler und gab zwei Wochen lang Vollgas. „Die WM 2007 im eigenen Land muss einfach das Ziel eines jungen Spielers sein“, betont Stefan Schröder, dessen persönliches Glück im Sommer eine neue Perfektion erreichte. Er heiratete seine langjährige Freundin Steffi.
Im September dann aber die erste Enttäuschung: Stefan Schröder wurde für die Länderspiele in Polen nicht berücksichtigt. Der Göppinger Christian Schöne erhielt den Vorzug. „Ich möchte Christian Schöne eine Chance geben, obwohl Stefan Schröder gleich stark ist“, erklärte Bundestrainer Heiner Brand. „Die WM 2007 hake ich dennoch noch nicht ab“, kündigte der Rechtsaußen an. „Ich muss mich nur mit guten Leistungen im Verein anbieten.“