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Bundesliga: 31:33 – gute Moral, keine Punkte

Die Aussichten auf eine zweite Deutsche Meisterschaft sind für die SG Flensburg-Handewitt auf ein Minimum gesunken. Beim 31:33 (13:17) in Hamburg zeigte die SG eine gute Moral, verdaute einen Sechs-Tore-Rückstand, brachte in der Schlussphase den Gastgeber aber nicht mehr zu Fall. "Obwohl wir fast immer zurück lagen, hatten wir unsere Chance", befand SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. "Am Ende fehlten die Alternativen. Mit einem vollen Kader hätten wir die Angelegenheit gebogen."
Schon vor dem Anpfiff gab es zwei Nackenschläge. Während der Hallensprecher in der Color-Line-Arena eine Bestbesetzung der Hanseaten zelebrierte, war an einen Einsatz von Sören Stryger nicht zu denken. Joachim Boldsen machte sich warm, winkte dann aber ab. Die taktischen Varianten der SG waren eingeschränkt, dennoch erwischte die SG einen ordentlichen Start. Torge Johannsen schloss einen Gegenstoß zum ersten Treffer des Nachmittags ab. Beim 6:6 roch alles nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen.
Gegen die offensive Abwehr der Hamburger hatte die SG jedoch keinen leichten Stand. „Wir haben uns taktisch vorgenommen, aggressiv zu decken“, erklärte HSV-Trainer Martin Schwalb, „und wollten die Kreise von Ljubomir Vranjes eingrenzen.“ Außerdem konnte Pascal Hens zunächst schalten und walten, wie er wollte. Beim 8:6 (15.) wechselten die Keeper, nach einer guten Viertelstunde zog SG-Trainer Kent-Harry Andersson die „grüne Karte“. Es lief etwas besser. Aber immer wenn die SG Lunte gerochen hatte, schlichen sich überflüssige Fehler ein. Ärgerlich: Die beiden HSV-Gegenstoß-Treffer direkt vor der Pause, die ein besseres SG-Resultat verhinderten. „Die HSV-Abwehr steht gut“, forderte Lars Christiansen. „Wir müssen noch mehr Geist zeigen.“
Es war aber auch nach der Halbzeit schwer für die SG, auf Touren zukommen. Torgefahr ging fast nur von Michael Knudsen und Marcin Lijewski aus. Die Hamburger vergrößerten ihr Polster bald auf sechs Treffer. Beim 26:20 drohte sogar der vorzeitige „Knockout“. Doch Dan Beutler, der inzwischen ins Gehäuse zurückgekehrt war, parierte. Kent-Harry Andersson beorderte nun Ljubomir Vranjes als Spitze gegen Pascal Hens in einer 5:1-Abwehr. Ein Versuch, der fruchtete. Die SG verkürzte auf 23:26 und glaubte wieder an die Wende. „Wir haben zwar keinen erstklassigen Handball gesehen“, sagte Kent-Harry Andersson. „Aber das Spiel war mit Herz.“
Als Kasper Nielsen in der 52. Minute sogar auf 27:29 verkürzte, bangten die Hamburger Fans wieder um ihr Team, das prompt erneut den Ball verlor. Die SG nutzte die Chance zum Anschluss allerdings nicht. Es sollte einfach nicht gelingen, noch dichter an die Gastgeber heranzurücken und größeren Druck auf den vermeintlichen Favoriten aufzubauen. Als ausgerechnet der neunfache Schütze Marcin Lijewski zwei Minuten vor Schluss an Per Sandström scheiterte, war die Partie entschieden. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen“, sagte Kent-Harry Andersson. „Sie hat gekämpft, leider hat es nicht mehr gereicht.“

HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt 33:31 (17:13)
HSV Hamburg: Stojanovic (17/2 Paraden), Sandström (3 Paraden) – Schröder, Jansen (6), Flohr, B. Gille (4), G. Gille (6), Lijewski (1), Hens (6), Yoon (4/3), Pungartnik (6)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (13 Paraden), Holpert (8/1 Paraden, 15.-41.) – Lackovic (1), Nielsen (2), Eggert (1/1), Jensen (3), Christiansen (7/3), Vranjes (1), Johannsen (2), Lijewski (9), Lauritzen, Knudsen (5) 
Schiedsrichter: Dang/ Zacharias (Mainz); Siebenmeter: 4/3:6/4 (Holpert hält gegen Yoon – Christiansen scheitert zwei Mal an Stojanovic); Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Hens 4, Jansen 2, G. Gille 2, B. Gille 2, Flohr 2 – Lijewski 4, Vranjes 2, Nielsen 2); Zuschauer: 12900 (ausverkauft)
Spielfilm: 1:2 (3.), 3:2 (4.), 4:5 (9.), 6:5 (10.), 6:6 (11.), 10:6 (16.), 10:8 (18.), 12:8 (20.), 12:11 (21.), 15:11 (24.), 15:13 (26.) – 18:13 (33.), 19:15 (36.), 21:16 (37.), 23:17 (40.), 24:19 (43.), 26:20 (44.), 26:23 (46.), 28:23 (48.), 28:25 (50.), 29:27 (52.), 31:29 (54.), 33:29 (58.)

 

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