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Bundesliga: Die SG ließ nichts anbrennen

Glenn Solberg "rackerte" sich mehrfach durch die Abwehr.

Die SG Flensburg-Handewitt verabschiedete sich zwar nicht mit einer Gala-Vorstellung in die WM-Pause (nächster Heimauftritt am 22. Februar gegen Gummersbach), aber immerhin mit einem ungefährdeten 35:27 (16:11) gegen GWD Minden. "Die Gäste haben das Tempo aus dem Angriff genommen", beobachtete Trainer Kent-Harry Andersson. "Damit hatten wir unsere Probleme."
Auch die offensive Abwehr behagte nicht jedem der SG-Akteure - auch wenn Glenn Solberg teilweise durch die grün-weiße Deckung zu spazieren schien. Doch nach dem schnellen 5:2 (8.) vermochte auch ein gehaltener Siebenmeter von Dan Beutler seinen Vorderleuten keine weiteren Flügel zu verleihen. Die Westfalen verkürzten. Angst um die SG hatte man aber nie. Dazu war auch die Bank der Ostwestfalen zu dünn besetzt. "Ich habe meiner Mannschaft schon vorher gesagt", berichtete Gäste-Coach Velimir Kljaic, "wenn wir mit einer knappen Niederlage zurückkehren, können wir diese schon als Erfolg werten."


Christian Berge ist wieder da.


Nach knapp 15 Minuten riss es alle Zuschauer vom Platz. Christian Berge hatte das Spielfeld betreten. Frenetischer Applaus und "Berge-Rufe" für das Comeback. Und sofort setzte sich der Norweger in Szene. Ein Anspiel auf Lars Christiansen, und der erzielte das 8:4. "Das Gefühl kann ich gar nicht beschreiben", sagte Christian Berge. "Ich hätte fast geheult."
Kurz vor der Pause lief die Angriffs-Maschine wieder auf Hochtouren. Und auch nach dem Seitenwechsel. Schnell hieß es 19:11. Danach ließ aber die Konzentration nach. Allzu sorglos agierte man teilweise in der Deckung. Vor allem Ognjen Backovic und Kreisläufer Dimitri Kusilew nutzten die Freiräume. Zu diesem Zeitpunkt kümmerten sich viele auf der Tribüne um die Zwischenergebnisse aus Kiel. Doch die Tabellenführung blieb an diesem Nachmittag in der Landeshauptstadt.
Dafür feierte die Campushalle noch einen emotionalen Höhepunkt. Christian Berge kehrte in der Schlussphase zurück und erzielte zwei blitzsaubere Tore. Die Menge war aus dem Häuschen. "Ich freue mich für Christian Berge", sagte Kent-Harry Andersson. "Nun hat er fünf Wochen Zeit, sich physisch aufzubauen." Nicht ganz so gut lief es für Johnny Jensen (Finger im Auge) und Sören Stryger (Leistenzerrung), die leichte Blessuren davontrugen. Nach der langen Pause werden beide aber wieder mit von der Partie sein. Auch zur Erleichterung von Thorsten Storm, der ein zufriedenstellendes Zwischenfazit zog: "Nur der Tabellenplatz darf sich gerne noch um eine Position verbessern."


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SG Flensburg-Handewitt - GWD Minden 35:27 (16:11)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (11/1 Paraden), Holpert (6 Paraden, ab 45.) - Solberg (4), Palmar (2), Lackovic (3), Berge (2), Jensen, Christiansen (10/2), Klimovets (2), Johannsen, Stryger (7), Lijewski (3), Boldsen (2)
GWD Minden: Ohlander (3 Paraden, ab 47.), Besirevic (5 Paraden) - Backovic (8), Niemeyer (6), Kusilew (10), Axner (2), Buschmann (1), Rasmussen, Schäpsmeier, S. Pohlmann, Bagats
Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg/Hagen); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Klimovets 2 - Niemeyer 4, Backovic 2); Siebenmeter: 2/2:1/0 (Rasmussen scheitert an Beutler); Zuschauer: 6000 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:2 (5.), 5:2 (8.), 8:4 (15.), 8:7 (19.), 12:7 (25.), 15:9 (29) - 19:11 (34.), 20:16 (40.), 24:20 (46.), 28:21 (50.), 34:25 (59.)

 

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