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Christian Berge ist wieder da

Er lächelte schon vor dem Spiel. Christian Berge feierte sein Comeback - und erntete frenetischen Applaus, als er in der 15. Minute erstmals die Spielfläche betrat. "Das Gefühl kann ich gar nicht beschreiben", strahlte der Norweger. "Ich hätte fast geheult." Noch Anfang November war die Handball-Szene aufgrund der Diagnose "Krebs" geschockt. Jetzt sieht alles nach einem positiven Verlauf aus, auch wenn Mitte Januar noch eine umfangreiche Nachuntersuchung ansteht.
Das Gänsehaut-Feeling, das die Rückkehr des Spielmachers auslöste, war mit Abstand der emotionale Höhepunkt. Ansonsten waren die Rollen zu klar verteilt. Während die Mindener mit dem schmalen Aufgebot erst zwei Stunden vor dem Spiel aus dem Reisebus stiegen, agierte der Meister in Bestbesetzung. Mit langen Angriffen und der gewohnten offensiven Deckung errangen die Westfalen allerdings Achtungserfolge, da die Hausherren aufgrund etlicher Unkonzentriertheiten "nur" eine Durchschnitts-Leistung ablieferten. Im zweiten Durchgang wirkte die Abwehr vor allem am Kreis zu sehr verwundbar. Die Stimmung ließen sich die 6000 Zuschauer aber nicht vermiesen. Es gab ja Christian Berge, der in der Schlussphase zwei lautstark umjubelte Treffer erzielte. "Ich freue mich für Christian Berge", sagte Kent-Harry Andersson. "Nun hat er fünf Wochen Zeit, sich physisch aufzubauen." . 

SG Flensburg-Handewitt: Planungen fast abgeschlossen

Johnny Jensen hat eine Woche Pause.

Manager Thorsten Storm kam sich in den letzten Tagen und Wochen wohl wie der "Weihnachtsmann" vor. Ständig ließ er neue Meldungen aus der Personalabteilung der SG Flensburg-Handewitt aus dem Sack. Allesamt mit gutem Ende für seinen Klub. Als I-Tüpfelchen verlängerte Jan Holpert seinen Vertrag bereits jetzt vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2007. Dann sind es 14 Jahren im SG-Dress! Bislang einmalig an der Flensburger Förde. "Der neue Kader gibt Grund für Optimismus", sagte Jan Holpert. "Daher musste ich nicht lange über diesen Schritt nachdenken."
Erst eine knappe Woche zuvor unterschrieb Kollege Dan Beutler einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag. Bis 2007 ist damit die Torhüter-Frage beim amtierenden Double-Gewinner geklärt. Die Fans dürfen sich weiterhin an dem schön zu skandierenden "Dan-und-Jan-Duo" erfreuen, während sich Trainer Kent-Harry Andersson vor allem über die sportlichen Perspektiven freute: "Jan Holpert ist einer der besten Torhüter der Welt und bildet zusammen mit Dan Beutler ein tolles Gespann."
Zusätzlich verschwand inzwischen das Fragezeichen hinter Lars Christiansen. Der Weltklasse-Linksaußen nahm kein Angebot aus der dänischen Heimat (Thorsten Storm: "Zu einem anderen Klub in Deutschland wäre Lars ohnehin nicht gegangen") an und zog deshalb nicht die Option, aus dem bis 2006 laufenden Kontrakt schon im Sommer auszusteigen. Zusammen mit Freundin Christina Roslyng plant der Däne die unmittelbare Zukunft in Flensburg. "In diesem Klub stimmt zur Zeit einfach alles", sagte Lars Christiansen. "Wir haben eine tolle Mannschaft, einen sehr guten Trainer sowie ein professionelles Umfeld."
In den kommenden Tagen löst sich die Mannschaft vorläufig nahezu auf. Gleich sieben SG-Spieler bereiten sich auf die Weltmeisterschaft vor. Die Kroaten und Dänen sogar praktisch ohne eine Pause. Nur die Norweger dürfen eine Woche regenerieren. Diese Zeit wird Glenn Solberg dazu nutzen, mit seinem zukünftigen Arbeitgeber zu sprechen. Es geht um ein letztes Jahr Bundesliga - bei der SG Flensburg-Handewitt. Einer der wenigen Daheimgebliebenen - Kaupo Palmar und Marcin Lijewski nehmen mit Estland und Polen an der EM-Qualifikation teil - bekommt "Sonderurlaub". Der Weißrusse Andrej Klimovets fährt in dieser Woche nach Minsk, um seine Einbürgerung zu forcieren. Danach ist dann auch das weitere "Schicksal" des zur Zeit dritten Nicht-EU-Bürgers Goran Sprem klar. Kurzum: Beim Titelträger geht es in punkto Personalplanung 2005/2006 nur noch um Nuancen.