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Champions League: 27:26 – Spannung in Zaporoshje

Es war ein Spiel für die Statistik. Dennoch erlebte die SG Flensburg-Handewitt in der Ukraine einen echten Krimi, den sie letztendlich mit einem knappen 27:26 (15:16)-Erfolg bei ZTR Zaporoshje siegreich beendete. Damit schloss die SG die Vorrunde der Champions League mit 10:2 Punkten ab. Der erste Platz in der Gruppe F stand schon vor dieser Partie fest. „Es war das erwartet harte Spiel“, meinte SG-Trainer Kent-Harry Andersson. „Der Gegner war sehr motiviert.“
Eine Mütze hatten Kent-Harry Andersson und seine Mannen nicht auf. Es war doch deutlich angenehmer im Yunost-Sportpalast als befürchtet. Dennoch dauerte es etwas, bis die SG ihre Betriebstemperatur fand. „Zaporoshje stand deutlich massiver in der Abwehr“, meinte SG-Geschäftsführer Fynn Holpert. „Deshalb konnten wir das Spiel nicht so souverän gestalten wie beim 38:20 in Flensburg.“
Vor allem die Akteure, die zuletzt nicht so viel gespielt hatten, erhielten ihre Bewährungschance. Jendrik Meyer stand im Tor, Jacob Heinl am eigenen und auch am gegnerischen Kreis, während Torge Johannsen auf Rechtsaußen anfing und später kurzfristig Oscar Carlén im rechten Rückraum entlastete. Zwei nutzten die Gunst der Stunde. „Jendrik Meyer ist in den Fokus gerückt und hat in wichtigen Phasen Souveränität ausgestrahlt“, lobte Fynn Holpert. „Und Jacob Heinl hat sich in der Abwehr als Alternative zu Johnny Jensen angeboten.“
Auffälligster Spieler war allerdings ein Ukrainer. Der schnelle Linkshänder Sergiy Onufryienko bestach mit Hüftwürfen und einer guten Quote, hatte der SG schon zur Pause sieben Mal eingeschenkt. So führte ZTR die meiste Zeit, setzte sich allerdings nie auf mehr als zwei Treffer ab. Kurz vor der Pause spielte Ljubomir Vranjes herrlich Lars Christiansen an, der per Kempa-Trick zum 15:15 ausglich. Mit einem Unentschieden sollte die SG aber nicht in die Kabine gehen. Zwar parierte Jendrik Meyer gegen Sergiy Onufryienko, den Abpraller verwertete allerdings Oleksandr Pedan.
In der Pause lief „Auf in den Kampf“ in einer elektronischen Version. Aber auch diese gewohnte Melodie bescherte der SG kein Oberwasser. Der Gast lief weiterhin einem Rückstand hinterher. Lars Christiansen verwandelte einen Siebenmeter zum 21:21 (41.), einen weiteren zum 21:22. Nun schien der Bann gebrochen. Dank der Treffer von Lars Christiansen, Ljubomir Vranjes und Thomas Mogensen zog die Andersson-Truppe auf 25:21 (48.) davon. „Ljubomir Vranjes hat im Angriff gut Regie geführt“, befand Kent-Harry Andersson.
Zaporoshje schien mit der Kraft am Ende. Schien. Denn mit zwei gewaltigen Krachern befördert Sergiy Burka seine Farben zurück in die Spur. Sergiy Onufryienko egalisierte gar zum 26:26. Als Michael Knudsen und Thomas Mogensen freistehend am guten Keeper Gennadiy Komok scheiterten, drohte Ungemach. Aber die Ukrainer wirkten angesichts des näherrückenden „Aus“ im internationalen Geschäft nervös. So war es Lars Christiansen, der mit seinem 49. Königsklassen-Treffer in dieser Saison den Endstand herstellte.

Die SG beendete die Vorrunde mit 10:2 Punkten.


ZTR Zaporoshje – SG Flensburg-Handewitt 26:27 (16:15)
ZTR Zaporozhje: Komok (19 Paraden), Popov (bei einem 7m) – Pedan (6), Onufryienko (10/1), Lyubchenko, Burka (4), Konstantinov, Natalyuk, Krivchikov (2), Gurkovsky (4), Zvyezdov
SG Flensburg-Handewitt: Meyer (16/1 Paraden) – Carlén (4), Mogensen (2), Svan Hansen (1), Jensen, Christiansen (8/3), Vranjes (4), Johannsen, Heinl (2), Muratovic (1), Knudsen (5)
Schiedsrichter: Ersan/Akman (Türkei); Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Zvyezdov 4, Gurkovsky 4, Pedan 4 – Jensen 4, Knudsen 2, Vranjes 2, Heinl 2); Siebenmeter: 2/1:3/3 (Onufryienko scheitert an Meyer, trifft aber im Nachwurf); Zuschauer: 1800
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (3.), 3:4 (9.), 5:6 (12.), 6:7 (14.), 8:7 (17.), 10:8 (19.), 12:10 (23.), 14:12 (26.), 15:15 (30.) – 17:15 (31.), 18:18 (33.), 21:20 (39.), 21:25 (48.), 23:25 (60.), 26:26 (55.), 26:27 (59.)


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