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Die SG hofft jetzt auf Ciudad Real

Alea iacta est. Die Würfel sind gefallen. Zwar nicht erst seit diesem Wochenende, doch seit Sonnabend ist es amtlich, dass die SG Flensburg−Handewitt mit nur einer Niederlage aus der Champions League−Vorrunde hervorgeht. Denn im letzten Spiel der Gruppe F gewannen die Flensburger bei ZTR Zaporoshje mit 27:26 (15:16). Nun schaut man mit Spannung auf die am Dienstag (11 Uhr) in Wien stattfindende Auslosung. Einen kleinen Wunsch hat SG−Trainer Kent−Harry Andersson bereits. "Mir wäre Ciudad Real und GOG Gudme ganz recht", sagt der Schwede und begründet dies auch gleich. "Ciudad nimmt vier Punkte mit aus der Vorrunde und hat so sicherlich schon den Gruppensieg in der Tasche, GOG kommt ohne Punkte und das kann dann ein Vorteil für uns sein."
Auf die Frage, was man nach dem Gruppensieg nun als Ziel hätte, sagt Andersson: "Jetzt wollen wir versuchen, das Viertelfinale zu erreichen", so der SG−Trainer, "und danach das Halbfinale. Auf eine deutsche Mannschaft können die Flensburger erst im Viertelfinale treffen.
Während die SG am Dienstag gespannt nach Wien schaut, ist man gedanklich schon eine Woche weiter, denn am 3. Dezember empfängt der Vizemeister die Füchse aus Berlin in der Bundesliga. Entsprechen froh war Andersson über die Tatsache, dass er gegen ZTR zahlreiche Spieler schonen konnte. So durfte Torhüter Dan Beutler 60 Minuten seine angeschlagene Leiste schonen. Johnny Jensen konnte ebenfalls weitestgehen seinem lädierten Knie eine Pause gönnen. Das bedeutete gleichzeitig, dass Jendrik Meyer und Jacob Heinl 60 Spielminuten bekamen. Letztgenannter bekam von seinem Trainer ein Sonderlob, was den Kreisläufer verlegen machte. "Jacob war heute der König auf dem Feld", meinte Andersson nach dem Spiel.
In der Tat zeigte der Youngster eine ganz starke Lesitung. Zunächst nur in der Deckungszentrale mit Michael Knudsen, später auch in der Offensive am Kreis. "Man hat ihm angemerkt, dass er das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Er war zweikampfstark und bissig. Solche Spiele tun ihm gut. Er wird immer wertvoller", so Andersson. Aber auch Jendrik Meyer zeigte, dass er mehr als nur ein Ersatztorwart ist. Mit teilweise starken Paraden hielt er seine Mannschaft gegen eine aufopferungsvoll kämpfende Zaporoshje−Mannschaft immer wieder in Schlagdistanz und war im zweiten Durchgang maßgeblich daran beteiligt, dass die SG auf fünf Tore davonzog. "Das war eine ganz starke Leistung. Es ist auch für Jendrik wichtig, dass er solche Spiele hat, damit er eine Rhythmus bekommt", sagte der SG−Trainer und SG−Geschäfstführer Fynn Holpert zeigte sich ebenfalls begeistert ob der Leistung seines Torhüters. "Das war eine klasse Leistung. Meyer hat stark gehalten", so Holpert.
Und der Torhüter selbst? Nun, der hatte einen etwas andere Sichtweise. "Das war nicht mein Spiel. Ich habe mich irgendwie nicht gefühlt", sagte Meyer auf seine Leistung angesprochen. Konfrontiert mit den Aussagen von Andersson und Holpert meinte er: "Dann muss ich mir das Spiel wohl lieber nochmal angucken. Meinem Trainer und dem Geschäftsführer will ich ja lieber nicht widersprechen." Einzig Torge Johannsen, dem ebenfalls mehr Spielanteile zugedacht waren, agierte in vielen Situationen unglücklich. Allerdings musste der Nordfriese auch zum Teil auf der ungewohnten halbrechten Seiten agieren. "Dann ist es naturlich schwer, einen Rhythmus zu finden. Außerdem hatte Torge sich sicherlich einiges vorgenommen und wirkte dadurch etwas verkrampft", analysierte SG−Trainer Andersson.
Am Ende war man bei der SG jedoch froh darüber, dass es trotz der engen Partie ein positives Ende gab. "Es war auch mental wichtig, dass wir die Partie gewonnen haben. Man muss auch solche Spiele erstmal erfolgreich beenden, denn es war teilweise schon zu spüren, dass wir uns mental nicht so sehr auf dieses Spiel vorbereitet haben", schloss Andersson ab.