Mittwoch, 19.30 Uhr, Wilhelmshavener HV gegen SG Flensburg-Handewitt – so lautet die offizielle Spielplan-Ansetzung in der Nordfrost-Arena. Angesichts der bevorstehenden „Kieler Woche“ hätte man diese Begegnung vor wenigen Tagen lediglich mit „Generalprobe“ tituliert. Nach der „Pleite“ in Großwallstadt hat sich der „Begriffs-Kanon“ mit „Rehabilitation“ erweitert. „Ich erwarte in Wilhelmshaven eine Trotz-Reaktion“, sagt SG-Manager Thorsten Storm. „Das Team muss Eigenverantwortung beweisen.“
Am Montagnachmittag griff Kent-Harry Andersson zur Maurerkelle. In der Gartenstadt (Flensburg-Weiche) legte er den Grundstein für das neue Musterhaus „Kent“. Der feuchte Mörtel machte „klatsch, klatsch“. Aus dem Publikum meldete sich ein Handball-Fan zu Wort: „Das ist Aufmunterung.“ Der SG-Coach lächelte noch ein wenig gequält, die Partie in Großwallstadt war nicht vergessen: „Die Aufmunterung kommt Mittwoch. Das Spiel in Wilhelmshaven ist unglaublich wichtig – auch um Selbstvertrauen für das Derby zu tanken.“
Kein Zweifel: Die SG steht vor einer richtungsweisenden Woche. So verwundert es nicht, dass der Montag in der Eckener Straße nicht wie gewohnt begann. Kent-Harry Andersson führte mehr Einzelgespräche als sonst. Der obligatorische Fußball fiel wegen des fehlenden Sieges aus. Die Stimmung war naturgemäß gedrückt. „Man spricht nicht viel“, beschreibt der Coach die Atmosphäre. „Es braucht bestimmt zwei Tage, um solch ein Spiel zu verarbeiten.“ Wenn überhaupt habe es nur einen positiven Aspekt in Aschaffenburg gegeben: Spielpraxis für Blazenko Lackovic. Kent-Harry Andersson: „Wir brauchen ihn in den nächsten Spielen.“
Kent-Harry Andersson: Am Montag in der Gartenstadt.
Der SG-Tross startet erst am Mittwochmorgen an der Handewitter Wikinghalle. Einen Sieg im Vorbeigehen erwartet am Jadebusen allerdings niemand. Ein 30:18 wie im Februar gilt als unwiederholbar. „Damals waren nach der WM-Pause alle besonders motiviert“, erinnert sich Kent-Harry Andersson. „Wir lieferten unser bestes Defensiv-Spiel der ganzen Saison ab.“ Eine Favoritenrolle lässt sich für die Partie in der Nordfrost-Arena allerdings nicht abstreiten. Während die SG praktisch in Bestbesetzung antritt, muss WHV-Coach Michael Biegler auf Leistungsträger wie Bennet Wiegert und Allan Rasmussen verzichten. Bescheiden die Ausbeute der ersten drei Heimspiele: null Punkte!
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