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Holpert: "Müssen die Ärmel hochkrempeln"

Nach der deprimierenden 24:28-Niederlage in Aschaffenburg steht die SG Flensburg-Handewitt bereits früh am Scheideweg. Heute gastiert der Vizemeister beim Außenseiter Wilhelmshavener HV (19.30 Uhr,Nordfrost-Arena, Live-Ticker ab 19.00 Uhr) und muss nicht nur einen Pflichtsieg landen. Zugleich gilt es sich am Jadebusen zum einen für die enttäuschenden Vorstellung gegen den TV Großwallstadt zu rehabiltieren und zudem Schwung zu holen, um im darauffolgenden Heimspiel gegen den THW Kiel (Sonnabend, 15.30 Uhr) mit einem Spitzenteam wieder auf Augenhöhe zu kommen.
"Es verbietet sich schon jetzt an das Kiel-Spiel zu denken. Wir müssen uns auf Wilhelmshaven konzentrieren und nichts anderes", betont SG-Trainer Kent-Harry Andersson energisch. Verraucht ist dabei der Ärger über die schwache Leistung seines Teams in Aschaffenburg noch lange nicht. "Wir waren sehr verkrampft und haben es nicht geschafft, uns früh abzusetzen. Dann bekommt man Probleme."
Die harsche Kritik, seine Schützlinge hätte den Gegner trotz intensiver Vorbereitung und Warnung nicht ausreichend ernst genommen, will der Schwede nicht gelten lassen. "Alle wollen gewinnen und gehen mit einer entsprechenden Einstellung in ein Spiel. Diese Dinge setzte ich einfach voraus", so Andersson. Das bestätigt auch Torhüter Jan Holpert. "Wir sind nach Großwallstadt gefahren und wollten dort klar gewinnen. Vielleicht haben wir uns zuviel vorgenommen und sind daher verkrampft. Wir haben schlecht gespielt, keiner hat Normalform erreicht. Das Kollektiv hat versagt und das ist schockierend. Bei uns hatten nicht einer oder zwei Spieler einen schlechten Tag, und andere haben es dann rausgerissen, sondern es war wie bei einer Kettenreaktion. Und das darf uns bei unseren Ansprüchen einfach nicht passieren."

Jan Holpert verspricht Besserung.

Als "glücklichen Umstand" sieht Holpert die Partie in Wilhelmshaven an. "Es ist gut, dass wir vor dem Kiel-Spiel noch in Wilhelmshaven antreten müssen. Da können wir uns mit einer guten Leistung und einem Sieg wieder aufbauen. Wir müssen das Grosswallstadt-Spiel schnell aus den Köpfen bekommen und die Ärmel hochkrempeln. Wir wollen etwas Positives aus Wilhelmshaven für das Kiel-Spiel mitnehmen." Andersson hat zur allgemeinen Frustbewältigung mit seinen Spielern Gespräche geführt, "gut trainiert" und fordert nun einen Erfolg an der Nordseeküste. "Wir müssen gewinnen, egal wie." SG-Manager Thorsten Storm, der das Team nach dem TVG-Spiel heftig kritisierte, will hingegen nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen und packt die SG-Stars an der Ehre. "Ich fordere in Wilhelmshaven eine Trotzreaktion. Die Mannschaft muss Eigenverantwortung übernehmen."
Angesichts der argen Personalsorgen der Gastgeber sowie der akuten Heimschwäche (drei Spiele - drei Niederlagen) darf die SG sicher sein - Wilhelmshaven wird genauso fighten, wie es Grosswallstadt getan hat.