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34:28 gegen Wilhelmshaven - zwei Punkte auf dem Konto

Toller Start: Kaupo Palmar

Die "Hölle Nord" hat ihre Lieblinge wieder. Vier Monate nach dem Meisterstück feierte die SG Flensburg-Handewitt mit einem 34:28 (16:13) gegen den Wilhelmshavener HV eine erfolgreiche Bundesliga-Heimpremiere. Und der Empfang war gigantisch: Die Fans entfalteten auf der Nord-Tribüne eine riesige Über-Kopf-Fahne mit der Aufschrift "Deutscher Meister 2004".
Die Mannschaft schien sich revanchieren zu wollen. Schon nach fünf Minuten hieß es 4:1. Vor allem Kaupo Palmar hatte nach seinen Toren in Hannover viel Selbstvertrauen getankt. Allein in der ersten Viertelstunde "tütete" er den Ball vier Mal ins Netz ein. Allerdings wirkte die SG bisweilen überdreht, einige gute Möglichkeiten ließ sie aus. Der Gast aus Niedersachsen verstand es, dass Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Beim Umschalten auf die Offensive wechselten die Wilhelmshavener ihren aus Jan Fegter und Jaroslaw Frackowiak bestehenden Mittelblock stets in aller Ruhe aus. "Wir wollten an den Mängeln arbeiten, die zur klaren Niederlage gegen Magdeburg geführt haben", sagte WHV-Trainer Michael Biegler. "Das ist uns teilweise gelungen. Die Niederlage war im Rahmen unserer Möglichkeiten."
Dagegen hantierte SG-Coach Kent-Harry Andersson bald mit der "grünen Karte". Schließlich zog er beim 7:7 (18.) die Reißleine. "Wir müssen in Zukunft viel besser spielen", sagte der Schwede. "Sonst kriegen wir Probleme." Nach dem "Time-Out" lief es etwas besser. Ärgerlich nur die Vier-Minuten Zeitstrafe, die sich Joachim Boldsen fünf Sekunden vor dem "Pausentee" einhandelte. Die Zuschauer bangten in der Halbzeit: Würde die Unterzahl am Polster zerren? Die Bedenken waren unbegründet. Mit neuem Elan kehrte die SG aus der Kabine zurück. Gleich in der ersten Aktion nach seiner Verbannung holte Joachim Boldsen einen Strafwurf heraus, den Sören Stryger zum 20:14 verwandelte. Wenig später hieß es 25:16 (43.). Überragend in dieser Phase Torwart Dan Beutler, der allein im zweiten Durchgang zehn Bälle parierte. "Dan hat uns sehr geholfen", lobte Kent-Harry Andersson. "Schade für ihn, dass seine Vorderleute nicht immer ganz konzentriert waren."
Auch wenn der Vorsprung nicht mehr anwuchs, erlebten die 6000 Zuschauer noch ein paar unterhaltsame Momente. So landete ein herrlicher Dreher von Sören Stryger zum 26:17 (48.) im Netz. Sein 600. Tor für die SG! Und kurz vor Schluss beförderte Andrej Klimovets in Zeitlupen-Tempo den Ball um den bedauernswerten Fabian Kehle herum. Zwei Punkte gewonnen, keine weiteren Verletzungen - SG-Manager Thorsten Storm war erleichtert: "Als sich Joachim Boldsen an die Wade fasste, hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen."

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt - Wilhelmshavener HV 34:28 (16:13)
SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (17 Paraden), Holpert (bei einem 7m) - Solberg (3), Palmar (5), Runge, Jensen (1), Christiansen (7/2), Klimovets (5), Stryger (7/3),  Lijewski (2), Boldsen (4)
Wilhelmshavener HV: Kehle (0 Paraden), Weiner (9/1 Paraden) - Wiegert (1), Fegter, Kirschke (1), Schlich (5), Pauzoulis (4), Rasmussen (3), Vasilakis (4), Hohenberg (2), O. Köhrmann (8/6), Gylfason, Frackowiak
Schiedsrichter: Damian/ Wenz (Bingen/ Mainz); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Boldsen 4, Lijewski 2 - Fegter, Schlich, Rasmussen, Gylfason, Frackowiak je 2); Siebenmeter: 6/5:6/6 (Christiansen scheitert an Weiner); Zuschauer: 6000
Spielverlauf: 4:1 (5.), 5:5 (12.), 8:8 (20.), 14:11 (28.) - 16:14 (31.), 20:14 (38.), 25:16 (43.), 30:21 (52.), 32:26 (58.)

 

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