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EHF-Cup: 34:23 – Tor zum Viertelfinale weit geöffnet

Die SG Flensburg-Handewitt hat Istres Ouest Provence HB mit 34:23 (16:12) bezwungen und sich damit eine sehr gute Ausgangsbasis für das Rückspiel verschafft. In Südfrankreich muss die SG am Sonntag, 21. Februar, um 17 Uhr antreten. „Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Spiel nach der langen Pause", sagte SG-Coach Per Carlén. „Die ersten 25 Minuten haben wir benötigt, um unseren Rhythmus in Angriff und Abwehr zu finden, dann lief es glatt."
Es dauerte gut zwei Minuten bis zum ersten Tor des Tages, das Alexander Petersson erzielte. Kurz darauf glich Bastien Cismondo aus. Dann – ganz plötzlich – eine Spielunterbrechung. Diskussionen am Kampfrichtertisch. Was war passiert? Alexander Petersson war nicht im Spielbericht aufgeführt. Der Isländer bekam eine gelbe Karte – und die Franzosen den Ball zugesprochen. Die SG wirkte kurzfristig etwas irritiert, geriet mit 1:3 in Rückstand. Torwart Johan Sjöstrand verhinderte Schlimmeres. Dann fand der SG-Angriff allmählich gegen die offensive Istres-Deckung in die Spur. Es entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. In der 13. Minute fielen gleich vier Treffer, zwei auf jeder Seite. Den Schlusspunkt setzte Thomas Mogensen zum 9:8. Vor Elan sprühte auch Oscar Carlén. „Er traf wie in der Hinrunde", freute sich Per Carlén. „Er hat das EM-Desaster zum Glück weggesteckt."
Mit einem sensationellen Dreher erhöhte Anders Eggert auf 11:9. Istres-Coach Christophe Mazel, der ohnehin zwischen Angriff und Abwehr zwei Mal wechselte, ließ rotieren. Vom Kreis markierte Raphael Tourraton das 11:11. Zudem steigerte sich Vincent Gerard im Gäste-Gehäuse. Die SG antwortete treffend. Anders Eggert sorgte mit einem Siebenmeter-Doppelpack wieder für eine Zwei-Tore-Führung.

Exzellente Abwehrarbeit. Fotos: N. Kirschner

Einmal noch muckten die Franzosen auf. In Unterzahl operierten sie – wie Balingens Coach Rolf Brack – mit einem „fliegenden Torwart“ und netzten ein. Dann machte die SG ernst und warf bis zur Pause ein komfortables Polster heraus. „Wir haben 25 Minuten lang gut mitgespielt", meinte Christophe Mazel. „Dann mussten wir feststellen, dass Flensburg eine exzellente Abwehr hat."
Nach dem Seitenwechsel betrat Patrik Fahlgren das Parkett und setzte sich gleich erfolgreich durch. 17:12! Überhaupt ging die Post bei der SG nun richtig ab. Wenig später hieß es 21:12. Auch wenn Istres in den nächsten Minuten etwas Ergebniskosmetik betrieb, hatte die SG das Heft fest in der Hand. Anders Eggert hob den Ball – Keeper Vincent Gerard war aus seinem Kreis gerannt – zum 27:17 (44.) ins leere Netz. Hinten entschärfte Johan Sjöstrand einen Wurf nach dem anderen. „Wir hatten überlegt, ihn nach etwa zehn Minuten in der zweiten Hälfte herauszunehmen", gab Per Carlén zu. „Es war aber die richtige Entscheidung, ihn die gesamte Zeit spielen zu lassen."
Tobias Karlsson bewährte sich nun als Kreisläufer. Das wahre Debüt gab es aber nach exakt 50:40 Minuten: Petar Djordjic verbuchte seine ersten Einsatzzeiten überhaupt. Auch Max Lipp kam noch in die Partie und beteiligte sich nach dem klaren Erfolg an der kleinen Jubelfeier. Und fast hätte die „Hölle Nord" sich an einem Treffer von Johan Sjöstrand begeistern können. Ein Distanzwurf des schwedischen Keepers flog nur knapp über das Gehäuse. Die Franzosen warfen indes die Flinte nicht ins Korn. „Im Rückspiel werden die Karten neu gemischt", sagte Rechtsaußen Maxime Derbier. „Flensburg? Da war doch mal etwas mit Montpellier."

Anders Eggert traf neun Mal.


SG Flensburg-Handewitt – Istres Ouest Provence HB  34:23 (16:12)
SG Flensburg-Handewitt: Sjöstrand (19/1 Paraden) – Karlsson (2), Eggert (9/2), Carlén (8), Fahlgren (3), Mogensen (4), Djordjic, Heinl (1), Petersson (4), Boesen (3), Lipp
Istres Ouest Provence HB: Gerard (12 Paraden) – Alfred, Alouini (1), Cismondo (4), Derbier (2), Di Salvo (4), Diaw (4), Fleurival, Gomis (2), Keller (1), Loutoufi (1), Tablon (2), Tourraton (2)
Schiedsrichter: Jurinovic/Mrvica (Kroatien); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Karlsson 2, Mogensen 2 – Keller 2, Loutoufi 2, Fleurival 2, Tablon 2); Siebenmeter: 2/2:1/0 (di Salvo scheitert an Sjöstrand); Zuschauer: 3000
Spielverlauf: 1:0 (3.), 1:3 (7.), 2:4 (8.), 4:4 (9.), 6:5 (11.), 8:7 (13.), 10:8 (17.), 11:11 (22.), 13:11 (26.) – 21:12 (36.), 21:14 (38.), 24:17 (42.), 28:17 (47.), 30:18 (49.), 32:20 (52.), 32:22 (54.), 33:23 (56.)


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