Stripes
Stripes
Archiv

Bundesliga: 39:28 – mit Tempo auf Platz drei

Die „Deutschland-Tournee“ der SG Flensburg-Handewitt endete mit einer „weißen Weste“. Nach dem Zittersieg am Rhein folgte beim Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten ein klarer 39:28 (18:11)-Erfolg. Damit kletterte die SG auf den dritten Platz der Bundesliga, der die Qualifikation für die nächste Champions League bedeuten würde. „Wir hatten heute viel Spaß“, freute sich nicht nur Goalgetter Lars Christiansen über den Torreigen.
Die zuletzt etwas müden Leistungen wollte jeder im SG-Team hinter sich lassen, einfach vergessen. „Wir müssen von Anfang an dagegenhalten“, sagte Rechtsaußen Torge Johannsen, bevor er zum Warm-up schritt. Worte, die mehr waren, als nur eine leere Phrase. Nur in den ersten Minuten hakte es etwas, übernahmen die Balinger, angeführt von ihrem Jung-Nationalspieler Martin Strobel, das Kommando. Doch bereits als Torge Johannsen per Gegenstoß das 4:3 für die Nordlichter erzielte, begann sich das Pendel kontinuierlich auf eine Seite zu neigen.
Obwohl Johnny Jensen wegen seiner Kreuzband-Verletzung schon am Montag nach Hause gefahren war, fand die 6:0-Deckung schnell ihre Stabilität. Michael Knudsen und Kasper Nielsen rührten kräftig „Danish Dynamite“ an. Die Folge: Dan Beutler erfreute sich schnell an einigen Paraden, nach vorne startete immer häufiger der SG-Express. Beim 14:8 (24.) hatte sich der Favorit erstmals merklich abgesetzt. Eine 4:6-Unterzahl und eine vorgezogene Balinger Deckung gegen Marcin Lijewski hemmten den Spielfluss nur unwesentlich.
Die „Hölle Süd“ hoffte in der zweiten Hälfte, dass eine noch offensivere Abwehr ihrer Mannschaft fruchten würde. Doch die Handballer aus der „Hölle Nord“ antworteten humorlos. Kasper Nielsen und Torge Johannsen erhöhten gleich auf 11:20. Der Nordfriese und Marcin Lijewski grinsten sich beim Zurücklaufen an. Hatte sich die Linkshänder-Fraktion einen Witz erzählt? Oder kündigte man schon den folgenden Kempa-Trick an? Torge Johannsen sprang aus spitzem Winkel in den Kreis und bediente seinen Gegenüber Lars Christiansen. 11:21 – herrlich! „Wir haben Moral gezeigt und bewiesen, wie wichtig uns die Teilnahme an der nächsten Champions League ist“, sagte Lars Christiansen.
Der „Drops“ war gelutscht. Es entwickelte sich ein munteres Scheibenschießen, das unter den Zuschauern für viel Kurzweil sorgte. Ein weiterer Kempa-Trick von Lars Christiansen, Heber von Torge Johannsen oder Michael Knudsen – die SG bot viel „Augenschmaus“. Und SG-Trainer Kent-Harry Andersson experimentierte in den letzten fünf Minuten. Eine 5:1-Deckung mit Michael Knudsen als Spitze. Das Ergebnis: ein klares 4:1.

HBW Balingen-Weilstetten – SG Flensburg-Handewitt 28:39 (11:18)
HBW Balingen-Weilstetten: Slaby, Kosanovic – Kneer (2), Lobedank, Herth (1), Sauer, Ettwein, Kainmüller (2), W. Strobel (3), Trost (6/5), M. Strobel (7), Becker (3), Ilitsch (4)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (14/1 Paraden), Holpert (bei einem 7m) – von Behren, Nielsen (5), Eggert (2/1), Christiansen (8/4), Vranjes (3), Johannsen (8), Lijewski (5), Boldsen, Lauritzen, Knudsen (8)
Schiedsrichter: Damian/Wenz (Mainz/ Bingen); Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Sauer 2, Ettwein 2, Becker 2, Lobedank 2, Ilitsch 2, Kneer 2 – Lauritzen 6, Lijewski 2, Nielsen 2); Rote Karte: Lauritzen (47., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 7/5:6/5 (Beutler hält gegen M. Strobel und Trost – Eggert scheitert an Kosanovic); Zuschauer: 2050 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:1 (2.), 3:1 (4.), 3:4 (10.), 4:6 (14.), 5:8 (16.), 6:9 (17.), 8:10 (19.), 8:14 (24.), 10:14 (27.), 10:16 (29.), 11:16 (29.) – 11:21 (33.), 14:24 (37.), 17:24 (39.), 17:26 (41.), 20:28 (45.), 20:30 (46.), 23:33 (50.), 25:35 (52.), 27:35 (55.), 27:37 (57.), 28:38 (59.)

 

Weitere Berichte
11.5.2007 – Die beste SG-Darbietung seit Wochen (sh:z: Hans-Werner Klünner)
10.5.2007 – SG setzte deutliches Lebenszeichen (Flensborg Avis; Ruwen Möller)
8.5.2007 – Erste Reise auf die Schwäbische Alb (Homepage, Vorschau)