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Die beste SG-Darbietung seit Wochen

Die Champions League bleibt für die SG Flensburg-Handewitt nach dem 39:28 in Balingen in Reichweite. Viel wichtiger war für Trainer Kent-Harry Andersson aber die Erkenntnis, dass sein Team zu alter Stärke zurück gefunden hat.
So zufrieden haben die Spieler der SG Flensburg-Handewitt ihren Trainer lange nicht erlebt. Kent-Harry Andersson war vom Auftritt seiner Mannschaft beim 39:28 (18:11) über die HBW Balingen-Weilstetten schier begeistert. "Das war unser bestes Spiel seit Wochen“, sagte der 58-jährige Schwede nach dem souveränen Auftritt in Schwaben.
Im Vergleich zum mühevollen 32:31 in Düsseldorf hatte sich die SG beim Aufsteiger wie ausgewechselt präsentiert: Über 60 Minuten konzentriert in Abwehr und Angriff mit vielen erfolgreichen Gegenstößen. Das zweitägige Trainingslager in Stuttgart hatte Wunder bewirkt, der Schock nach dem Scheitern im Finale der Champions League war überwunden. "Das war die beste Reise seit langem“, schwärmte der Trainer. *Wenn wir zwischendurch nach Hause gefahren wären, hätten wir nur im Bus oder Flugzeug gesessen.“ Und Manager Thorsten Storm befand: "Die Entscheidung, die Mannschaft wieder einmal über mehrere Tage zusammen zu haben, war nicht nur richtig, sondern dringend notwendig.“ Die Spieler hatten Zeit, um zusammen zu sitzen und miteinander zu reden. "Das ist sehr wichtig für eine Mannschaft“, unterstrich Storm. "Das hat uns in den vergangenen Monaten oft gefehlt.“ Und Spielmacher Ljubomir Vranjes meinte: "Nach der Niederlage im Finale der Champions League hat uns diese Woche sehr gut getan, wir sind wieder auf dem richtigen Weg.“
Immerhin fehlten mit den verletzten Blazenko Lackovic, Johnny Jensen und Sören Stryger in Balingen drei Leistungsträger. Und Joachim Boldsen wurde über weite Strecken ebenfalls geschont, "weil er augenblicklich sehr müde ist“, wie Andersson sagte. Doch das alles fiel an diesem Mittwoch nicht weiter ins Gewicht. Frank von Behren ersetzte Boldsen in der Abwehr, und vorn übernahm Kasper Nielsen den Part seines dänischen Mitspielers.  Er erzielte nicht nur fünf Tore, sondern hatte "auch viele Assists“, wie sich der Trainer notiert hatte. Davon profitierte in erster Linie Michael Knudsen, der am Kreis erneut eine starke Partie ablieferte - ebenso wie die beiden Außen Torge Johannsen und Lars Christiansen. Allein 24 SG-Treffer gingen auf das Konto dieses Trios.
Von Balingen, das in den letzten fünf Spielen nur einen Punkt abgegeben hatte, war an diesem Abend nicht viel zu sehen. Nur mit Mittelmann Martin Strobel (8 Tore) hatten die Flensburger Probleme. Der bald 21-Jährige steht schon bei einigen Clubs auf der Wunschliste. Auch die SG steht mit ihm in Kontakt. "In zwei Jahren wird er bestimmt bei einem Spitzenclub spielen. Er ist torgefährlich und hat sehr viel Spielverständnis“, urteilte Andersson, der den Balinger für stärker hält als Nationalspieler Michael Kraus. "Nach der nächsten Saison wäre er für die SG ein interessanter Mann.“ Denn das Talent hat beim Aufsteiger einen Vertrag bis zum Juni 2008.