Stripes
Stripes
Archiv

Bundesliga: Weihnachten gut überstanden

Ein Festakt zwischen den Feiertagen war es nicht unbedingt, aber die Fakten stimmten. Die SG Flensburg-Handewitt schlug den TV Großwallstadt mit 30:26 (17:8) und schloss die Vorrunde mit 29:5 Punkten als Tabellenzweiter ab. „Ich habe das Spiel 45 Minuten lang genossen“, sagte Kent-Harry Andersson, der erstmals wieder allein auf der SG-Bank das Zepter schwang und deshalb auch bei der Pressekonferenz nach langer Pause erstmals wieder aufkreuzte.
„Ich bin sehr froh“, sagte Michael Roth, „dass du zurück bist.“ Es passte, dass ausgerechnet der Trainer des TV Großwallstadt diesem Comeback beiwohnte. „Wir haben einen ganz ähnlichen Fall. Jens Tiedtke lässt schöne Grüße ausrichten.“ Der TVG-Kreisläufer befindet sich zwar auf dem Weg der Besserung, reiste aber nicht mit in den hohen Norden. Die Fan-Gruppe „Ultras“ überreichte nach Spielschluss eine Summe von 1500 Euro, der Erlös einer Spenden-Aktion, symbolisch an den TVG-Geschäftsführer Sascha Schnobrich. Die Summe soll in Unterfranken für hilfsbedürftige Menschen verwendete werden.
Der Rahmen stimmte auch vor dem Anpfiff. „Hannibal“, das Maskottchen der Weltmeisterschaft, gastierte in der „Hölle Nord“ und begrüßte die Referees Bernd und Harald Andler, die zum 150. Mal eine Bundesliga-Partie leiteten. Und die kleine Marie-Christin Langkau erhielt aus den Händen von Jan Holpert ihr „Persönliches Trikot“. Auch die SG streifte die weihnachtlichen Fettpolster schnell ab. Die 6:0-Abwehr mit Kasper Nielsen und Michael Knudsen im Mittelblock stand sattelfest, Dan Beutler zauberte schnell einige Paraden aufs Parkett. Binnen Kürze nervte der SG-Keeper den Großwallstädter Siebenmeter-Schützen zwei Mal. Zur Pause war die Messe bereits gelesen.
Dennoch herrschte in der SG-Kabine keine Jubelstimmung. Die Rechtsaußen-Position machte Kummer: Torge Johannsen war nach knapp sechs Minuten bei einem Gegenstoß weggerutscht. „Der Fuß ist stark angeschwollen“, berichtete Kent-Harry Andersson, der noch keine genauere Prognose hatte. Zudem klagte Sören Stryger wieder über Schmerzen im Knie. So musste Jan Thomas Lauritzen das Vakuum auf dem rechten Flügel ausfüllen.
Im zweiten Durchgang baute die SG die Führung schnell auf elf Treffer aus. Danach schaltete die SG den Motor aus, durchlief schließlich mit einem Pflichtsieg das Zielband. „Die Schlussphase hat uns sicher nicht gefallen“, meinte SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „Man merkte, dass die Handball-Weltmeisterschaft vor der Tür steht.“ Auch Kent-Harry Andersson hatte angesichts dieser mauen Schlussphase ein „nicht so gutes Gefühl“. Die Stimmung steigerte sich erst, als Michael Roth versprach: „Am Samstag werden wir dem THW Kiel einen großen Kampf abliefern.“

Marie-Kristin Langkau erhielt ein besonderes Geschenk.

 

SG Flensburg-Handewitt – TV Großwallstadt 30:26 (17:8)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (15/2 Paraden) – Lackovic (3), Nielsen (2), Eggert, Jensen (3), Christiansen (7/3), Vranjes, Stryger (3/1), Johannsen, Lijewski (4), Boldsen (2), Lauritzen (1), Knudsen (5)
TV Großwallstadt: Hannawald (3/1 Paraden), Rominger (7/2 Paraden) – Immel (5), Hauk (2), Wolf (2), Kunz, Grimm, Holmgeirsson (1), Volk (4), Holm Jörgensen (3), Schmeißer (6/1), Oechsler (2), Lochman (1)
Schiedsrichter: Andler/Andler (Remseck/ Stuttgart); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Lackovic 2 – Hauk 2, Oechsler 2); Siebenmeter: 7/4:3/1 (Christiansen scheitert an Hannawald und Rominger, Eggert an Rominger – Beutler pariert zwei Mal gegen Kunz); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 2:0 (2.), 2:2 (4.), 4:4 (10.), 9:4 (17.), 9:6 (21.), 10:7 (22.), 15:7 (28.) – 17:9 (31.), 20:9 (35.), 21:11 (38.), 24:13 (41.), 24:16 (44.), 26:17 (50.), 26:19 (52.), 27:21 (54.), 29:25 (59.)

 

Weitere Berichte
28.12.2006 – SG am Ende zu lässig (Flensborg Avis; Jasper Wenzel)
27.12.2006 – Flensburg souverän (NDR)
26.12.2006 – Der „Absacker“ nach dem Weihnachtsfest (Homepage, Vorschau)