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Champions League: Start mit Morgenfrische

Das unglückliche „Aus“ im DHB-Pokal ist abgehakt. In den nächsten Wochen wird die Gruppenphase der Champions League die SG Flensburg-Handewitt in ihren Bann ziehen. Sechs der nächsten sieben Wochenenden sind für dieses europäische Handball-Ereignis „geblockt“. Der erste Reiseplan steht. Am Freitagnachmittag wird der 35-köpfige SG-Tross an der Handewitter Wikinghalle aufbrechen. Es geht über die Stationen Hamburg und Prag nach Ostrau, wo das Quartier bezogen wird. Am Sonntag steigt um 10.30 Uhr die Auftaktpartie beim tschechischen Meister Banik Karvina.
Es scheint zur Tradition zu werden: Einmal im Jahr muss die SG am Sonntagvormittag zum Ball greifen. Das Rezept gegen „Morgenmuffel“ hat SG-Coach Kent-Harry Andersson parat. Nach einem Kraft-Training vor der Abfahrt soll auch am Samstag zur Anwurfzeit – dann bereits in der Stadthalle zu Karvina – trainiert werden. „So wollen wir den richtigen Rhythmus finden“, verrät der Coach.
Einer wird sich an dieser Prozedur nicht beteiligen. Kapitän Sören Stryger bleibt in Flensburg. Aufgrund seiner Finger-Verletzung (Risswunde im Ringfinger) kommt für ihn in den nächsten Tagen nur Lauf-Training in Frage. „Der Finger sah wirklich übel aus“, läuft Kent-Harry Andersson immer noch ein kalter Schauer über den Rücken, wenn er an die unglückliche Szene vom Dienstag denkt. „Zum Glück ist nichts gebrochen.“ Mit einem Comeback des Rechtsaußen wird dennoch nicht vor der Auswärtspartie in Stuttgart (12. Oktober) gerechnet. Igor Kos ist in der nächsten Zeit auf dieser Position gefordert. Zudem fährt der 19-jährige Lars Bastian mit in die Tschechische Republik.
Das Ziel in der Champions League ist für Kent-Harry Andersson klar: „Wir wollen Gruppensieger werden, um im Achtelfinale nicht auf einen ganz harten Brocken zu treffen.“ Da wäre ein Auftakt-Erfolg bei Banik Karvina natürlich nicht schlecht. Die Stärke des Gegners ist aber trotz der siegreichen Vergleiche im Vorjahr schwer einzuschätzen. Aus der Bergbaustadt kamen einfach keine Videos. „Jan Filip aus Nordhorn hat mir berichtet, dass nach wie vor viel über den linken Rückraum geschieht.“ Dort steht Pavel Horak, der der SG in der letzten Saison satte acht Tore einschenkte.
Seine alten Rückraum-Kollegen, der Spielmacher Jakub Szymanski und Linkshänder Petr Kust, sind inzwischen aber nach Stockholm und Pfullingen gewechselt. Dafür verpflichtete Banik den Ukrainer Andrej Kuzo und den Slowaken Julius Kornan, der vor zwei Jahren mit Povaszka Bystrica gegen die SG spielte. Diese neue Formation scheint sich immer besser zu finden. Nachdem es in der tschechischen „Extraliga“ vor Kurzem eine überraschende Heimniederlage gegen Cement Hranice gegeben hatte, schlugen die Banik-Handballer unter der Woche den bisherigen Tabellenführer HC Zubri sicher mit 27:21. Die besten Torschützen waren Rechtsaußen Jan Sobol (10/5) und eben Pavel Horak (5). Kent-Harry Andersson warnt: „Karvina ist genauso stark wie Großwallstadt.“
Die User der SG-Homepage sehen dem Auftakt der Champions League übrigens optimistisch entgegen. Rund 70 Prozent glauben, dass ihr Verein mit zehn oder mehr Punkten das Achtelfinale erreichen wird.

Igor Kos ist auf Rechtsaußen gefordert.

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Weitere Infos
Live-Ticker (Flensborg Avis/Flensburger Sparkasse)
Portrait Banik Karvina (KONTER 4/2004-2005)