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Szenenwechsel zur Champions League

Nach den kraft- und vor allem wohl nervenaufreibenden Ereignissen in der Meisterschaft, die von den beiden packenden Duellen gegen den THW Kiel gekrönt waren, wechselt die SG Flensburg-Handewitt die Bühne. Am Sonntag steht der Vizemeister nämlich bei Banik Karvina (Tschechien) auf dem Prüfstein, wo am Sonntag um 10.30 Uhr (Live-Ticker ab 10.00 Uhr) der Startschuss für die Gruppenphase in der Champions-League ertönt.
"Wir wollen den Gruppensieg", erklärt SG-Coach Kent-Harry Andersson, "alles andere wäre eine Enttäuschung." In Anbetracht der weitere Gegner bleibt dem Schweden wohl auch keine andere Wahl, als die Favoritenrolle in der Gruppe H anzunehmen. Neben dem tschechischen Meister aus der Grenzstadt zu Polen bekommt es die SG mit dem litauischen Vertreter Granitas Kaunas und Paris Handball zu tun. Dazu Andersson: "Die Franzosen sind wohl der härteste Widersacher um den Gruppensieg."
Die Enttäuschung über das Aus im DHB-Pokal ist zwar noch nicht ganz verflogen, dennoch drängen sich bei Andersson die Vorteile des Auscheidens in den Vordergrund. "Wir haben jetzt nur noch zwei Wettbewerbe und können uns besser auf die Champions-League konzentrieren", lächelt der SG-Trainer. Nach dem holprigen Start in der Bundesliga hat Andersson nach den beiden Nordderbys die wichtige Erkenntnis gewonnen, das "wir endlich zu uns und unserem Spiel gefunden haben." Das Selbstvertrauen ist aufgetankt und mit breiter Brust will die SG die anstehenden Pflichtaufgaben mit dem Start in Karvina angehen. "Es kommen unangenehme Spiele, die wir konzentriert angehen müssen. Man hat ja gegen Kiel gesehen, dass man gegen uns kaum gewinnen kann, wenn wir richtig kämpfen." Und genau diese Tugend hofft Andersson nun fest in den Köpfen seiner Schützlinge installiert zu haben.

Karvina im Herbst

Schließlich fordert der Coach: "Egal, wie der Gegner heißt, man muss immer Respekt haben. Ansonsten kann es schief gehen, wie wir in Großwallstadt gesehen haben." Andersson stellt die Tschechen von der Leistungsstärke her mit dem TVG auf einen Stufe. "Und was das bedeutet, kann sich jeder denken." Besonders von der halblinken Rückraum-Position erwartet Andersson durch den Shooter Horak die größte Gefahr für die SG-Deckung. "Da haben wir in der letzten Saison doch reichlich Probleme gehabt", erinnert sich der Schwede an das recht mühevolle 32:24 gegen Karvina in der Campushalle. Das Rückspiel entschied die SG dann deutlich mit 39:27-Toren für sich.
Mit Ausnahme von Kapitän Søren Stryger machte sich gestern die SG in Bestbesetzung von Handewitt aus auf den Weg über Hamburg, Prag nach Ostrau, von wo aus es die restliche 15 Kilometer mit dem Bus nach Karvina ging. Für den an dem Mittelfinger der Wurfhand verletzten Stryger (14 Tage Pause) wurde Youngster Lars Bastian aus dem Junior-Team nominiert. Um das Zeitgefühl zu schulen, hat Andersson nicht nur gestern morgen seine Schützlinge zur Trainingseinheit in die Duburghalle gebeten, sondern lässt seine Spieler auch heute morgen ab 10.30 Uhr in Karvina trainieren.
"Es ist wichtig, dass man sich ein bisschen daran gewöhnt, schließlich ist Leistungssport zu dieser frühen Stunde nicht unbedingt jedermanns Sache." Aber wie heißt es so treffend: "Nur der frühe Vogel kriegt den Wurm!"