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Champions League: Schwungvolle zweite Halbzeit

Viele Farbtupfer: Goran Sprem

Mit dem 32:24 (16:13) gegen Banik Karvina errang die SG Flensburg-Handewitt ihren ersten Sieg in der Vorrunde der Champions League. Vor allem eine Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt führte zum positiven Abschneiden des Deutschen Meisters. SG-Coach Kent-Harry Andersson war eine Erkenntnis grundsätzlicher Natur besonders wichtig: "Man sah, dass die Mannschaft wieder Spaß am Handball hat."
Die 3500 Zuschauer in der Campushalle wurden aber fast eine Halbzeit lang auf die Geduldsprobe gestellt. Bis zum 12:12 hielten die "Bergbauarbeiter" aus Tschechien die Partie völlig offen. Mit einfachen Mitteln! Vor allem der Halblinke Pavel Horak hatte zu viel Platz und erzielte schnell fünf Treffer. "Die Abwehr war nicht aggressiv genug", analysierte Kent-Harry Andersson und probierte es mit einem 5:1-System. Schon in der Halbzeit blickte er zufrieden in die Runde: "Das funktioniert."
Einige technische Fehler verhinderten nach dem "Pausentee" eine frühzeitige Entscheidung. Bis zum 18:20 (39.) roch Banik Karvina zumindest an der Sensation. "Uns wurde das Tempo zu schnell", gab Gäste-Trainer Jiri Kekrt nach dem Abpfiff zu. "Wir haben nur sechs starke Spieler und keine gute Bank." Die SG baute nun blitzschnell ihren Vorsprung aus.
Ein starkes Debüt feierte Goran Sprem, der fast überall auftauchte. Als "Spitze" in der Defensive, am Kreis und auf der Außenbahn. Seinen ersten Treffer erzielte der Kroate unter dem Jubel der Zuschauer nach 42 Minuten zum vorentscheidenden 23:18. Während die Fans noch "Goran Sprem" skandierten, lachte der Gefeierte über beide Backen: "I`m very happy!" Auch Torge Johannsen bestritt seinen ersten - wenn auch sehr kurzen - Pflichtspiel-Einsatz für die SG. Robert Runge hingegen wird womöglich an einen anderen Klub ausgeliehen. "Er hat relativ geringe Spielanteile und fällt im Sommer aus der U23-Regelung", sagte Manager Thorsten Storm.
Für einen schalen Beigeschmack sorgten einige Verletzungen. Während Kaupo Palmar (Rückenmuskel-Zerrung) und Johnny Jensen (Schienbeinprellung) erwartungsgemäß fehlten, war Mannschaftsarzt Hauke Mommsen in der Pressekonferenz der Überbringer einer echten Hiobsbotschaft: "Bei Christian Berge ist das Sprunggelenk wieder angeschwollen. Wir müssen ihn erneut für ein bis zwei Wochen aus Training und Wettkampf nehmen."


In der zweiten Halbzeit lief es für Solberg und Co besser.

 

Statistik
SG Flensburg-Handewitt - Banik Karvina 32:24 (16:13)
SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (3/1 Paraden), Holpert (ab 16., 15/1 Paraden) - Solberg (2), Lackovic (3), Sprem (4), Christiansen (9/2), Klimovets (5), Stryger (6/1),  Lijewski (2), Boldsen (1), Johannsen
Banik Karvina: Lanicek (7 Paraden), Putera (2 Paraden) - Bednarik (3), Prachar (1), Kichner, Horak (8/1), Laclavik (2), Kust (3), Zdrahala, Sobol (1), Szymanski (3), Bruna, Mrozek (3), Pozarek
Schiedsrichter: Gousko/ Repkin (Weißrussland); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Lijewski 2, Solberg 2, Lackovic 2, Johannsen 2 - Horak 4, Bednarik 2, Pozarek 2); Siebenmeter: 3/3:4/1 (Kust scheitert an Beutler, Horak an Holpert, Horak tritt über); Zuschauer: 3500
Spielverlauf: 5:6 (10.), 10:8 (15.), 10:10 (19.), 12:12 (22.), 15:12 (26.) - 20:18 (39.), 26:18 (48.), 29:19 (53.)

 

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