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Bundesliga: 27:23 – Jan Holpert macht den Kasten dicht

Die „Vorlage“ aus der Kieler Ostseehalle war glänzend: ein Unentschieden zwischen dem THW und dem HSV Hamburg. Mit diesem Wind im Rücken ging die SG Flensburg-Handewitt bei der MT Melsungen ins Rennen und errang mit einem 28:23 (14:8) die Tabellenspitze der Bundesliga. „Wir sind nun voll im Rennen“, sagte der beste Schütze Lars Christiansen. „Es war wichtig, dass wir zum Auftakt keine dummen Punkte verloren haben.“
Robert Hedin, der neue Trainer der Melsunger, begann sein Bundesliga-Debüt „typisch schwedisch“ mit einer 6:0-Abwehr – aber ohne Linkshänder im Rückraum. Die SG zeigte sich von diesen Konstellationen wenig beeindruckt, legte gleich ein 5:2 (8.) hervor. Jan Holpert avancierte von Anfang an als Fels in der Brandung. Schon in den ersten Minuten „verhexte“ er die Griechen Giorgos Chalkidis und Spyros Balomenos, die völlig freistehend im SG-Keeper ihren Meister fanden.
Überhaupt entwickelte sich die Partie zu einem Duell der „Torwart-Dinos“. Denn auch der 40-jährige Zoran Djordjic erwischte einen guten Tag, zumal einige SG-Würfe noch einen müden Charakter aufwiesen. Besonders bei Marcin Lijewski. „Das ist völlig normal“, nahm Blazenzko Lackovic seinen Teamkameraden in Schutz. „Es ist erst sechs Tage her, dass Marcin ein WM-Endspiel absolviert hat.“
So witterten die Hessen noch einmal Morgenluft. Als Vladica Stojanovic zum 7:7 (15.) ausglich, träumten die Melsunger von der Sensation. Doch dann kam es knüppeldick für die Hausherren. Eine Unterzahl kostete den erneuten Anschluss und leitete ein 13-minütiges Tor-Vakuum ein. Dann feierte Jan Holpert beim 7:10 einen besonderen Husarenstreich. Binnen Kürze parierte der Routinier zwei Siebenmeter gegen Sead Kurtagic. Der Widerstand der Melsunger war gebrochen. „Wir sind im Laufe der ersten Hälfte aggressiver in der Deckung geworden“, fasste SG-Manager Thorsten Storm zusammen. „Der beste Mann auf dem Spielfeld war aber ganz klar Jan Holpert.“
Nach dem Seitenwechsel war zunächst kein Aufbäumen der Hessen zu spüren. Der Vorsprung der SG wuchs kontinuierlich. Das Tor des Tages erzielte Kasper Nielsen, als er von der Mittellinie den zu weit herausgeeilten Zoran Djordjic düpierte. 10:20! Melsungen drohte ein böses Debakel. Als dann mit Daniel Valo doch noch ein Linkshänder die Platte betrat, kamen die Hausherren besser in Tritt und erzielten noch ein halbwegs freundliches Ergebnis. Mann des Tages war aber Jan Holpert: In der Schlussphase parierte er seinen vierten Strafwurf.

Johnny Jensen erholte sich zunächst von seinem "Pferdekuss".

MT Melsungen - SG Flensburg-Handewitt  23:28 (8:14)
MT Melsungen: Djordjic (15/1 Paraden) – Brouko (3), Kraus (4), Kontic (1), Hazl (1), Valo (1), Hruby (4), Stojanovic (2), Sanikis (3), Chalkidis (3), Kurtagic, Balomenos (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (43.-50.), Holpert (17/4 Paraden) – Nielsen (2), Jensen (1), Christiansen (10/3), Vranjes (3), Johannsen (1), Stryger (1), Lijewski (1), Boldsen (4), Lauritzen (1), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Schaller/ Wutzler (Leipzig/ Frankenberg); Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Sanikis 4, Chalkidis 4, Balomenos 2, Kontic 2 – Lauritzen 4, Lijewski 2, Nielsen 2); Siebenmeter: 4/0:4/3 (Holpert hält zwei Mal gegen Kurtagic, Hazl und Sanikis – Christiansen scheitert an Djordjic); Zuschauer: 2400 (ausverkauft)
Spielfilm: 0:2 (3.), 2:5 (7.), 4:5 (9.), 5:7 (12.), 7:7 (15.), 7:12 (27.) – 8:17 (36.), 10:18 (40.), 10:22 (44.), 12:22 (45.), 15:23 (47.), 18:24 (50.), 18:26 (51.), 22:26 (57.)


Weitere Berichte
12.2.2007 – Holpert legt die Basis für den Sturm an die Spitze (sh:z; Jan Wrege)
10.2.2007 – Es geht wieder los – SG in Melsungen (Homepage, Vorschau)