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Champions League: Im Rückspiel muss die Campushalle „brennen“

Weder Fisch noch Fleisch. Nach dem 23:25 (8:11) beim RK Zagreb muss sich die SG Flensburg-Handewitt sechs Tage gedulden, um im Rückspiel am Samstag (15.30 Uhr) den Spieß noch umzudrehen. „Wir brauchen die Unterstützung der Campushalle“, hofft SG-Geschäftsführer Thorsten Storm. „So wie es die Zuschauer in Zagreb getan haben.“ Bislang sind 4300 Tickets verkauft. Es gibt aber noch Karten in allen Kategorien.
Ungeduldige Spannung herrschte kurz vor 18 Uhr in der neuen „Club100-Lounge“. Allerdings galt die Unruhe weniger der Partie. Rund 250 Fans hatten sich im Anbau der Campushalle versammelt, um eine Übertragung des kroatischen Fernsehens zu verfolgen. Doch das Finale im Tennis-Daviscup warf plötzlich das Programm um. Die Erleichterung war aber groß, als die beiden Mannschaften in einem anderen Sender auf die Platte liefen. Das „Live-Erlebnis“ konnte beginnen.
Große Verzückung oder zumindest häufiger Torjubel waren aber Fehlanzeige. Die SG hatte große Probleme mit der offensiven Zagreber Deckung. Die Miene von Trainer Kent-Harry Andersson verdunkelte sich auf die gleiche Weise, wie sich der Statistik-Zettel mit negativen Einträgen füllte. „16 technische Fehler haben wir gemacht“, sagte ein unzufriedener Kent-Harry Andersson. „Im Angriff waren wir wirklich schlecht.“
Zum Glück gab es aber einen Jan Holpert. 23 Mal entschärfte er einen Wurf der RK-Schützen. Welche Sorgen hätte die SG nun wohl ohne ihren Torwart-Routinier? „Das war beeindruckend“, fasste Thorsten Storm das Lob in einen kurzen Satz, der die Erleichterung ausdrückte. Sehr einverstanden konnten die Fans auch mit der Abwehr sein. Doch der „hoffnungslose Angriff“ (O-Ton Johnny Jensen) zerstörte viel. „Wir haben öfter zu früh abgeschlossen und undiszipliniert gespielt“, befand Thorsten Storm.
Immerhin: Als die SG beim 10:15 (35.) die Talsohle durchschritten hatte, lief es auch im Angriff etwas besser. Zunächst besserte Sören Styger, der sein Comeback feierte, das Torkonto auf, dann ließen zwei „Kundsen-Konter“ die SG auf 16:17 heranrücken. Schließlich kam nun auch Blazenko Lackovic besser zur Geltung. Seinem 19:19-Ausgleichstreffer folgte aber nicht mehr viel. Ob es dennoch für das Viertelfinale reichen wird? Kent-Harry Andersson gab sich salomonisch: „Nach dem Rückspiel werden wir wissen, ob es heute ein gutes Ergebnis war.“

Die Übertragung in der Club100-Lounge war gut besucht.

RK Zagreb – SG Flensburg-Handewitt 25:23 (11:8)
RK Zagreb: Blazicko, Lapajne – Pongracic (1), Goluza, Vukovic (2), Dukanovic, Spoljaric (1), Toskic (1), Anusic (1), Kapisoda (3), Horvat (3), Lisicic (6), Terzic (7/2)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (23 Paraden) - Solberg (2), Lackovic (4), Nielsen, Sprem (3), Jensen (1), Christiansen (2), Stryger (3), Lijewski (4), Boldsen, Kos, Knudsen (4)
Schiedsrichter: Oie/ Togstad (Norwegen); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Kapisoda 2 - Jensen 2, Knudsen 2, Lackovic 2); Siebenmeter: 2/2:0; Zuschauer: 8200
Spielverlauf: 2:0 (5.), 2:2 (8.), 5:2 (12.), 7:3 (17.), 8:4 (18.), 8:7 (24.), 10:7 (26.) - 15:10 (35.), 16:14 (40.), 17:17 (45.), 19:19 (50.), 22:19 (55.), 22:21 (56.), 23:22 (58.), 25:22 (60.)

 

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