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Champions League: Keine Zeit für Sentimentalitäten

Am Samstag (18.15 Uhr) feiert man in der Drammenhallen ein dreifaches Wiedersehen. Glenn Solberg (2004 bis 2006) und Frode Hagen (1997/1998) treffen auf ihren Ex-Verein, Kent-Harry Andersson begibt sich auf die Spuren seiner Trainer-Karriere und besucht eine alte Wirkungsstätte (1993 bis 1997). Zeit für Sentimentalitäten bestehen für die SG Flensburg-Handewitt in Drammen allerdings nicht. Gegen den norwegischen Meister müssen zwei Punkte her. „Wir sind gefordert“, weiß Lars Christiansen, was die Stunde geschlagen hat. „Bei einer zweiten Niederlage würden wir in der Champions League mächtig unter Druck stehen.“
Für die erste Auslandsreise der Saison 2007/2008 ist alles angerichtet. Am Freitag um 10 Uhr startet der SG-Tross von Handewitt zum Flughafen Billund, von wo aus nach Oslo übergesetzt wird. Nicht nur anhand der „skandinavischen Richtung“ kribbelt es in den Fingern von Kent-Harry Andersson. Vielmehr bringen Erinnerungen und die sportliche Brisanz den SG-Trainer in Wallung. Zu gerne würde er seiner Mannschaft ein paar hübsche Stellen in Drammen zeigen oder die alte Wohnstätte in Lier besuchen. „Dort war aus mir ein guter Skiläufer geworden“, schmunzelt der Schwede.
Ein großer Bahnhof ist Kent-Harry Andersson gewiss. Seine Erfolge in Drammen waren historisch. Mit einer Zweitliga-Mannschaft startete er durch und wurde norwegischer Meister und City-Cup-Sieger. „Das war eine blutjunge Mannschaft mit einem Altersschnitt von 19 bis 20 Jahren“, erinnert er sich. „Wir trainierten zwei Mal am Tag. Einmal abends und einmal morgens um 6.30 Uhr – direkt vor der Schule.“
Zwei der damaligen „Frühaufsteher“ sind seit Sommer 2006 wieder im Kader: Frode Hagen und Glenn Solberg. „Die beiden haben jetzt keine so hohe Belastung mehr und spielen deshalb noch besser“, beobachtete Kent-Harry Andersson bei seiner Video-Analyse. So überrascht es nicht, dass der norwegische Nationaltrainer Gunnar Pettersen für die Europameisterschaften im eigenen Land nochmals mit den beiden Routiniers plant.
Vor allem Glenn Solberg, der den SG-Angriff zwischen 2004 und 2006 lenkte, freut sich auf ein Wiedersehen mit alten Mannschaftskollegen. „Zum Glück haben wir auch neue Spielzüge“, schwächt Kent-Harry Andersson die Bedeutung des „Spions Solberg“ etwas ab. Dennoch ist sich der SG-Coach der schweren Aufgabe bewusst. Die Drammenshallen – so der SG-Coach – soll ausverkauft und eine „kleine Hölle sein“. Zudem gewannen die Norweger ihre Auswärtspartie in Lubin mit 32:31. Ein Resultat, das zugleich einen Endpunkt einer großen Serie bildete. Drammen HK war nämlich seit über einem Jahr in Pflichtspielen ungeschlagen, verlor aber am Mittwoch überraschend beim Tabellensechsten Elverum mit 23:29.
Kent-Harry Andersson hofft, dass der an einer Mandelentzündung erkrankte Alexander Petersson mit nach Norwegen fahren kann. Blazenko Lackovic wird auf jeden Fall dabei sein. Schließlich stehen nicht nur das Spiel, sondern am Freitagabend und am Samstagvormittag jeweils eine Trainingseinheit auf dem Programm. Mit dabei sind übrigens auch etliche Fans. Die „Wikinger“ reisen am Samstag über Hamburg nach Norwegen, die „Ultras“ haben einen Kleinbus gemietet.

Glenn Solberg kehrte im Juni 2006 nach Norwegen zurück.


Splitter
Fernsehen. Ab 18 Uhr berichtet „Eurosport 2“, ein Pay-TV-Sender, „live“ aus Norwegen.

Schiedsrichter. Sorin-Laurentiu Dinu und Constantin Din (Rumänien) leiteten noch nie eine SG-Partie.

EHF-Delegierter. Tapio Arponen (Finnland)


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