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Champions League: 31:33-Niederlage im „Pariser Trainingsspiel”

Goran Sprem: 15 Tore!

Shopping, Louvre, Eifelturm – so ging die SG Flensburg-Handewitt die Stunden vor der letzten Partie in der Vorrunde der Champions League an. Letztendlich war es bedeutungslos, dass der Bundesligist bei Paris HB mit 31:33 (16:16) verlor. Der Gruppensieg stand schon vorher fest. „Mit diesem Ergebnis können wir leben“, sagte SG-Coach Kent-Harry Andersson. „Man muss bedenken, dass wir keinen klassischen Spielmacher dabei hatten.“
Als die slowenischen Schiedsrichter die Partie im „Stade Pierre des Coubertin“ anpfiffen, stand eine SG-Mannschaft auf dem Spielfeld, die es so wohl so schnell nicht wieder geben wird. Während Dan Beutler im Tor die französischen Würfe erwartete, steuerte Johnny Jensen den SG-Angriff. Die Halbpositionen bekleideten Kasper Nielsen und Igor Kos, die Flügelzange bildeten Goran Sprem und Lars Bastian, und am Kreis lauerte Michael V. Knudsen. Diese ungewohnte Formation war aber stark genug, um zunächst weitgehend den Ton anzugeben. In der ersten Hälfte führte die Heimsieben nicht einmal.
In der 19. Minuten eine besondere Einwechslung: Johnny Jensen verschnaufte auf der Bank. Für ihn kam Co-Trainer Bogdan Wenta, der mit fast 44 Jahren einen wohl rekordverdächtigen Einsatz auf internationaler Ebene verbuchte. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Franzosen wieder besser ins Spiel kamen. Vor allem Ibrahim Diaw, Olivier Girault und Frédéric Luis bereiteten der 6:0-Deckung der SG ein paar Probleme. Dennoch war das Unentschieden für die Franzosen zur Pause schmeichelhaft.
In den zweiten Abschnitt startete die SG sehr zerfahren. Zwar traf Goran Sprem, in der Champions League weiterhin der beste SG-Schütze, noch zum 17:16, einige technische Fehler machten es Paris aber leicht, mit sechs Treffern in Folge auf 22:17 (38.) davonzuziehen. Die Partie wurde plötzlich verbissener geführt. Die auffälligste Aktion: Nach einer Rangelei wurden Johnny Jensen und Robert Lis auf die Strafbank verbannt.
Die Seine-Handballer waren nun obenauf. Auch eine Auszeit von Kent-Harry Andersson konnte am Trend vorerst nichts ändern. „Wir sind leider zu spät wach geworden“, sagte Kasper Nielsen später. Bis auf 21:29 (50.) fiel die SG zurück, um dann noch einmal zur Aufholjagd zu starten. Mehr als der 30:31-Abschlusstreffer durch den torhungrigen Goran Sprem war aber nicht mehr drin. Ein Ergebnis, das jedoch nur Nebensache war: Die Gedanken galten schon längst dem nächsten Heimspiel am Dienstag (20 Uhr) gegen Melsungen. „Es hat sich niemand verletzt“, schmunzelte Kent-Harry Andersson.

Johnny Jensen trat diesmal als Spielmacher in Erscheinung.

Paris HB – SG Flensburg-Handewitt 33:31 (16:16)
Paris HB: Annonay, Siffert – Sorhaindo (2), Spincer (3/3), Diaw (8), Di Salvo (4), Lis, Paillasson (2), Louis (5), Girault (6), Filah (3/1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler, S. Nielsen (ab 51.) – K. Nielsen (5), Bastian, Sprem (15/3), Jensen (3), Christiansen, Kos (7), Knudsen (1), Wenta
Schiedsrichter: Repensek/ Pozeznik (Slowenien); Zeitstrafen: 8:12 Minuten (Lis 4, Sorhaindo 2, Filah 2 – Jensen 4, Bastian 4, Wenta 2, Kos 2); Siebenmeter: 6/4:3/3 (Beutler hält gegen Girault, Spincer scheitert an Stephen Nielsen); Zuschauer: 1700
Spielverlauf: 2:3 (6.), 3:6 (9.), 8:8 (15.), 11:13 (21.), 14:16 (29.) – 16:17 (31.), 22:17 (38.), 24:20 (44.), 27:20 (49.), 29:21 (50.), 29:27 (56.), 31:30 (59.), 33:30 (60.)

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