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Champions League: Über Paris ins Halbfinale?

Die Aufstellung des Spitzenklubs aus der 250000-Einwohner-Stadt Montpellier, die rund 200 Kilometer westlich von Marseille einige Kilometer landeinwärts liegt, flößt auch im Lager der SG Flensburg-Handewitt Ehrfurcht ein. Nicht weniger als elf aktuelle oder ehemalige französische Nationalspieler stehen im Aufgebot, dazu einige Legionäre. „Das ist auf jeden Fall die beste Mannschaft Frankreichs“, weiß Kent-Harry Andersson vor dem Hinspiel in Südfrankreich am Sonntag (17 Uhr).
Während sich der Gegner auch bei genauerer Analyse als die „harte Nuss“ entpuppt, spielt das Wetter dem Deutschen Meister wohl einen Streich. „Ich wollte eigentlich die Badehosen einpacken“, hoffte Kent-Harry Andersson in der Nähe des Mittelmeeres auf die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Doch ein Anruf ergab: Minusgerade und Schnee - auch in Frankreich. Die luftigen Anzüge bleiben zu Hause, die Wintergarderobe kommt mit. Keine erwärmenden Aussichten für Dan Beutler, Torge Johannsen oder Jan Holpert, die sich zuletzt wegen Erkrankungen vom Trainingsbetrieb teilweise abmelden mussten.
Es sind aber wohl alle dabei, wenn am Samstag in aller Herrgottsfrüh der 40-köpfige SG-Tross auf Reisen geht. Vom Hamburg führt ein Linienflug über Paris nach Montpellier. Inklusive einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt in der französischen Metropole, da in Paris der Flughafen gewechselt wird. Von „CdG“ nach Orly! Mit an Bord sind auch zwölf Kommanditisten und Sponsoren, die neben dem sportlichen Höhepunkt die kulturellen Einblicke von der ersten Tour nach Montpellier im Jahre 1997 vertiefen wollen. Auf dem Landweg folgt ein Bus des Fan-Club „Hölle Nord“ der Mannschaft.
Die Stimmung im „Le Palais des Sports René Bougnol“ kennen nur noch Jan Holpert und Lars Christiansen aus eigener Erfahrung. Einen Vorgeschmack bekam nun Kent-Harry Andersson während seiner Video-Analyse. „Die Kulisse baut schon einen mächtigen Druck auf die Schiedsrichter auf“, stellte er fest. „Die Abwehr ist manchmal so aggressiv, das hat schon nicht mehr viel mit Handball zu tun.“ Viel hängt da von den Referees aus Serbien-Montenegro (Rajko Imbronjev und Nebojsa Grkovic) ab, aber auch von der eigenen mentalen Stärke und von der Fitness. „Ich brauche für diesen heißen Kampf alle Spieler“, betont Kent-Harry Andersson, der schon in Montpellier einen Sieg anstrebt: „Man muss immer mit der Einstellung herangehen, so ein Spiel gewinnen zu wollen.“ Wenn es klappt will sich der Coach aber keinen Rotwein gönnen – sondern ein „Flens“. 

Zum ausführlichen Portrait über Montpellier HB geht es hier.

Die Fans inszenieren ihre Flaggenparade auch in Montpellier.

 

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