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Champions League: Die Aufholjagd beginnt

IK Sävehof

Auf die Pflicht folgt die Kür - heißt es normalerweise. Bei der SG Flensburg-Handewitt hat sich dieses Motto zur Zeit gedreht. Nach dem glorreichen Sieg gegen die SG Wallau-Massenheim mit vielen Handball-Raffinessen geht es am Samstag (15.15 Uhr; live im NDR) um jedes Tor. Gegen den IK Sävehof gilt es, im Achtelfinale der Champions League das 30:34 aus dem Hinspiel aufzuholen. "Wir müssen das schaffen", gibt es für Trainer Kent-Harry Andersson keine zwei Meinungen. "Und dazu benötigen wir die Unterstützung der Zuschauer."
Zum Donnerstag-Training hatte der schwedische Übungsleiter seine Analyse von der Partie in Partille in der Tasche - fein aufgezeichnet auf einem Schreibblock. Zwei Mängel fielen ihm auf: Während Sävehof in der ersten Hälfte zu viele Gegenstöße lief, machten der SG im zweiten Durchgang die Abpraller zu schaffen, die nicht bei der Verteidigung, sondern beim Kreisläufer Erik Fritzson (Andersson: "Das ist ein Schwarzer-Typ") zu schaffen.
Und wie sind die Probleme zu beheben? Kent-Harry Andersson muss nicht lange überlegen, hat er doch erst gegen das Wallau-Spiel den 30-minütigen Anschauungsunterricht seiner Truppe genossen. "Wir müssen in der Abwehr wieder kompakt und konzentriert stehen", fordert der 55-Jährige. Die Gegenstöße sollen durch ein verbessertes Rückzugverhalten unterbunden werden. "Wenn einer wirft, müssen die anderen schon in die Gegenrichtung starten."
Für die Offensive sieht man im SG-Lager zur Zeit kaum Verbesserungs-Potenzial nach oben. Blazenko Lackovic scheint immer wichtiger zu werden, wobei er sehr von der Vorarbeit eines Glenn Solbergs profitiert. "Er ist immer für zehn Assists gut", verteidigt Kent-Harry Andersson den Norweger, der in der Öffentlichkeit immer wieder wegen seiner wenig egoistischen Spielweise in die Kritik gerät.
Der IK Sävehof reist am Freitag an, übernachtet im Strandhotel Glücksburg und trainiert in der Campushalle. Aus Gastfreundschaft weicht die SG über die Grenze nach Krusa aus. Dort wird sich Kent-Harry Andersson entscheiden, welcher Torwart anfangen darf. Wieder "Mister Europacup" Dan Beutler? "Für ihn spricht, dass er die Würfe der Schweden besser kennt, vor Jan Holpert haben sie aber vielleicht mehr Respekt", sagt der Trainer und schmunzelt: "Gut, dass man wechseln kann!"


Kent-Harry Anderssopn: "Wir müssen das schaffen."

 

Splitter
Karten-Situation. Inzwischen sind deutlich über 3000 Tickets verkauft. Noch gibt es aber in der Holmpassage und an der Halle ausreichend Karten.

 

SG-BUS-Shuttle-Dienst. Vier Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 13.45 Uhr vom Parkplatz "Exe" zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum Parkplatz "Exe" zurück. In Handewitt startet um 13.45 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.

 

Fernsehen. Der NDR reist mit einem 50-köpfigen Team an, um die Übertragung des deutsch-schwedischen Duells für den regionalen Fernseh-Sender zu garantieren.

Schiedsrichter. Die beiden Russen Alexander Bashmak (22.9.1960) und Dmitrij Frolov (10.2.1965) aus Kinel (Samarski-Region) sind seit 1998 EHF- und seit 2002 IHF-Schiedsrichter. International leiteten sie unter anderem die Juniorinnen-Europameisterschaft 2002 in Finnland.

 

EHF-Beobachter. Der Norweger Dagfinn Villanger aus Bergen war zwischen 1981 und 1986 IHF-Referee. Der 48-jährige Logistik-Manager betätigt sich seit dem letzten Jahr als EHF-Delegierter bei Europapokal-Partien. Erst im August war er bei der Junioren-EM in Lettland beim Endspiel zwischen der DHB-Auswahl und Dänemark (27:26) vor Ort.

Statistik. In 86 Europapokal-Partien ging die SG bislang 63 Mal als Sieger vom Platz. Daneben gab es sechs Unentschieden und 17 Niederlagen. Das Torverhältnis lautet 2449:2062.


Duelle gegen schwedische Klubs. Bislang erlebte die SG zwei erfolgreiche Meetings mit der schwedischen Elitserien, und zwar im Pokalsieger-Wettbewerb 2000/2001 gegen den IFK Skövde (30:25, 26:29) und in der Champions League 2003/2004 gegen Redbergslids Göteborg (34:33, 44:33).

 

Weitere Berichte
11.12.2004 - "Aggressivität in der Abwehr ist alles" (sh:z; Hans-Werner Klünner)
11.12.2004 - Die "Rasselbande" will den "Giganten" bezwingen (Flensborg Avis; Volker Metzger)
8.12.2004 - Kim Andersson: Das größte Linkshänder-Talent der Welt (KONTER 7/2004-2005)
5.12.2004 - Noch hartes Stück Arbeit bis ins Viertelfinale (Homepage)

 

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