Stripes
Stripes
Archiv

Gorenje Velenje

15.03.2013 -VELUX EHF Champions League: Heiße Aufgabe auf unbekanntem Terrain

In Slowenien, beim RK Gorenje Velenje, grassiert seit drei Wochen das Handball-Fieber, da mit der SG Flensburg-Handewitt ein Vertreter der stärksten Liga der Welt vorstellig wird. Am Sonntag um 19.30 Uhr wird das erste Achtelfinale in der „Rdeca Dvorana" angepfiffen. Die SG möchte in Velenje natürlich eine möglichst gute Ausgangsbasis für das Rückspiel erreichen, das am Samstag, 23. März, um 17.15 Uhr in der Flens-Arena ausgetragen wird. „Wir werden 60 Minuten Gas geben", verspricht SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Wir werden wie immer auf Sieg spielen. Denn wenn man sich nur ein ordentliches Ergebnis vornimmt, verliert man mit zehn Toren."

Bereits in aller Herrgottsfrüh startet der SG-Tross an der Handewitter Wikinghalle. Der Reiseplan sieht einen Flug von Hamburg über Frankfurt ins österreichische Graz vor. Die letzten 130 Kilometer werden im Bus fortgesetzt. In der slowenischen Steiermark wird die SG am Abend trainieren. Auf wirklich unbekannten Terrain. „Das ist eine der wenigen Hallen in Europa, die ich noch nicht kenne", schmunzelt Ljubomir Vranjes. Was man vom Hörensagen weiß: In Velenje wird es kräftig Alarm gegeben.

Vor dem Gegner ist die SG gewarnt. Die „Wespen" – so heißt der RK Gorenje Velenje im Volksmund wegen der gelb-schwarze Trikots – wurde 2012 zum zweiten Mal nach 2009 slowenischer Meister und liegt auch jetzt an der Spitze der slowenischen Liga. Drei Zähler vor dem RK Celje. „Und der Klub hat den THW Kiel geschlagen, und Velenje steht vor Celje – das sagt doch schon alles", betont Ljubomir Vranjes. „Wer im Achtelfinale der Königsklasse steht, muss stark sein." Die Slowenen haben die Gruppe C als Dritter hinter Vive Kielce und Metalurg Skopje beendet.

Hauptsponsor des Vereins aus Velenje (34.000 Einwohner), das 60 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Ljubljana liegt, ist der europaweit agierende Küchengeräte-Hersteller „Gorenje".
Keine Frage: In der slowenischen Steiermark herrscht Euphorie. „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass wir ein Achtelfinale in der Champions League erleben, die Region erkennt hoffentlich den Stellenwert dieser Partie", sagt der langjährige Trainer Branko Tamse, der seinen Angriff und seine Abwehr zur Geduld bittet. Es gehe schließlich gegen einen „deutschen Riesen".

Am Mittwoch siegte Gorenje Velenje in der slowenischen Liga beim RK Trimo Trebnje mit 38:33. Überragender Akteur war Linkshänder Jure Dolenec, der zwölf Treffer erzielte. Besonders im Fokus hat Ljubomir Vranjes allerdings Spielmacher Marko Bezjak. „Das ist die Schlüsselfigur", schwärmt der SG-Trainer. „Hut ab vor den Magdeburgern, dass sie diesen Ausnahmespieler verpflichtet haben." Weitere Stars sind der montenegrinische Flügelflitzer Fahrudin Melic und der serbische Keeper Ivan Gajic (Vranjes: „Typischer Balkan Style"). Verletzt ist derzeit Dino Bajram. Der Kreisläufer bestritt 2004 mit Celje die Champions-League-Finalspiele gegen die SG erfolgreich.

Die SG reist mit derselben Besetzung wie beim erfolgreichen Wetzlar-Auftritt – also ohne Sören Rasmussen und auch Michael Knudsen – nach Slowenien. Der dänische Kreisläufer wird am Montagabend einen Belastungstest absolvieren. „Danach wissen wir, wohin die Reise geht", sagt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

Splitter
Fernsehen. Der TV-Sender „Eurosport" überträgt ab 19.15 Uhr „live".
Schiedsrichter. Andreu Marin und Ignacio Garcia (Spanien) 
EHF-Delegierter. Bozidar Djurkovic (Serbien)
Statistik. Im Viertelfinale des EHF-Cups 1996/97 gewann die SG in Velenje mit 28:19 und gewann das Rückspiel in der Fördehalle mit 29:17. 

Von: ki