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15.06.2008 -Das "Rote Sofa": Handball-Stars plaudern über Persönliches

Das „Rote Sofa“ war eine Rubrik im Hallen-Magazin KONTER.
Spieler der SG Flensburg-Handewitt zeigten den Lesern Ausgabe für Ausgabe ihre Flensburger Lieblingsplätze und plauderten mit Zita Newerla über Persönliches. Die Handball-Stars verrieten, was sie außerhalb des Spielfeldes beschäftigte, bewegte, motivierte, nervte, zum Weinen oder zum Lachen brachte. In der Sommerpause geht es auf der Homepage weiter.  

 

Folge 18: Sebastian Schneider
Die anderen SG-Spieler durften den Platz bestimmen, wo das Rote Sofa stehen soll. Für dich haben wir das gute Stück vor die Geschäftsstelle gestellt. „Diktatorisch…“
Sebastian Schneider: Stimmt, die anderen durften aussuchen. Wieso sollte ich vor die Geschäftsstelle?

Kaum ein Spieler hat am Anfang seiner Verpflichtung so viel Zeit bei uns im Büro verbracht wie du. Die Platzierung des Sofas sollte ein Witz sein.
Sebastian Schneider: Ja, das stimmt! Am Anfang war ich wirklich sehr oft in der Geschäftsstelle. Und ich habe auch oft angerufen, das weiß ich noch genau! Damals kannte ich mich in Flensburg noch gar nicht aus. Ich war in der Stadt allein und hatte eine Menge Fragen. Ich bin aber immer noch gerne bei Euch, weil der Kaffee sehr gut schmeckt. (lacht)

Wo hättest du das Sofa hingestellt, wenn wir dich hätten wählen lassen?
Sebastian Schneider: Vielleicht in die Stadt. Oder am Strand… Oder aber bei uns im Twedter Feld vor dem Haus in den Garten.

Ziemlich viele Lieblinsplätze. Bist du froh, dass wir dir die Entscheidung abgenommen haben?
Sebastian Schneider: Ja. Total. Vor allem: als wir das Fotoshooting hatten, war es draußen genau minus 1 Grad.
Ich bin wirklich dankbar, dass ich in kurzen Hosen nicht zum Strand musste.

Du hast Twedter Feld erwähnt.
Sebastian Schneider: Du kannst aber auch Melrose Place sagen. (lacht) Ich weiß nicht mehr genau, wer den Namen erfunden hat, aber es passt. Wir leben dort zwar alle in unseren Häusern, verbringen aber sehr viel Zeit zusammen.
Foto: Bojsen


Früher wollten alle Spieler nach Handewitt ziehen. Kent-Harry hat „seine“ Ecke Beverly Hills getauft.
Sebastian Schneider: Viele fühlen sich in Handewitt wohl. Für mich wäre es zu ruhig dort.

Melrose Place versus Beverly Hills? Habt ihr junge Spieler eine Opposition gegründet?
Sebastian Schneider: Nein, nicht bewusst. Aber es ist schon witzig, dass alle, die nicht direkt in der Stadt wohnen wollen, sich entweder für das eine oder für das andere entscheiden. Twedter Feld finde ich super. In fünf Minuten ist man am Strand oder im Wald, man kann mit Thomas oder den anderen grillen. Eggert hat super Fußball Tore für den Garten gebaut. Wir sind eine Fast-Wohngemeinschaft, die sehr viel Spaß zusammen hat.

Auch Fynn Holpert ist dein Nachbar. Als du dich für das Haus entschieden hast, hat er sich auch gefreut. Er wollte dich als Babysitter anheuern.
Sebastian Schneider: Das habe ich noch nicht gemacht. Außerdem wäre das eher was für meine Freundin. Aber Fynn und ich haben ein Fitness-Studio in meinem Schuppen aufgemacht! (lacht)

Wenn ihr beide da seid, muss es ganz schön voll sein! Wie groß ist der Schuppen?
Sebastian Schneider: Keine Ahnung. Vielleicht fünf oder sechs Quadratmeter. Wir wechseln uns da eher ab. Fynn ist der beste Nachbar, den man haben kann!

Schleimer!
Sebastian Schneider: (lacht) Nein, es ist ernst gemeint! Er hat immer sehr gute Laune! Wenn er morgens- sehr früh übrigens- zur Arbeit geht, sitze ich meistens am Frühstückstisch. Er winkt mir jedes Mal zu und lacht uns freundlich an. Ich freue mich, dass er mein Nachbar ist.

Du hast die Fußballtore von Anders erwähnt. Bist du Fußball-Fan?
Sebastian Schneider: Seit der WM in Deutschland schon. Da hat mich auch die Begeisterung gepackt, und ich musste mir auch eine Deutschlandflagge und ein Deutschlandtrikot kaufen. Es war eine ganz tolle Zeit! Alleine in Dortmund haben 20000 Menschen die Halbfinale auf einer Leinwand verfolgt. Wahnsinn!

Warum ist Fußball für einen Handballer interessant? Ist das nicht Komisch: Nur zwei bis vier Tore in 90 Minuten?
Sebastian Schneider: Da hast du Recht. Unser Sport hat ein anderes Tempo. Und wenn ich mich zwischen Handball und Fußball entscheiden muss, dann wähle ich Handball. Aber ich interessiere mich für Sport allgemein und besonders für Großereignisse, wie WM, EM oder Olympia. Die muss man einfach gucken. Für NBA Spiele stehe ich sogar mitten in der Nacht auf.

Du bist während der Saison zur SG gekommen. Wie waren die letzten Monate für dich?
Sebastian Schneider: Gut. Obwohl ich noch nicht gespielt hatte. Ich hoffe, dass es sich in der nächsten Saison ändert. Die Mannschaft ist wirklich super. Ich kenne es so, dass man sich mit zwei oder drei Leuten gut versteht, und die anderen sind halt auch da. Aber hier versteht sich wirklich jeder mit jedem. Als ich zum ersten Mal mitgefahren bin, war Blazenko Lackovic mein Zimmerkollege. Das nächste Mal Lars Christiansen. Die „große SG-Familie“ hat mich und meine Freundin Janine echt toll aufgenommen.

Der SG-Kader verjüngt sich in der nächsten Saison.
Sebastian Schneider: Ich freue mich darauf! Auf Oscar Carlén, Jendrik Meyer und die anderen. Ganz cool finde ich auch, dass jetzt auf fast jeder Position ein erfahrener und ein junger Spieler mitspielen. So kann man gleichzeitig lernen und die Stammspieler entlasten. Die Veränderungen sind eine echte Chance für die Spieler und für den Verein.

Du hast schon richtiges SG-Blut!
Sebastian Schneider: Klar! Ich habe mich bewusst für die SG entschieden. Die sportlichen Perspektiven sind sehr gut und die Stadt ist sehr schön. Ich finde es jeden Tag extrem cool, dass ich da wohnen kann, wo andere Urlaub machen!  
 

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Vorschau:



Während der Saison haben SG-Spieler auf dem Roten Sofa Platz genommen. Im Sommer führen wir die Kolumne auf der Homepage weiter. Wir luden interessante Menschen auf das Sofa ein, so auch Bernd Ullrich und Frank Lemme. Die wohl bekanntesten  Schiedsrichter Deutschlands sind auch in der letzten Saison vom Fachpublikum zum besten Gespann gewählt worden. Die Magdeburger erzählen über Freundschaft, Autogrammkarten und Hallen, wo die Fans den Schiris in den Hintern kneifen können.

Von: Zita Newerla