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Das Rote Sofa: Wie ein Möbelstück zur Rubrik wurde

Liebe "Sofa-Leser",

im Sommer übernahm Fynn Holpert die Geschäftsführung der SG Flensburg-Handewitt. Er hatte auch eine Menge neuer Ideen. Der Manager hat während seines Sommerurlaubs die Bilder eines Sylter Fotografen gesehen und ihn nach Flensburg eingeladen. Neben dem neuen SG-Logo mussten neue Motive und Projekte in einem neuen Design her. Im Rahmen einer der zahlreichen Meetings schlug der besagte Fotograf Brian Bojsen vor, die Spieler einmal an ihren Flensburger Lieblingsplätzen zu fotografieren.

Ob die Farbe des Möbelstücks seine oder Fynn Holperts Idee war und ob das Sofa ursprünglich eher ein Stuhl hätte werden sollen, weiß ich nicht mehr genau. Wir waren uns aber alle sehr schnell einig, dass es eine gute Sache werden kann. Das Konzept stand schnell fest. Die verantwortlichen Kollegen „räumten“ die mittleren Seiten des Hallenmagazins frei, ich organisierte die Termine. Es konnte losgehen.
Bei dem mehrtägigen  Fotoshooting haben wir sehr viel gelacht. Als zwei Hunde sich auf einmal zu Johnny Jensen auf das Sofa gesellten, zum Beispiel, und der „Handballgott“ dabei keine Miene verzog oder als Einar Holmgeirsson vor lauter Angst vor einem Schwarm Vögel die Flucht ergriff. Es ist schon witzig, wenn ein großer, muskelbepackter Sportler aus Furcht an der Hafenspitze Flensburgs zu rennen anfängt. (Die Vögel haben ihn übrigens gemocht… zumindest haben sie ihn verfolgt.) Unvergessen bleibt für mich auch das Bild, als Marcin Lijewski, auf das Foto wartend, es sich auf dem Sofa bequem machte und einen Milchkaffee bei der Kellnerin eines Cafes  bestellte. Er wurde auch bedient. Aber die Jungs sollten auf dem Sofa machen, was sie wollen. Abhängen, fläzen, rumliegen war auch willkommen. Es gab viele einmalig lustige Momente.

Die größte Überraschung waren für mich die Gespräche. Die Interviews sollten Einblicke in das „Private“ geben. Eigentlich dachte ich, die Spieler gut zu kennen. Aber mit so viel Ehrlichkeit auf meine Fragen habe ich nicht gerechnet. Es wurden die schönsten Liebeserklärungen an die eigenen Frauen, Kinder, an Flensburg und an die SG-Fans gemacht, witzige Anekdoten wurden erzählt. Die Spieler haben über Freundschaft, Kameradschaft, Entscheidungen und Zukunft philosophiert.
Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, Sie/ Euch für diese Ausnahmesportler auch außerhalb des Spielfeldes zu begeistern.

Ihre/eure Zita Newerla