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Die SG zeigt viel Herz

24.02.2016 -DKB Handball-Bundesliga: 35:28 – ein Sieg mit viel Widerstand

Die SG Flensburg-Handewitt hat am Abend den SC DHfK Leipzig mit 35:28 (16:15) geschlagen. Damit liegt sie auch nach Pluspunkten nur noch einen Zähler hinter der Spitze der DKB Handball-Bundesliga. „Nach der letzten längeren Auswärtsreise war es richtig schön, wieder zu Hause zu sein und die Zuschauer im Rücken zu haben“, sagte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Es war vielleicht nicht immer schön anzusehen, was meine Jungs gemacht haben, aber für ihre gute Arbeit haben sie sich ein Lob verdient.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Heute und die letzten Spiele konnte man erkennen, dass es der Mannschaft gut tut, fast alle Spieler wieder an Bord zu haben.“

Für Anders Eggert gab es vor der Partie ein kleines Präsent für sein 400. Pflichtspiel im SG Trikot. Mit einem filigranen Heber von der Siebenmeter-Linie erzielte der Linksaußen das 5:2. Die SG drückte von Anfang an aufs Tempo, die schnelle Mitte gehörte zum Grundkanon. Dabei tat sich besonders Rasmus Lauge hervor. Neben ihm im Rückraum agierten zunächst Holger Glandorf und Kentin Mahé. Die 6:0-Abwehr und Mattias Andersson verrichteten sofort einen soliden Job. Der Torhüter leitete einen Gegenstoß ein, den Lasse Svan zum 7:3 abschloss. „Trotz umfangreicher Analysen, Training und Motivation reichte es in der Anfangsphase nicht gegen eine der aktuell besten Mannschaften Europas“, stellte Leipzigs Coach Christian Prokop fest. „Es fehlte dann irgendwie doch die Überzeugung, gegen Tobias Karlsson oder Mattias Andersson zum Erfolg zu kommen.“

Endlich wieder ein Heimspiel. Fotos: Ki.

Sollte schon die Anfangsphase einen vorentscheidenden Charakter erhalten? Mitnichten. Nach dem 8:4 – Kentin Mahé hatte getroffen – wechselten die Leipziger ihre Keeper. Felix Storbeck hatte mehr Glück als sein Vorgänger. Der Gast verkürzte, die SG legte nach. Holger Glandorf erhöhte auf 12:8. Da waren gerade einmal 16 Minuten und ein paar Zerquetschte gespielt. Danach fiel die SG Offensive allerdings in ein Loch. „Eine gewisse Müdigkeit war in beiden Hälften zu merken“, erwähnte Ljubomir Vranjes. „Das hatte damit zu tun, dass ich meine Jungs nach der Rückkehr aus Celje so richtig hart rangenommen habe. Das hat bestimmt nicht allen gefallen.“

Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel betrat Johan Jakobsson das Spielfeld, aber auch der Schwede hatte kein Wurfglück. Ganz anders die Sachsen: Christoph Steinert glich zum 15:15 aus. Und schon wieder befanden sich die „Grünen“ im Angriff. Nur noch sechs Sekunden, als Benjamin Herth abzog, aber an Mattias Andersson scheiterte. Anders Eggert passte auf Lasse Svan, der sich aus zehn Metern Distanz ein Herz fasste. Felix Storbeck war noch am Ball, dennoch zappelte dieser im Netz. 16:15! Mit Jubel ging es in die Kabine. Auf der anderen Seite herrschte Ärger. „Unser letzter Wurf war unnötig“, gab Christian Prokop zu Protokoll, „und dann machte leider unser Torwart eine unglückliche Figur.“

Sieben Tore: Holger Glandorf erreichte eine gute Quote.

Nach dem Pausentee schlug die Stunde von Anders Eggert. Einmal fein von Außen, dann aus sieben Metern – und es hieß 18:15. Mattias Andersson parierte einen Siebenmeter, Rasmus Lauge registrierte im Gegenzug die Lücke im Leipziger Defensivverband. Als Thomas Mogensen, der nun mitmischte, auf 21:16 erhöhte, sah es schon ganz ordentlich aus, zumal Mattias Andersson längst in Form war. Beim 23:18 nahm Christian Prokop ein Team-Timeout. Das Ruder war aber nicht mehr herumzureißen. „Es schien so, als ob bei meinen Spielern nun der Glaube vorherrschte, nichts mehr auszurichten können“, erklärte Christian Prokop. „Man muss aber auch festhalten, dass hier andere Teams wesentlich höher verloren haben.“

Rasmus Lauge: Ab durch die Mitte!

Die SG hielt den Vorsprung weitgehend. Nur einmal, beim 26:23, rückte der Gast etwas näher heran. Sofort war der zwischenzeitlich eingewechselte Petar Djordjic zur Stelle. Und als danach der nächste Konter lief, den Lasse Svan zum 28:23 abschloss, hatte sich die SG frenetischen Beifall verdient. Ein weiteres kleines Spektakel folgte: Die Leipziger wechselten ihren Siebenmeter-Schützen, die SG ihren Torhüter – und Kevin Möller hielt gegen Philipp Weber. Ein Kabinettstückchen bot die dänische Flügelzange: Anders Eggert quer durch den Kreis auf den hereinspringenden Lasse Svan – und perfekt war das Kempa-Tor zum 31:25. In der Schlussphase durften auch die letzten Akteure, die noch nicht zum Einsatz gekommen waren, die Bank verlassen: Kresimir Kozina und Jacob Heinl, der den Schlusspunkt zum 35:28 setzte. „Angesichts des harten Programms und der guten Leipziger Leistung können wir mit dem Sieg sehr zufrieden sein“, bilanzierte Dierk Schmäschke.

Ljubomir Vranjes registrierte auch Müdigkeit.


SG Flensburg-Handewitt – SC DHfK Leipzig  35:28 (16:15)

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (17/1 Paraden), Møller (1/1 Parade, bei einem 7m) – Karlsson, Eggert (5/4), Glandorf (7), Mogensen (2), Svan (9), Djordjic (2), Jakobsson, Heinl (1), Toft Hansen (2), Lauge (6), Mahé (1), Kozina
SC DHfK Leipzig: Vortmann (3 Paraden), Storbeck (7 Paraden, 10.-46.) – Semper, Steinert (3), Herth (1), Jurdsz (7), Binder (2), Janke, Roscheck, Weber (6/2), Zhedik (3/2), Strosack (4), Meschke, Milosevic (2)
Schiedsrichter: Kilp/Maier (Oberursel/Steinbach); Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Mogensen 2, Svan 2 – Binder 2, Roscheck 2, Milosevic 2); Siebenmeter: 4/4:6/4 (Andersson hält gegen Zhedik, Møller gegen Weber); Zuschauer: 6117
Spielverlauf: 2:0 (3.), 4:1 (4.), 5:3 (7.), 7:3 (9.), 8:4 (9.), 8:6 (11.), 9:7 (13.), 11:7 (16.), 12:8 (17.), 12:10 (19.), 14:11 (21.), 15:12 (27.), 15:15 (29.) – 19:15 (34.), 21:16 (36.), 21:18 (39.), 23:18 (41.), 24:20 (44.), 26:21 (47.), 26:23 (48.), 28:23 (50.), 30:24 (53.), 32:25 (56.), 33:26 (59.), 34:28 (60.) 

Von: ki

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