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BM Renovalia Ciudad Real

Der Rekord ist noch jung, aber er ist schon wieder in Gefahr. In der Spielzeit 2010/11 marschierte erstmals ein Team ohne jeglichen Verlustpunkt durch die Liga Asobal. BM Renovalia Ciudad Real war saisonübergreifend legendenträchtige 70 Meisterschaftsspiele von Sieg zu Sieg geeilt, ehe es im November beim Erzrivalen FC Barcelona eine 24:27-Niederlage setzte. Die Katalanen sind derzeit das Maß aller Dinge und rangieren mit einer Zu-Null-Bilanz an der Spitze. Satte sechs Zähler vor Ciudad Real, das auch bei zwei anderen Gegnern überraschend den Kürzeren zog. Bereits am 26. April könnte Barca, ausgerechnet mit dem Gastspiel beim Verfolger, bereits sein Meisterstück feiern.

Luc Abalo setzt sich durch.

Titellos wird diese Saison aber auch für die Handballer aus der „La Mancha" nicht enden. Schon vor dem Startschuss setzten sie im spanischen Supercup, beim 29:28 gegen Barcelona, ein erstes Ausrufezeichen. Zur Weihnachtszeit folgte der Ligapokal und Anfang April der traditionsreiche spanische Königspokal. Im Endspiel gab es ein souveränes 31:22 gegen BM Valladolid, das am Vortag den FC Barcelona eliminiert hatte.
Drei Pokale, drei Mal eine Genugtuung. Denn das Image als bester Klub der Welt, das durch den dreimaligen Erfolg in der Champions League (2006, 2008, 2009) aufgebaut wurde, ist in Gefahr. Die Leistungen des schwerreichen Präsidenten Domingo Diaz de Mera, der seinem Lieblingsspielzeug sogar die 5800 Zuschauer Platz bietende Quijote-Arena baute, sind oft erwähnt wurden. In den letzten beiden Jahren gab es allerdings einige Kratzer im „königlichen Glanz". Der Mäzen soll im Zuge der Finanz- und Baukrise erhebliche Verluste registriert haben, der von ihm mit initiierte Aeropuerto Central Ciudad Real musste im letzten Frühjahr Insolvenz anmelden. Folglich floss auch weniger Geld an die Ballwerfer, was durch den neuen Namenspatron „Renovalia", einem Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energie, halbwegs kompensiert wurde.

Brocken am Kreis: Julen Aguinagalde.

Der Kader musste dennoch verkleinert werden. Es gingen Stars wie Olafur Stefansson, Siarhei Rutenka, Petar Metlicic oder Jerome Fernandez. Im Gegenzug kam Kiril Lazarov. Der mazedonische Linkshänder fehlte die letzten Monate allerdings wegen eines Ermüdungsbruchs im Fuß. Ein Austausch musste am Kreis vorgenommen werden. Egor Evdokimov hatte sich schwer verletzt und entschied sich dafür, seinen Vertrag aufzulösen, um bei seiner Familie in Russland die Blessur auszukurieren. Im Januar nutzte Trainer Talant Dujshebaev, ein gebürtiger Kirgise, seine Kontakte in die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und lotste den Ukrainer Olexandr Shevelev aus dem russischen Astrachan in die La Mancha.
Die Nummer eins am Kreis ist allerdings ein Spanier: der bullige Julen Aguinagalde. Überhaupt hat BM Ciudad Real eine große Mannschaft beisammen. Nur die Außen David Davis und Luc Abalo sowie Mittelmann Chema Rodriguez sind kleiner als 1,90 Meter. Dagegen messen vier Akteure zwei Meter und mehr. Darunter Arpad Sterbik, für viele der beste Keeper der Welt.

Das Team 2010/2011