2007 hatte die EHF ein Auge zugedrückt. Die Spielstätte „Sala Sporturilor“ erfüllte damals nicht die Anforderungen der Champions League, in der Vorrunde durfte HCM Constanta dennoch seine Heimspiele am Schwarzen Meer bestreiten. Vor Jahresfrist, bei der Rückkehr auf die höchste internationale Bühne, bekam der fünffache rumänische Meister die Härte der Regularien zu spüren. Ohne Umzug keine Königsklassen-Sterne – die fünf Heimpartien der Gruppenphase fanden im 200 Kilometer entfernten Buzau in der Walachei statt.
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HCM Constanta
Das war für das sportliche Aushängeschild in der drittgrößten Stadt Rumäniens (310000 Einwohner) ein schwerer Schlag, ist inzwischen aber Vergangenheit. Der HCM darf wieder daheim an der Schwarzmeerküste spielen. Die EHF gab grünes Licht nach den sommerlichen Renovierungsarbeiten, bei denen unter anderem ein paar Sitzreihen entfernt wurden, um Platz für die Bandenwerbung zu schaffen. „Das ist eine sehr gute Nachricht, dass wir eine echte Heimspiel-Atmosphäre erleben können", jubelte Präsident Nicusor Daniel Constantinescu.
Auch sportlich ist beim HC Municipal („städtischer Handball-Klub") wieder Normalität eingekehrt, nachdem Trainer Zoran Kurtes Anfang Mai mit 44 Jahren an einem Herz-Infarkt verstorben war. Nur wenige Tage zuvor hatte sein Team die sechste rumänische Meisterschaft für den Klub eingefahren. Mannschaft und Umfeld standen unter Schock. Es dauerte eine Weile, bis man wieder an das Tagesgeschäft denken mochte. In der prekären Situation erinnerte man sich an Alexandru Buligan. Der ehemalige Torwart lebte zwei Dekaden lang in Spanien, gewann 2001 mit Portland San Antonio die Champions League und arbeitete zeitweise als Co-Trainer der spanischen Nationalmannschaft. Frühzeitig war klar, dass Alexandru Buligan in Zukunft die Geschicke in Constanta als Assistent mitbestimmen und sich speziell um die Keeper kümmern soll.
Erst Ende Juli präsentierten die Verantwortlichen den neuen Chef-Coach: Jovica Cvetkovic setzt die serbische Tradition beim HCM fort. Der 51-Jährige trainierte bei der Weltmeisterschaft 2009 die serbische Auswahl, gehörte als Spieler dem legendären Europapokalsieger-Team von Metaloplastika Sabac an und spielte 1987/88 für GWD Minden in der Zweiten Liga. In seinem Schlepptau kam als „verlängerten Arm" für das Spielfeld der mazedonische Mittelmann Branislav Angelovski, zuletzt bei Vardar Skopje unter Vertrag.
Constanta will wie zuletzt die rumänische Auswahl, die auf dem Weg zur kommenden WM Russland ausgeschaltet hat, beweisen, dass die ehemalige Handball-Macht aus Südosteuropa aus einem Dornröschenschlaf erwacht ist. „Wir wollen wieder Meister werden und in der Champions League so weit kommen wie möglich", sagt Alexandru Buligan. Und Sportdirektor Nurhan Ali ergänzt: „In unserer netten Gruppe wollen wir beweisen, dass es nicht richtig war, uns vor der Auslosung in den sechsten und letzten Lostopf zu packen."
