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HSG Ahlen-Hamm

Zweitliga-Meister ASV Hamm fusionierte mit der Ahlener SG. „Zwei Städte, zwei Vereine, eine Region, ein gemeinsames Ziel!“, formulierten die Klubchefs im Oktober 2009, als die Kooperation besiegelt worden war. Die neue Spielgemeinschaft, die HSG-Ahlen-Hamm, ist sicherlich kein Routine-Akt. Die beiden Nachbarn hatten in den letzten Jahren eine intensive Rivalität ausgelebt. Ähnlich wie die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel. Oder GWD Minden und TuS N-Lübbecke. Die Ahlener Zuschauer müssen nun ins acht Kilometer entfernte Hamm fahren, um Spitzenhandball zu erleben.
Dagegen mussten sich die ASV-Fans zunächst damit anfreunden, dass mit Jens Pfänder der Ahlener Coach das Zepter auf der Bank übernommen hatte. Der langjährige Hammer Trainer Kay Rothenpieler, einer der Väter des Erfolgs, war ursprünglich als Manager des neuen Konglomerats vorgesehen, erklärte dann sogar seinen Abschied vom Handball, um in das Familienunternehmen des Schwiegervaters einzusteigen. Doch Ende Oktober folgte der Rücktritt vom Rücktritt. Nach neun Spielen ohne Sieg trennte sich die Klubführung von Jens Pfänder. Kay Rothenspieler sprang als Interims-Lösung ein, kurz darauf war er wieder fest installiert. „Die Mannschaft hat in dieser Saison schon gute Leistungen gezeigt und mehrmals nur knapp den Sieg verpasst", sagte der Rückkehrer. „Jetzt geht es darum, nach vorne zu schauen." Immerhin: Mit den ersten Erfolgserlebnissen haben die Westdeutschen die Abstiegsplätze verlassen.
Im letzten Mai war der 14-malige Nationalspieler als erster überhaupt in die „Hall of Fame" aufgenommen. „Er wird auf immer und ewig der erfolgreichste Trainer der ASV-Geschichte bleiben“, bedankte sich Manager Franz Dressel. Kay Rothenpieler hatte 2001 das Ruder übernommen – in der Oberliga. Eine Personalie, die eine der erstaunlichsten Newcomer-Geschichten in den letzten Jahren einläutete. 2003 erfolgte der Aufstieg in die Dritt-, 2006 in die Zweitklassigkeit. 2008 wurde die 2500 Zuschauer fassende Maxipark-Arena eröffnet. Die Trainings- und Spielbedingungen können seitdem als erstligawürdig bezeichnet werden. Immer mehr routinierte Akteure kamen nach Westfalen.
Die neue HSG knüpfte an der alten Hammer Philosophie an und lotste durchaus namhafte Spieler in die Region. Dennoch geht es nur um den Klassenerhalt. „Platz 15 plus – das ist unser Ziel“, hieß es vor dem Start. Für den Fall, dass die Westdeutschen in der Eliteklasse bleiben, ist am Horizont bereits weiteres Entwicklungspotenzial sichtbar. Die Betreiber der Dortmunder Westfalenhalle suchen für ihre riesige Arena ein Home-Team. Einen ersten Besuch stattet die HSG der Metropole am 28. Dezember ab. Gegen den HSV Hamburg rechnet man mit 9000 Zuschauern – und einem weiteren Highlight in der Geschichte des westfälischen Handballs.

Daten HSG Ahlen-Hamm