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Viel Spielzeit für die „zweite Garde“

Leichter Sieg, viele Spielanteile für die „zweite Garde“, aber auch eine erneute Verletzung – bei der SG Flensburg-Handewitt wollte nach dem 34:23 (19:9) über die HSG Düsseldorf deshalb auch keine rechte Freude aufkommen. Torhüter Johan Sjöstrand erlitt fünf Minuten vor dem Abpfiff einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel, als er einen Wurf von Bostjan Hribar parieren wollte. „Es war heute schon viel besser, Johan hat keine Schmerzen mehr“, berichtete Trainer Per Carlén gestern zwar, dem jungen Schweden droht nach aussage von Mannschaftsart Prof. Dr. Hauke Mommsen dennoch eine Zwangspause von zwei bis drei Wochen. Und schon am Mittwoch (20.15 Uhr) steht das nächste Heimspiel und damit die Revanche gegen den TuS N-Lübbecke auf dem Programm.

Petar Djordjic blieb ohne Tor.

Im Hinspiel hatte sich die SG im Rheinland zu einem 26:24 gequält. Am Sonnabend aber vor 6278 Zuschauern in der fast ausverkauften Campushalle war der Tabellenvorletzte nicht mehr als ein Sparringspartner für den Tabellendritten, der mit diesem klaren Erfolg seine Ansprüche auf einen Platz in der nächsten Champions League Saison untermauerte. Bereits nach 19 Minuten beim 13:4 war die Partie entschieden. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie war von der ersten Minute an voll da“, lobte Carlén seine Stammsieben, die den Düsseldorfern mit einer bissigen Abwehr und Tempohandball aus dem Lehrbuch von Beginn kaum Luft zum Atmen gelassen hatte. Gegenstoß auf Gegenstoß rannte die SG oder war in der zweiten Welle erfolgreich. „Bis zur Pause haben wir unglaublich gespielt“, freute sich SG-Spielmacher Thomas Mogensen. Auch mit einer Auszeit konnte Gäste-Trainer Goran Suton den Flensburger Elan nicht bremsen. „Wir wussten, dass die SG stark im Konterspiel ist. Aber wir konnten es nicht verhindern und haben bis dahin allein sieben oder acht Tore aus dem Gegenstoß oder aus der zweiten Welle bekommen“, ärgerte sich der HSG-Coach.
Bei so einer komfortablen Führung nach einem Drittel der Spielzeit konnte es sich Carlén leisten, seinen Stammpersonal zu schonen und der „zweiten Garde“ viel Spielzeit zu gönnen. Dass dadurch der Spielfluss und die Konzentration leiden würden, nahm der 49-jährige Schwede bewusst in Kauf. „Das ist bei einer so deutlichen Führung eine normale Reaktion. Wir müssen auch den jungen Spielern Einsatzzeiten geben“, warb der SG-Coach bei den treuen Anhängern, die nach der furiosen ersten Hälfte auf einen Kantersieg gehofft hatten, um Verständnis. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Teammanager.

Patrik Fahlgren sucht die Lücke.

„Dem Trainer gebührt ein Lob dafür, dass er den jungen Leuten eine Chance gegeben hat. Denn das brauchen wir für unsere weitere Entwicklung“, meinte Ljubomir Vranjes. So durfte sich Neuzugang Petar Djordjic über zehn Minuten auf dem Spielfeld tummeln. Der 19-jährige Halblinke muss allerdings weiter auf seinen ersten Bundesliga-Treffer für die SG warten. Bei seinem einzigen Wurfversuch traf er Gäste-Keeper Almantas Savonis aus acht Metern voll am Kopf. Doch zum Glück konnte der HSG-Schlussmann weiter machen und verhinderte mit acht Paraden nach der Pause, dass der Tabellenvorletzte in der Campushalle nicht vollends unterging. Erstmals Bundesliga-Luft durfte auch Lennart Carstens in den letzten sechs Minuten schnuppern. Ein Torerfolg blieb aber auch dem 22-Jährigen, nach der Verletzung von Michael Knudsen die Nummer drei am SG-Kreis hinter Jacob Heinl und Tobias Karlsson, versagt. Dennoch gab es Lob für alle vom Teammanager. „Heute bin ich mit der ganzen Mannschaft 100 Prozent zufrieden“, meinte Vranjes.