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Auf zur Revanche gegen Dormagen

„Ein, zwei Tage“, so Per Carlén, durften die Handballer der SG Flensburg-Handewitt den Triumph in Mannheim genießen. „Das ist nun Historie“, sagt der Trainer, „wir müssen an die nächste Aufgabe denken“. Das ist die  Bundesliga-Partie gegen den TSV Dormagen morgen um 15 Uhr in der Campushalle. Dort gilt  es, den eigenen Fans endlich wieder eine so überzeugende Leistung  wie beim 30:26 über die Rhein-Neckar Löwen zu bieten. Zuletzt hatte die SG ihr Publikum mit einer dürftigen  Darbietung gegen Melsungen verprellt.
Normalerweise sollten die Flensburger mit den Vorletzten keine Probleme bekommen. Aber Carlén weiß: „Handballer sind nicht normal.“ So kommen so schmerzliche Erlebnisse wie die 20:26-Blamage im Frühjahr in Dormagen zu Stande, was den 49 Jahre alten Schweden immer noch wurmt. „Sonntag geht es um die Revanche, ganz klar.“ In dieser Saison sei kein Gegner mehr auf die leichte Schulter zu nehmen. „Hinter Kiel und Hamburg ist alles  eng zusammengerückt. Alles ist möglich“, meint Carlén und verweist auf etliche erstaunliche Ergebnisse und Formschwankungen. Ein Beispiel aus einer langen Reihe: Melsungen unterliegt zu Hause den Füchsen klar und siegt kurz darauf mit einer dezimierten Truppe gegen FA Göppingen.
Außenseiter Dormagen sei in der Lage, den Flensburgern Kopfschmerzen zu bereiten, erwartet Carlén. Etwa mit der „schiefen“ 5:1-Abwehr auf der rechten Seite, oder in Person von Christoph Schindler, der mit 74 Treffern zweitbester Feldtorschütze der Liga ist. Auch der junge Linkshänder Kristian Nippes sei zu beachten.
Zudem muss die SG nach zehn Tagen Spielpause, die  vor allem zu Kraft- und Ausdauertraining genutzt wurden, wieder warmlaufen. „ Es kann sein, dass wir 10 bis 15 Minuten brauchen, um den Rhythmus wiederzufinden“, meint der SG-Trainer. Gegen Dormagen steht das selbe Aufgebot wie in Mannheim zur Verfügung. Lasse Boesen fehlt weiter. „Er kann noch nicht richtig laufen. Nach einem Wurftraining war er total kaputt. Vor Weihnachten rechne ich nicht mehr mit ihm“, sagt Carlén.
Dafür haben ihm die verbleibenden Akteure einige Last von den Schultern genommen. Mannheim zeigte, was möglich ist mit dem Kader, den viele schon in die Mittelmäßigkeit abgerutscht sahen. „Die Abwehr drückt eine Mannschaft von solcher Qualität wie die Löwen auf 26 Tore - Wahnsinn. Mit der ersten und zweiten Welle bin ich sehr zufrieden. Patrik Fahlgren kommt rein, ist ruhig und das Spiel läuft“, zählt Carlén auf, was ihn in Mannheim erfreute. „Wir werden von Woche zu Woche besser. Nun  hoffe ich, dass unsere Torhüter ihre gute  Form erst mal bis Weihnachten halten.“ 
Am Rande des Spiels stehen morgen wichtige Personalentscheidungen an. „Es wird höchste Zeit“, sagt Teammanager Ljubomir Vranjes. Über die Zukunft der von Mannheim sowie von dänischen Vereinen umworbenen Michael Knudsen und Thomas Mogensen soll nach diesem Wochenende Klarheit herrschen. Beide Akteure gaben gestern keine Auskunft. Vranjes klingt nicht sehr optimistisch, was den Verbleib des Kreisläufers und des Spielmachers angeht: „Irgendwann können wir nicht mehr mitbieten.“