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DHB-Pokal: SG stürmt ins Achtelfinale

Wer hätte das gedacht! Die SG Flensburg-Handewitt hat dank eines 35:26 (20:10)-Erfolges bei den Füchsen Berlin nicht nur das Achtelfinale im DHB-Pokal erreicht, sondern setzte mit diesem überzeugenden Start-Ziel-Sieg eine „Duftmarke“ in der „ersten Woche der Wahrheit“. Die Runde der letzten 16 Klubs, die für den 17. Dezember terminiert ist, wird am kommenden Samstag um 14.30 Uhr in Berlin ausgelost.
„Wir wollen da ansetzen, wo wir aufgehört haben“, forderte SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen vor dem Anpfiff. Ob er da schon geahnt hatte, was sein Team auf dem Spielfeld in den nächsten 30 Minuten leisten würde? Gerade die erste Hälfte war eines dreifachen Pokalsiegers, der im Mai 2009 beim Final Four in Hamburg unbedingt wieder nach den Sternen greifen möchte, würdig. Nur beim 1:1 egalisierten die Gastgeber, danach hatte die „Fuchsjagd“ einen klaren Verlauf. Die SG traf, die Berliner verzweifelten.
Die 6:0-Abwehr agierte souverän. Dahinter hatte Dan Beutler einen angenehmen Job, konnte sich fast mühelos auszeichnen. Die Handballer aus der Bundeshauptstadt operierten mit einer 5:1-Variante, die von der SG lehrbuchmäßig ausgehebelt wurde. Als Jörn-Uwe Lommel beim 5:10 (14.) seine Auszeit nahm, machten sich im eher spärlich besetzten Horst-Korber-Sportzentrum vor allem die mitgereisten SG-Fans bemerkbar. Der Auftakt war voll nach ihrem Geschmack. „Das war die beste erste Halbzeit in dieser Saison“, schwärmte SG-Trainer Kent-Harry Andersson.
Und es sollte noch besser kommen. Der erste Anzug – Kent-Harry Andersson wechselte zwischen Abwehr und Angriff nur Johnny Jensen und Alen Muratovic – passte perfekt. Auch eine Berliner Abwehrumstellung auf ein offensives 4:2-System schockte die SG nicht. Im Gegenteil: Der Vorsprung wuchs bis auf 8:20. Erst dann erhielten die Füchse ihr „Gnadenbrot“. Mit dem Pausenpfiff verwandelte Michal Kubisztal einen Neunmeter direkt.
Nach dem Seitenwechsel konnte es die SG etwas ruhiger angehen. Füchse-Schlussmann Petr Stochl wusste sich einige Male auszuzeichnen. Kent-Harry Andersson war sehr zufrieden mit seiner ersten Sieben und gab nun weiteren Akteuren genug Einsatzzeit. Auch wenn die SG etwas die Handbremse anzog, an Souveränität büßte sie nicht ein. „Wir haben viel Selbstvertrauen getankt“, freute sich Kent-Harry Andersson. Und worüber Experten am meisten mit der Zunge schnalzten: Die SG hatte trotz guter Abwehrarbeit nicht eine Zeitstrafe kassiert.

Michael Knudsen. Fotos: B. Haar

Füchse Berlin – SG Flensburg-Handewitt 26:35 (10:20)
Füchse Berlin: Stochl, Vörtmann (22.-30.) – Wilczynski (5/3), El Fakharany (2), Kubisztal (3), Jaszka (4), Bult (2), Caillat (4), Göde (3), Rivera (1), Boese (2)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler, Meyer (ab 47.) – Carlén (5), Mogensen (3), Svan Hansen (7), Jensen, Christiansen (6/5), Vranjes, Johannsen (1), Heinl, Boesen (1), Muratovic (7), Knudsen (5)
Schiedsrichter: Ehrmann-Wolf/Künzig (Odenthal/Karlsruhe); Zeitstrafen: 4:0 Minuten (Bult 2, Rivera 2); Siebenmeter: 3/3:5/5; Zuschauer: 783
Spielverlauf: 1:1 (2.), 1:3 (5.), 2:6 (8.), 5:7 (10.), 5:11 (15.), 6:17 (22.), 8:20 (28.) – 11:22 (33.), 14:24 (38.), 14:27 (40.), 16:27 (44.), 20:29 (49.), 22:30 (52.), 22:32 (55.), 25:33 (58.) 

Weitere Infos
23.10.2008 – Nach Berlin-Coup die Magedeburg-Revanche? (sh:z)
22.10.2008 – Fuchsjagd in Berlin (Flensborg Avis; Volker Metzger)
20.10.2008 – Die SG fährt nach Berlin (Homepage, Vorschau)