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Wetzlar, die Herausforderung

Die Rollen sind klar verteilt vor der Begegnung der SG Flensburg-Handewitt bei der HSG Wetzlar (heute 17 Uhr, Rittal-Arena; 16.30 Uhr Live-Ticker). Der Tabellenführer der Handball-Bundesliga gastiert bei einem der noch vier Teams, die in dieser Spielzeit weder ein Unentschieden, geschweige denn einen Sieg landen konnten. Entsprechend macht man sich auf Wetzlarer Seitelaut eigener Homepage auch vor der heutigen Partien keine großen Hoffnungen, dass sie daran etwas ändert.
Davon will SG-Trainer Kent-Harry Andersson allerdings nicht viel wissen und verweist in seiner altbekannten Art darauf, dass man vor jeder Mannschaft Respekt haben müsse. "Wetzlar wird vor allem vom Kopf her eine große Herausforderung für uns", ist sich der Schwede sicher. Er will sich auch nicht von der Tatsache blenden lassen, dass der HSG wichtige Säulen wie etwa Torhüter Zoran Djordjic fehlen. "Der Kader ist gut aufgestellt. Dieses Kollektiv hat eine gute Spielidee", hebt Andersson hervor. "Besonders bei den knappen Niederlagen in Nordhorn und Hamburg gefiel mir die HSG."
In der Tat zeigen die bisherigen Ergebnisse gegen überwiegend Teams aus der oberen Tabellenhälfte, dass es oft eng zuging gegen die Hessen. "Unter dem Gesichtspunkt müssen wir uns zum Hildesheim-Spiel gewaltig steigern. So viele technische Fehler wie da, dürfen uns nicht noch mal passieren", weiß auch der SG-Trainer, der bis auf den Verletzten Alexander Petersson auf seinen ganzen Kader zurückgreifen kann. So fuhr gestern Morgen auch Kapitän Ljubomir Vranjes mit nach Wetzlar, wo die Mannschaft gestern nochmals eine Trainingseinheit absolvierte.
Sorgen bereiten der SG noch immer die rechte Deckungsseite, die vor allem gegen Hildesheim zeigte, dass sie nicht eingespielt ist. Michael Knudsen fordert deshalb noch mehr Engagement von der Mannschaft. "In solchen Situationen ist es wichtig, dass wir als Kollektiv auftreten und uns gegenseitig helfen. Nicht nur verbal. Die Absicherungen müssen besser klappen. Hildesheim hat zu viele leichte Tore gemacht. Das darf gegen Wetzlar nicht passieren", so der Kreisläufer, der wieder mit von der Partie sein wird, aber nach eigenen Angaben noch einen weiten Weg zur alten Stärke vor sich hat. "Ich merke noch ein wenig die Narbe. Außerdem fehlt mir die Kraft für 60 Minuten. Aber wir sind auf einem guten Wege. Es wird von Spiel zu Spiel besser."
Aus SG-Sicht muss es das sicher auch, denn am nächsten Sonntag beginnt für die Flensburger die Champions League-Saison. Und in der Königsklasse werden Fehler noch weniger verziehen als in der Bundesliga oder im Pokal.