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Flensburg chancenlos gegen den deutschen Meister

Für den THW Kiel stand dieses letzte Heimspiel der Rekordsaison 2008/2009 ganz im Zeichen des Abschiedes. Drei Aushängeschilder des THW verlassen den Verein. Vid Kavticnik und Nikola Karabatic zieht es nach Frankreich zu Montpellier und die Kieler Legende Stefan Lövgren hört als aktiver Handballer nach zehn Jahren beim THW Kiel auf und geht zurück nach Schweden. Die Gesamte Kieler Mannschaft zeigte beim Einlaufen in die Sparkassen-Arena ihre Anerkennung für Stefan Lövgren, alle Spieler waren mit Trikots von Stefan Lövgren bekleidet und hatten Masken mit Lövgrens Gesicht über den Köpfen. Keine Frage, mit Weggang von Lövgren, Kavticnic und Karabatic gehen dem THW drei wichtige Führungsspieler verloren, die nur schwer zu ersetzen sind.
Sowohl der THW, als auch die SG Flensburg-Handewitt hatten in den letzten Wochen einige Tage auf der Ferieninsel Mallorca verbracht. Das war aber auch schon alles, was beide Teams dieses Jahr gemeinsam hatten. Mit gemischten Gefühlen reisten die Flensburger an diesem Samstag nach Kiel, viele Spieler und Verantwortliche glaubten nicht an einen Erfolg in Kiel, zu stark sei der THW in dieser Saison. Diese düstere Vorahnung sollte sich Bewahrheiten.
Die Partie begann ausgeglichen, die Gäste behaupteten sogar in den Anfangsminuten eine kleine Führung. Hinten standen sie gut und im Angriff vielen die Tore, nach acht Minuten stand es 6:4 für das Team von Per Carlén. Alfred Gislason reagierte und stellte um. Thierry Omeyer im Tor der Kieler begann den Flensburger Angriff zur Verzweiflung zu bringen. Es dauerte nur wenige Minuten ehe der THW den Rückstand in eine Führung verwandelte. In der 17. Spielminute verwandelte Filip Jicha einen Siebenmeter im Nachwurf zum 9:8, der THW lag vorne. Nun begann das Schaulaufen des Deutschen Meisters, vor allem die beiden Franzosen Thierry Omeyer im Tor und Nikola Karabatic im Rückraum sorgten dafür das die Kieler innerhalb von vier Minuten aus einem 9:9 eine 13:9 Führung machten. Der Spielfluss der Flensburger war gebrochen, die Deckung wies zu viele Lücken auf und die Angriffe scheiterten meist am Kieler Torhüter. Auch eine Auszeit von Per Carlén brachte keine Veränderung, bis zur Pause zogen die Gastgeber auf 20:12 davon.
Hälfte zwei begann wie die erste aufgehört hat, Omeyer hielt weiterhin Weltklasse und parierte gleich zu Beginn einen weiteren Siebenmeter, diesmal gegen Lasse Boesen, vom Punkt aus hatten die Flensburger heute wenig Erfolg. Kurz nach dem Wechsel betrat erstmals Stefan Lövgren unter lautem Jubel das Parkett, eine standesgemäße Verabschiedung erhält der Schwede in einem extra angesetzten Spiel im August. Chancenlos, so muss man die Situation der SG in der Anfangsphase von Hälfte zwei beschreiben, der THW baute den Vorsprung aus und in der 40. Minute erhöhte Lundström diesen auf zehn Tore. Die Partie war längst entschieden, auch wenn die SG in der Schlussphase den Rückstand etwas verringern konnte. Kaum ein SG Spieler erwischte einen guten Tag, einzig Alexander Petersson (7 Tore) und Jakob Heinl konnten überzeugen. 37:31 der Endstand, während sich die SG nach einer weiteren bitteren Saisonniederlage auf die Heimfahrt nach Flensburg machte, begannen in Kiel die Feierlichkeiten, als Krönung der Rekordsaison 2008/2009.