Stripes
Stripes
Archiv

Im "Fuchsbau" aufgeräumt

Es war eigentlich wie immer, wenn die Handballer der Füchse Berlin und der SG Flensburg-Handewitt aufeinandertreffen. Ansprechender bis guter Handball und am Ende gewinnt die SG. So auch bei der gestrigen Ausgabe dieser Partie, die vor 7200 Zuschauern in der modänen Max-Schmeling-Halle in Berliner Bezirk Prenzlau über die Bühne ging. Der 32:30 (17:15)-Erfolg las sich am Ende weitaus spannender, als es der Spielverlauf tatsächlich hergegeben hatte. Dem Team von SG-Trainer Per Carlén reichte am Ende eine anständige Leistung, um einen in den Mitteln beschränkten, dafür aber tadelos kämpfenden Gastgeber zu bezwingen. Während die Talfahrt der Füchse somit anhält, steuert die SG auf Europacup-Kurs. "Wir waren gut eingestellt und funktionieren als Team. Das war ausschlaggebend", freute sich Torge Johannsen, mit sechs Treffern einer der Erfolgsgaranten im Team der Nordlichter.
Gegen die 5:1-Abwehr der Füchse tat sich die SG aus dem ruhenden Spiel heraus unglaublich schwer. Den von Thomas Mogensen gelenkten Angriffs-Aktionen fehlte das Tempo und im Duell Mann gegen Mann das Durchsetzungsvermögen. Und da die Berliner es verstanden blitzschnell von Angriff auf Abwehr umzuschalten, fand das gefürchtete Tempospiel der SG nur äußerst selten statt. Dass die Nordlichter beim 8:6 (14.) dennoch erstmals mit zwei Toren in Führung gehen konnten, lag überwiegend an ihrer treffsicheren Flügelzange, die mit Lars Christiansen und Torge Johannsen besetzt war. Acht der 17 Treffer im ersten Durchgang vereinte das Flügel-Duo auf sein Konto.
Ansonsten hatte SG-Coach Per Carlén aber wenig Freude an dem Angriffsspiel seiner Schützlinge. Der Rückraum agierte im Stück, ließ Wurfkraft aus der zweiten Reihe ebenso vermissen wie Ideenreichtum und vernachlässigte das Kreisläufer-Spiel komplett. Die Folge: Ein wacker kämpfendes Füchse-Team bot dem Favoriten die Stirn und gestaltete das Duell des Zehnten gegen den Sechsten auf Augenhöhe. Angeführt vom treffsicheren Konrad Wilczynski blieb Berlin am Ball. Dass sollte sich nach Wiederanpfiff jedoch schnell ändern. Die SG forcierte das Tempo, steigerte sich in allen Mannschaftsteilen und setzte sich bis auf 28:21 (47.) vorentscheidend ab. Der Rest war mehr oder weniger Formsache.
Auffallend war das Comeback von Alexander Petersson, der nach achtmonatiger Verletzungspause erstmals wieder für längere Zeit auf das Parkett ging. Drei Fehlversuche und ein Treffer standen nach dem Auftritt des Isländers für ihn zu Buche. "Ich bin im Kopf frei für Handball und denke nicht mehr an die Verletzung. Das ist wichtig, der Rest ist Übungssache", sagte Petersson hinterher.