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VfL Gummersbach

Die Kölnarena, die jetzt „Lanxess-Arena“ heißt, ist das Größte, was der deutsche, ja der internationale Handball zu bieten hat. Deshalb ist klar, dass man sich beim VfL Gummersbach, der erneut für alle Heimspiele in der Rheinmetropole gastiert, hohe Ziele hat. „Wir würden gern wieder in der Champions League spielen”, erklärt VfL-Geschäftsführer Stefan Hecker. Der Ex-Nationaltorwart, der mit seinen 561 Bundesliga-Partien nur von SG-Legende Jan Holpert übertroffen wird, arbeitet nunmehr seit drei Jahren für die Oberbergischen.
Dieser Job war in den letzten Monaten nicht immer leicht. Coach Alfred Gislason, eigentlich noch beim VfL bis 2010 unter Vertrag, ereilte ein „Ruf“ aus Kiel. „Ein schmerzlicher Verlust“, sagt Stefan Hecker. „Er war sowohl sportlich wie menschlich herausragend.“ Die Oberbergischen hatten zum Glück mit Sead Hasanefendic einen qualifizierten Nachfolger zur Hand, konnten überdies die hohe Ablösesumme gut gebrauchen. Schließlich hatte es die Lizenz nur mit Auflagen gegeben, der 4,5 Millionen-Euro-Haushalt für diese Serie soll zwischenzeitlich auf wackeligen Beinen gestanden haben.
Wie dem auch sei: Der zwölffache deutsche Meister hat wieder eine Truppe beisammen, die Platzierungen im Bereich vier bis sechs in Angriff nehmen sollte. Die Abgänge des isländischen Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson, der auch als Abwehrspitze eine wichtige Rolle spielte, und des Defensiv-Strategen Sverre Andreas Jakobsson hat der VfL Gummersbach mit interessanten Neuzugängen kompensiert. „Vor allem im Angriff sind wir stärker besetzt“, glaubt Sead Hasanefendic. „Wir haben nun im Rückraum mehr Variationsmöglichkeiten.“
Große Hoffnungen setzt der VfL vor allem in den kroatischen Nationalspieler Drago Vukovic. Auch das Talent Adrian Pfahl dürfte für mehr Druck aus dem Rückraum sorgen. Zudem heuerte mit Viktor Szilagyi ein erfahrener Bundesliga-Akteur im Oberbergischen an. Der ehemalige Kieler hat sich schnell an die neue Situation gewöhnt. „Alfred Gislason war zu 80 Prozent der Grund für meine Unterschrift“, verrät der Österreicher. „Aber auch der neue Trainer ist ein guter Mann, und wir haben eine gute Mannschaft.“
Auch auf den Außenpositionen sieht sich der VfL gerüstet. Statt eines „isländischen Geysirs“ soll nun ein „französisches Sprungwunder“ für Furore auf der linken Außenbahn sorgen: Audray Tuzolana. Auf der anderen Seite möchte Vedran Zrnic nach langer Verletzungspause wieder angreifen. Hundertprozentig abgeschlossen sind Personalplanungen aber nie. Das bestätigt sich auch in Gummersbach. Auf die Bandscheiben-Probleme von Keeper Goran Stojanovic reagierte der VfL mit der „Interims-Lösung“ Yohann Ploquin, nach der Insolvenz des spanischen Erstligisten Santander vereinslos.
„Sicher haben wir auch am Kreis noch Bedarf“, betont Stefan Hecker. Kevin Jahn hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. Hinter dem isländischen Silbermedaillen-Gewinner Robert Gunnarsson lauert nun nur noch das junge Talent Ole Rahmel.

Daten VfL Gummersbach