Bei Ihrer gegenwärtigen Quote von mehr als neun Toren pro Spiel im Schnitt könnten Sie aber die Nachfolge von Kyung-Shin Yoon antreten?
Savas Karipidis: Das Problem beginnt genau in dem Moment, wo man anfängt, darüber nachzudenken. Dann kommt der Druck, und dann kommen die Fehler. Ich versuche, meinen Kopf von solchen Gedanken frei zu halten, von Spiel zu Spiel zu schauen. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei heraus kommt. Ich möchte nicht mehr als einen Schritt auf einmal machen. Wenn ich vor dem Spiel denke, heute muss ich mindestens zehn Tore machen, dann kann es sein, dass plötzlich nichts mehr geht. Alles schon erlebt. Er läuft alles super – und auf einmal ist mein ganzes Spiel kaputt.
Bei dieser Treffsicherheit müsste es doch Angebote anderer Vereine hageln.
Savas Karipidis: Ich bin froh, hier in Melsungen zu spielen. Die Leute hier haben alles für mich gemacht, weshalb ich gegenwärtig nicht über Angebote anderer Vereine nachdenken möchte. Mein Vertrag läuft bis 2010, darauf konzentriere ich mich. Wenn allerdings ein Angebot von einem Spitzenverein käme, dann darf ich definitiv mit den Verantwortlichen hier reden. So ist die Abmachung.
Mit 140 Länderspielen gehören Sie zu den ganz erfahrenen Spielern Ihres Landes. Wie populär ist Handball in Griechenland?
Savas Karipidis: Es ist besser geworden. Aber bedenken Sie bitte, dass Handball erst vor 30 Jahren nach Griechenland kam. Und in den Schulen ist unser Sport bislang noch nicht angekommen. Umso erstaunlicher, dass mittlerweile gleich zehn Griechen in der Bundesliga spielen.