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Am Ende denkbar knapp gescheitert

Am 14. Spieltag der Handball-Bundesliga kassierte die SG Flensburg-Handewitt die dritte Saisonniederlage. Beim TBV Lemgo gab es nach einem spannenden Spiel eine 29:30 (14:15)-Niederlage. Damit verpasste die SG den Sprung auf Rang zwei, wo stattdessen weiterhin der TBV Lemgo steht. Die Mannschaft von Trainer Markus Baur ist somit nach wie vor schärfster Verfolger von Spitzenreiter THW Kiel. Die SG hingegen ist auf den vierten Platz abgerutscht und steckt jetzt mitten in einer dichten Masse, die um die Champions League-Qualifikation kämpft.
Die Partie begann hektisch und zerfahren und sollte bis zum Ende alles andere als ein spielerischer Leckerbissen werden. Während die SG mit dem ersten Angriff zum 1:0 durch Michael V. Knudsen kam, benötigte Lemgo ganze fünf Minuten, um durch Tamas Mocsai das erste Tor zu erzielen. Nach zehn Minuten stand es erst 2:2 und in dieser Phase hatten sich einzig TBV-Keeper Carsten Lichtlein und SG-Torwart Dan Beutler hervorgetan. Beide entschärften in der Anfangsphase jeweils fünf Bälle. Ihre Vorderleute agierten hingegen nervös und lieferten den 7800 Zuschauern kein Topspiel.
Über die gesamte Spielzeit bestimmten Ideenlosigkeit, Fehlpässe,technische Fehler und Fouls das Bild - hüben wie drüben. Einzig spannend war es bis zum Ende. Baur sagte nach dem Spiel treffend: "Wir haben heute einen Fehler weniger gemacht und deshalb gewonnen." SG-Manager Fynn Holpert bestätigte: "Unsere Fehlerquote war einfach zu hoch und in den entscheidenden Phasen haben wir den Kopf verloren."

Dan Beutler wehrte 13 Bälle ab.

Lemgo bekam Mitte der ersten Hälfte etwas Oberwasser und konnte zwischenzeitlich auf 10:7 (17.) und 13:10 (25.) davonziehen. Angeführt von einem hochmotvierten Ex-Lemgoer, Lasse Boesen, blieb die SG jedoch dran und lag nach 30 Minuten lediglich mit einem Tor hinten. Boesen war neben Beutler (15 Paraden) mit sieben Treffern nicht nur bester SG-Werfer an diesem Tag, der Däne machte auch sein bislang bestes Spiel für Flensburg. Am Ende sollte es ebenso wenig ausreichen, wie die 15 Paraden von dem einmal mehr hervorragend aufgelegtem Beutler im Tor. Die anderen SG-Akteure spielten weit unter Form und konnten auch im zweiten Durchgang keine Stabilität oder Konzentration in ihre Aktionen bringen. Trotz einer 21:19-Führung nach 45. Spielminuten stand es in der Schlussphase wieder Unentschieden. Nach dem 30:29 durch Martin Strobel eine symptomatische Szene für das SG-Spiel an diesem Tag: frei durch scheiterte Lasse Svan Hansen am Pfosten und der Lemgoer Jubel kannte keine Grenzen mehr.
Die SG hat eine große Chance vertan, auswärts zwei wichtige Zähler mitzunehmen. Gegen diesen TBV wäre mit nur einem Quentchen mehr Wille, Leidenschaft, Konzentration oder auch Glück ein Sieg durchaus möglich gewesen, wie auch SG-Coach Kent-Harry Andersson befand. "Heute tut es richtig weh, denn wir hatten die Partie Mitte der zweiten Hälfte im Griff und stehen jetzt ohne Punkte da", so der Schwede. Holpert ergänzte: "Es ist ärgerlich, da wir nach Hamburg und Vezsprém zum dritten Mal auswärts ein knappes Spiel verloren haben. Wir sind jedoch auf dem richtigen Weg und ich bin davon überzeugt, dass wir noch in diesem Monat unser Erfolgserlebnis in einem Topspiel feiern werden."