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Zittrige Angelegenheit in Flensburg

Glenn Solberg hatte es eilig. Er wollte allen „Hallo“ sagen, aber es fehlte einfach die Zeit. Der Busfahrer startete bereits den Motor, um ihn und seine Mannschaftskollegen zum Flughafen im dänischen Billund und zurück in den norwegischen Alltag zu fahren. Es war auch zu wenig Zeit, um die abgelaufenen 60 Minuten richtig zu verstehen. „Ich bin sauer“, sagte er. „Die beiden Herren in gelb waren nicht so gut.“ Kurz darauf korrigierte sich Glenn Solberg: „Das betraf beide Seiten.“
So wie der norwegische Spielmacher bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte (2004 bis 2006) rätselten alle, welche Wimpernschläge den Ausschlag zugunsten der Hausherren gaben – und warum die Flensburger nach starken zehn Auftaktminuten bis zur Pause den Faden verloren. „Das ist nicht das erste Mal im Handball, das so etwas passiert“, griff der stark auftrumpfende SG-Kreisläufer Johnny Jensen ins Phrasenschwein. Auch SG-Trainer Kent-Harry Andersson hatte keine Antwort parat: „Vielleicht haben wir einfach zu gut angefangen.“
Nach der Pause kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel, der Angstschweiß entwich aus der Campushalle aber nie. Gut zwei Minuten vor Schluss tanzte Ljubomir Vranjes durch die norwegische Deckung und markierte das 29:28. 45 Sekunden vor Ultimo war es schließlich Marcin Lijewski, der mit einem mächtigen Wurf die Entscheidung besorgte. Drammen und Glenn Solberg blieben nur Komplimente. Kent-Harry Andersson: „Glenn ist immer noch einer der besten Spielmacher der Welt. Er setzt seine Nebenleute unglaublich gut in Szene.“ 

Marcin Lijewski erzielte das letzte Tor.

Denn zunächst hatte alles nach einem entspannten Handball-Abend in der Flensburger Campushalle ausgehen. Bis zum 9:3 schien die SG den norwegischen Meister überrollen zu wollen. Doch es war eine „Schein-Demontage“. Eine Umstellung von einer 6:0-Abwehr auf eine 5:1-Formation durch Drammens Coach Ole Gustav Gjekstad genügte – und die SG geriet völlig aus dem Tritt. Oder war es vielmehr der Einsatz eines komplett neuen Rückraums, der zum Bruch im Spiel führte? Nach Kasper Nielsen, Ljubomir Vranjes und Marcin Lijewski kamen nun Blazenko Lackovic, Thomas Mogensen und Einar Holmgeirsson zum Zuge. Viel Zählbares brachte diese kaum in Wettkampfsituationen erprobte Kombination nicht zu Stande.
Andererseits: Drammen war ein munter aufspielender Gegner, der die Fehler der Flensburger gnadenlos nutzte und zahlreiche Gegenstöße lief. „Die spielten einen überragenden Kollektiv-Handball“, schnalzte Kent-Harry Andersson mit der Zunge. Dagegen wurde das Publikum unruhig, beklatschte den Treffer von Glenn Solberg zum Pausenstand und produzierte danach ein kleines Pfeifkonzert.
Nach der Pause kämpften sich die Gastgeber zurück ins Spiel, der Angstschweiß entwich aus der Campushalle aber nie. Gut zwei Minuten vor Schluss tanzte Ljubomir Vranjes durch die norwegische Deckung und markierte das 29:28. 45 Sekunden vor Ultimo war es schließlich Marcin Lijewski, der mit einem mächtigen Wurf die Entscheidung besorgte. Drammen und Glenn Solberg blieben nur Komplimente. Kent-Harry Andersson: „Glenn ist immer noch einer der besten Spielmacher der Welt. Er setzt seine Nebenleute unglaublich gut in Szene.“