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SG brach in der zweiten Halbzeit komplett ein

"Es ist schwer, aber nicht unmöglich zu gewinnen.". Das war die Einschätzung von Lars Christiansen vor der Champions League−Begegnung in der Gruppe G der SG Flensburg−Handewitt gege BM Ciudad Real aus Spanien. Nach dem 26:34(14:13) muss man aber feststellen, dass der Gast aus der La Mancha eine Nummer zu groß war und die SG in eigener Halle die Grenzen aufgezeigt bekam. Dabei sah es vor allem im ersten Durchgang nicht nach einer Abreibung für die SG aus.
Es entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf hohem Niveau. Beide Teams schonten weder sich noch Gegner, was zur Folge hatte, dass keines der beiden Teams sich entscheidend absetzen konnte. Dabei machten beide Mannschaften von ihrem großen Kader Gebrauch und wechselten munter durch, ohne dass das Spiel Schaden davon trug. Ganz im Gegenteil setzte fast jeder Akteur seine Duftmarke in der ausverkauften Campushalle. Ob Dane Sian, Anders Eggert oder Thomas Mogensen bei der SG oder Arpad Sterbik, Alberto Enterrios oder Petar Metlicic bei den Gästen − aller zeigten ihre Klasse.
Der große Unterschied lag jedoch in der Spielkultur. Denn während die SG vor allem im ersten Durchgang als Kollektiv auftrat, so war es besonders die individuelle Stärke der Spanier, die über die gesamte Zeit das Spiel von Ciudad prägte. Der 14:13−Pausenstand für die Gastgeber spiegelte den Spielverlauf wieder.
So deutete da noch nichts darauf hin, dass die Spanier ihrer großen Favoritenrolle gerecht werden würden. Aber mit Beginn der zweiten Halbzeit nahm das Unheil für die SG seinen Lauf. 1:6−Treffer innerhalb von acht Minuten machten schnell deutlich, dass die Gäste aufs Tempo drückten und jeden Fehler der SG sofort ausnutzten.

Ljubomir Vranjes im Einsatz

Die Flensburger leisteten sich viele Abspielfehler und machten es den Gästen besonders einfach, zu leichten Toren zu kommen. Nach gut einer Viertelstunde in der zweiten Halbzeit war beim Stande von 17:26 der Einbruch der SG perfekt − 3:13−Tore.
Die SG ließ sich jedoch nicht hängen und versucht sich wieder ranzukämpfen. Aber schnell wurde deutlich, dass der SG an diesem Abend die Mittel fehlten, um der "Weltauswahl" noch einmal gefährlich werden zu können. Zu stark die Deckung der Spanier, zu gnadenlos die Chancenauswertung der Gäste. So verließen bereits vor dem Schlusspfiff einige Zuschauer enttäuscht die Halle.
Weitaus schmerzlicher als die Niederlage dürfte jedoch der Ausfall von Einar Holmgeirsson sein, der sich im zweiten Durchgang am linken Oberschenkel so schwer verletzte, dass er vom Platz getragen werden musste. Noch ist offen, wie schwerwiegend die Verletzung ist. Somit erlebte die SG vor dem Spiel beim HSV am Sonntag einen herben Rückschlag, nachdem man in der Partie gegen den THW Kiel viel Selbstvertrauen getankt hatte.