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Blazenko Lackovic: „Auf Zagreb müssen wir aufpassen“

Man muss nur kurz in die Vita von Blazenko Lackovic schauen, was für ihn die Partien zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem RK Croatia Osiguranje bedeuten. Vor seinem Wechsel zur SG im Jahr 2004, spielte der Kroate für den Renommierklub seines Heimatlandes. Die Redaktion sprach mit Blazenko Lackovic.


Zagreb ist dein alter Verein. In dieser Saison hat der kroatische Meister mit der Verpflichtung bekannter Akteure, wie Kiril Lazarov oder Igor Vori richtig aufgerüstet. Wie schätzt du die Mannschaft sportlich ein?
Blazenko Lackovic: Zagreb hat eine Klasse-Mannschaft mit mehreren erfahrenen, individuell starken Spielern wie Igor Vori, Mirza Dzomba, Vlado Sola oder Kiril Lazarov. Aber auch für die Perspektive ist gesorgt. Domagoj Duvnjak, Niksa Kaleb, Ljubo Vukic und Zlatko Horvat zum Beispiel sind sehr talentiert. Die sind ist in dieser Saison wirklich sehr stark. Auch die jungen Spieler haben bei der Europameisterschaft gezeigt, was sie können. Auf Zagreb müssen wir aufpassen!

Blazenko Lackovic spielt gerne gegen seinen Ex-Klub. Foto. Living Sports.

Die halbe kroatische Nationalmannschaft spielt in dem Verein. Bei der EM in  Norwegen habt ihr es bis zur Silbermedaille geschafft. Motiviert das Ergebnis zusätzlich oder seid ihr nach den Spielen einfach nur müde?
Blazenko Lackovic: Also ich bin motiviert, aber die sind es ja auch. (lacht) Zagreb hat in der Champions-League-Vorrunde nicht so geglänzt. Aber ich bin mir sicher, dass der RK jetzt Selbstvertrauen getankt haben. Der Coach von Zagreb, Lino Cervar, ist gleichzeitig auch Trainer der Nationalmannschaft. Mit ihm hat die Nationalmannschaft in Athen bei den Olympischen Spielen Gold geholt, 2003 sind wir mit ihm in Portugal Weltmeister und 2005 in Tunesien Vize-Weltmeister geworden. Und jetzt EM-Zweiter.


Die Dänen haben die Europameisterschaft gewonnen. In deren Nationalmannschaft spielen deine SG-Mannschaftskollegen Lars Christiansen, Kasper Nielsen und Michael Knudsen mit. Kannst du dich jetzt für sie freuen?
Blazenko Lackovic: Das ist eine schwierige Frage. Ich hätte mich für Kroatien mehr gefreut. (lacht) Aber für Lars ist es super, dass er jetzt nach Peking kann. Mit 36 Jahren ist es wahrscheinlich seine letzte Chance an den Olympischen Spielen teilzunehmen.

Verstärkung für Zagreb: Igor Vori

Du hast mal gesagt „Gegen Zagreb fließt immer Blut“. Woran liegt das?
Blazenko Lackovic: Das habe ich als Witz gemeint. Diese kroatische Mannschaft spielt sehr hart. Nicht unfair, aber hart. Es war keine Absicht, aber in der letzten Saison sah nach dem Hinspiel meine Nase und nach dem Rückspiel Michael Knudsens Gesicht ein wenig verstellt aus.


Bei der Champions-League-Begegnung letztes Jahr war die Halle in der kroatischen Hauptstadt so voll, dass man von den Menschenmengen nicht mal die Treppe sehen konnte. Ist das normal?
Blazenko Lackovic: Bei solchen Spielen schon. Alle wollen Handball sehen, wenn es um etwas geht. Dieses Jahr, gegen die SG, wird die Halle bestimmt wieder ausverkauft sein. Bei normalen Liga-Spielen kommen aber kaum Leute. Es kommt schon mal vor, dass nur 100 Menschen auf der Tribüne sitzen.


In Zagreb bist du immer noch ein Superstar. Auch wenn du mit der SG, also der gegnerischen Mannschaft einläufst, feiern dich die Fans euphorisch.
Blazenko Lackovic: Ja, das ist toll! Ich freue mich auch immer auf diese Spiele. Zagreb ist meine alte Stadt und mein alter Verein. Die Reaktion der Fans bedeutet mir wirklich sehr viel, obwohl ich nicht mehr dort spiele, bringen mir die Leute ganz viel Liebe und Respekt entgegen.


Also sind diese Spiele auch für dich etwas Besonderes.
Blazenko Lackovic: Klar!


Auch wenn es „Blut fließt“?
Blazenko Lackovic: Es wird schon alles gut gehen!